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Rolf Torring 007 - Der Tiger von Singapore

Rolf Torring 007 - Der Tiger von Singapore

Titel: Rolf Torring 007 - Der Tiger von Singapore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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vernahm ich einen hellen Aufschrei. Rolf hatte gleichfalls seine Waffe geschleudert. Sie flog Li Chang ins Gesicht. Der Mann taumelte zurück und griff sich an den Kopf. Da war aber Rolf schon bei ihm. Er schlug den Mann nieder und entriß ihm beide Revolver. Einen überreichte er mir. Dann standen wir schon an der Tür und traten hinaus auf den Gang. Ein anderer Chinese wollte sich uns entgegenstellen. Er war ebenfalls mit einem Revolver bewaffnet, den er auf uns anschlug. Eine Kugel meines Freundes streckte ihn nieder. Jetzt durften wir keine Rücksicht mehr nehmen, denn es ging um unser Leben. Im Hause wurde es lebendig. Schreie erklangen, und großer Lärm kam von oben. Wir sahen eine Treppe und eilten auf sie zu. Chinesen kamen heruntergestürzt, machten jedoch sofort wieder kehrt, als wir zu schießen begannen. Hinter uns drang Rauch durch den Gang. Das Zimmer, in dem wir gefangengehalten worden waren, brannte. Wir vernahmen die Angstschreie Li Changs, konnten uns aber um ihn nicht kümmern. Wir eilten die Treppe hinauf und - standen plötzlich vor Pongo. Um Pongo lagen drei Chinesen, die er niedergeschlagen hatte. „Polizei im ,Gelben Drachen' ist , Massers", rief er uns erfreut zu, „Massers schnell kommen, Ausgang hier sein." Er deutete auf einen schmalen Gang. Ich rannte schnell hinein und glaubte, daß Pongo und Rolf mir folgen würden. Hinter mir vernahm ich lautes Brüllen der Chinesen. Ich erreichte eine Tür, riß sie auf und blieb verwundert stehen. Ich befand mich in einem kleinen Keller, von dem aus Stufen zur Straße führten. Als ich mich nach meinen Freunden umdrehte, um sie zu schnellerem Handeln anzufeuern, bemerkte ich, daß mir niemand gefolgt war. Zuerst war ich verblüfft. Dann wollte ich schnell zurücklaufen. Doch aus dem Gang drang so dicker Qualm, daß ich kaum zehn Schritte tun konnte. Mich ergriff eine furchtbare Angst um meinen Freund und um Pongo. Ich wußte nicht, was ich tun sollte. Dann rannte ich die Kellertreppe hinauf und befand mich auf der Straße.

    5. Kapitel
    Eine große Überraschung

    Doch wie sah es hier aus! Aus allen Häusern waren Chinesen und Malaien aufgetaucht, die heftig gestikulierten und hin und her rannten. Ich blickte mich um. Ich stand unmittelbar vor dem „Gelben Drachen", um mich herum Polizisten, die vor dem Lokal Wache hielten. Die Schenke selbst war von der Polizei besetzt und ausgehoben worden.
    Jetzt kamen die Polizisten aus dem Lokal gestürzt. „Feuer!" brüllten sie, „schnell die Feuerwehr alarmieren!"
    Im Hintergrund des Lokals sah ich Flammen aufzüngeln, die überall reiche Nahrung fanden. Im Nu war der Gastraum ein Flammenmeer.
    Und ich stand vor dem Haus wie versteinert. Meine Freunde befanden sich noch darin, und es war unmöglich, sie zu retten.
    Das Haus war wohl das höchste der ganzen Umgebung, es wies drei Stockwerke auf. Die Flammen fraßen sich schnell durch die Decken, und schon leuchtete es in der zweiten Etage auf. Das Brüllen der Chinesen und Malaien auf der Straße verstärkte sich.
    Da sah ich plötzlich etwas Furchtbares. Im zweiten Stockwerk tauchte am Fenster der Kopf eines Weißen auf, der jedoch sofort wieder verschwand. Aber ich hatte meinen Freund erkannt. Ich rief laut um Hilfe und deutete nach oben. Die Polizisten umstanden mich ratlos und erklärten, daß jeden Augenblick die Feuerwehr eintreffen werde. Doch hier war jede Sekunde kostbar. Mein Freund war ins Zimmer zurück gerissen worden, und die Flammen der ersten Etage würden sich nun bald durch die Decke fressen und das obere Stockwerk in Flammen setzen. Dann war mein Freund verloren.
    Eine brüllende Stimme erklang vom Dach des Hauses. „Masser Warren, Pongo Seil hinabwirft. Masser schnell klettern nach oben. Pongo Seil halten muß. Masser Torring im dritten Stockwerk ist."
    Schon fiel von oben ein Seil herab, das Pongo stets um die Hüften gewickelt trug. Ich drängte die Polizisten, die mich zurückhalten wollten, beiseite, ergriff das feste Manilahanfseil und turnte schnell nach oben. Aus der ersten Etage schlugen schon die Flammen, aber zum Glück ergriffen sie nicht das Seil. Aus dem Fenster des dritten Stockwerkes drang dicker Qualm. Gleich mußten auch hier die Flammen aufzüngeln.
    Ich erreichte das Fenster. Im selben Augenblick tauchte mein Freund Rolf wieder auf. Er wollte mir etwas zurufen, brach jedoch am Fenster zusammen und blieb mit dem Kopf auf der Fensterbrüstung liegen. Hinter ihm tauchte ein Chinese auf. Sein Gesicht war wutverzerrt.

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