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Rolf Torring 008 - Das Auge Buddhas

Rolf Torring 008 - Das Auge Buddhas

Titel: Rolf Torring 008 - Das Auge Buddhas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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hatte uns aus einer fatalen Lage errettet. Wir nahmen nun schnell unser Eigentum an uns und verließen die Tempelhalle.
    Es war wirklich schon Nacht geworden, doch Pongo versicherte, daß er uns auch im Dunkeln führen könne. Von den Indern wurden wir nicht mehr verfolgt. Wir erreichten Thomson und machten sofort alles zur Abfahrt bereit. Thomson brachte es auch wirklich fertig, mit Hilfe seiner guten Scheinwerfer das Auto durch den nächtlichen Wald zu steuern.
    Als wir dann die Landstraße erreichten und in flotter Fahrt Singapore zustrebten, berichtete uns Barrington sein Abenteuer.
    Er hatte sich eine halbe Stunde vor unserem Erscheinen im Garten versteckt und war hier plötzlich von den Indern überwältigt worden. Er hatte nicht mehr Zeit gehabt, sich zu verteidigen oder gar um Hilfe zu rufen. Er wurde gefesselt und fortgetragen. Die Inder lösten sich unterwegs im Tragen ab und brachten ihn in den Dschungeltempel. Hier wurde er von einem alten blinden Priester aufgefordert, das „Auge Buddhas" herauszugeben, was er natürlich nicht tun konnte. Er versprach jedoch dem Priester, es ihm auszuhändigen, wenn er sofort freigelassen würde. Darauf gingen die Inder jedoch nicht ein. Erst gegen Morgen, kurz vor Anbruch des Tages, erreichten wir Barringtons Bungalow wieder. Korten atmete erleichtert auf, als er Barrington erkannte, ebenso die Polizisten, die der Kommissar sofort mit dem Wagen nach Singapore zurückschickte.
    Als sie verschwunden waren, ließ sich Barrington nochmals Kortens Geschichte erzählen. Dieser bat den Kommissar zum Schluß, keine Anzeige gegen ihn zu erstatten, da er ja nicht die Absicht gehabt habe, Barrington zu schädigen.
    Und der Kommissar drückte beide Augen zu, zumal Korten ihm auch den zweiten Bungalow billig zum Kauf anbot. Korten wollte die Gegend für immer verlassen. Barrington setzte sich mit seiner vorgesetzten Behörde auseinander und gab nur so viel bekannt, daß es sich um einen versteckten indischen Tempel handelte, der auf dem Festland lag. Er wollte dafür sorgen, daß diesen Fanatikern das Handwerk gelegt wurde.
    Doch der Kommissar änderte bald seine Absicht. In der nächsten Nacht, als wir erzählend auf der Veranda saßen, stand plötzlich jener alte blinde Priester vor uns, der von seinem Tiger begleitet wurde.
    Der Priester bat in kurzen Worten um das „Auge Buddhas". Er hob beschwörend die Arme gen Himmel und versprach, mit seinen Anhängern jenen versteckten Tempel zu verlassen.
    Und Barrington, der den kostbaren Edelstein aus dem Tresor geholt hatte, um ihn uns zu zeigen, überreichte ihn dem Priester.
    Darüber wunderten wir uns derart, daß wir ganz still dasaßen. Erst als der Priester verschwunden war und mit ihm der Edelstein, riß Barrington plötzlich die Augen weit auf und blickte sich erstaunt um.
    „Was war das soeben?" fragte er erschrocken.
    Wir klärten ihn schnell auf.
    „Er war also wirklich hier, und ich habe ihm den Edelstein ausgehändigt?" rief er aus. Auch das mußten wir bejahen.
    Da sprang Barrington auf und lief in der Richtung davon, die der Priester eingeschlagen hatte. Er kehrte jedoch schon nach kurzer Zeit wieder zurück. „Es nützt nichts mehr, meine Herren. Der Priester hatte mich hypnotisiert und unter seinen Willen gezwungen, ich mußte ihm das ,Auge Buddhas' herausgeben. Den Mann wiederzufinden, wird unmöglich sein, aber ich werde den Dschungeltempel aufsuchen und ihn ausheben lassen." Das hat Barrington auch am nächsten Tage getan, doch er fand in dem Tempel keinen Menschen. Nur stellte er noch fest, daß auch das zweite Auge Buddhas verschwunden war.
    Wir blieben noch einige Tage seine Gäste und besuchten ihn noch einmal in seinem Arbeitszimmer in der Stadt. Gerade, als wir dort weilten, meldete eine Ordonanz eine Dame, die Barrington zu sprechen wünschte. Wir wollten uns schnell verabschieden, doch Barrington hielt uns zurück.
    „Vielleicht ist das gerade etwas für Sie", meinte er scherzend, ohne zu ahnen, wie wahr seine Worte werden sollten.
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, und der Polizist meldete laut den Namen der Eintretenden: „Frau von Valentini!"
    Und dann stand uns die Frau gegenüber, die unser Geschick für die nächsten Zeiten bestimmen sollte, und der Weg, den wir dabei gehen mußten, führte durch die schlimmsten Höllen.
    Eine schlanke, große Frau war es, die mit federnden Schritten an den Tisch des Kommissars trat. Ihr hübsches Gesicht verriet einen seelischen Schmerz, und jetzt

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