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Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang

Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang

Titel: Rolf Torring 012 - Die Hoelle von Penang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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das „Grüne' gibt mir zu denken. Es können Schlangen sein, es können Früchte sein, ich bin mir selbst noch nicht recht klar. Auf jeden Fall müssen wir äußerste Vorsicht bei jedem Schritte bewahren, wenn wir die Insel wirklich finden sollten."
    „Na ja," gab der Lord zu, „der Großvater unserer jungen Frau hat vielleicht seinen Schatz durch irgendwelche Fallen geschützt."
    „Nein, dazu wird er kaum die Mittel gehabt haben," sagte Rolf, „denn er hat ja seinem Sohn gegenüber erwähnt, daß er die Kiste nachts verbergen mußte. Nein, es werden schon in der Nähe des Verstecks natürliche Gefahren vorhanden sein, die jetzt noch ihre Wirksamkeit haben können."
    „Sie können mir die Fahrt wirklich schmackhaft machen," lachte der Lord befriedigt, „und ich hoffe nur, daß diese Gefahren wirklich vorhanden sind."
    Lachend mußten wir der erschreckten Frau Violette erklären, daß es ein Steckenpferd des kleinen Lords war, Gefahren aufzusuchen. Wir brachen dann unsere Unterhaltung ab und begaben uns auf Deck. In hoher Fahrt strebte die „Lady Jane" dem fernen, unbekannten Ziele entgegen.
    Wie der Lord vorausgesagt hatte, lagen wir am nächsten Abend vor der Hafenstadt „Mergui". Der Lord besorgte am folgenden Vormittag seine Einkäufe, während Hoddge bei verschiedenen alten Kollegen nach der gesuchten Insel fragen wollte. Zum Mittagessen hatte uns Hagerstony in das beste Hotel, dessen Terrasse zur See lag, eingeladen. Pünktlich fanden wir uns ein, außer Hoddge, der erst eine halbe Stunde später erschien. Er war ziemlich ärgerlich und platzte sofort heraus:
    „Weiß der Teufel — ah, Verzeihung, gnädige Frau", — aber kein Mensch kennt eine Insel in der Torres-Gruppe, die einen Felsen in Hausgestalt trägt. müssen wir also doch sehr intensiv suchen."
    „Das ist bedauerlich," meinte Hagerstony, „aber wir werden den Schatz schon finden. Haben Sie sich wenigstens erkundigt, ob es Palmen und gefährliches ,Grün' auf irgend einer Insel gibt? Oder ob irgend ein Ungeheuer bekannt ist?"
    Er hatte ziemlich laut gesprochen und lachte jetzt herzlich.
    „Nein," sagte Hoddge ebenfalls lachend, „soweit ging meine Neugier nicht. Na, wir werden die Insel schon finden, wenn sie nicht, was auch leicht möglich sein kann, inzwischen durch irgend eine vulkanische Kraft ihr Aussehen verändert hat. Dann wird natürlich auch der Schatz verloren sein, der südlich dieser Felsen unter einer Palme liegt."
    „Das wäre sehr bedauerlich,' meinte Rolf plötzlich! laut, „aber ich glaube, wir unterhalten uns erst weiter von dieser Angelegenheit, wenn wir an Ort und Stelle in Australien sind."
    „Australien?" fragte Hoddge lachend und verblüfft, „was wollen wir denn dort? Ich sagte Ihnen doch, daß die Inseln hier ..."
    „Ja, ich weiß schon," unterbrach ihn Rolf scharf, „aber ich weiß jetzt, daß wir doch nach Australien hinunter müssen. Na, das werde ich Ihnen nachher im Schiff erklären. Jetzt wollen wir lieber diesem vorzüglichen Essen alle Ehre zukommen lassen."

    Ohne gewichtigen Grund hatte Rolf bestimmt nicht diese sonderbaren Bemerkungen gemacht, und so stieß ich Hoddge, der bereits den Mund zu einer neuen, erstaunten Entgegnung geöffnet hatte, derb unter dem Tisch mit dem Fuß an und legte verstohlen den Finger auf die Lippen, als er mich entrüstet anblickte.
    „Ach so," sagte er, „das ist etwas anderes."
    Dabei guckte er sich aber im Speisesaal um, denn er wußte sofort, daß Rolf irgend einen Lauscher bemerkt hatte. Doch die nächsten Tische waren von Herrschaften besetzt, die mir absolut harmlos erschienen.
    Und wenn sie wirklich etwas vom Schatz gehört hatten, so dachten sie sicherlich nicht daran, diese aufgeschnappte Nachricht ernst zu nehmen. Und beruhigt aß ich weiter, während ich mich im stillen über die unerklärliche Vorsicht meines Freundes wunderte.
    4. K a p i t e 1. Zwischenfälle.
    Aber die merkwürdigen Reden Rolfs schienen einen gewissen Druck auf die vorher so lustige Tischgesellschaft geworfen zu haben, denn alle beeilten sich mit dem Essen und standen sofort auf, als der Lord zur Weiterfahrt mahnte. Als wir an Deck der „Lady Jane" waren, bat er uns in die Wohnkajüte und fragte meinen Freund geradezu:
    „Lieber Herr Torring, was meinten Sie mit Ihrer Erzählung über Australien? Und weshalb hinderten Sie uns, weiter über den Schatz zu sprechen?"
    „Weil am Nebentisch zwei Herren saßen, die ein sehr lebhaftes Interesse für unsere Unterhaltung zu haben schienen.

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