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Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden

Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden

Titel: Rolf Torring 020 - Der Flug nach Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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daß wir vielleicht harmlose Passanten umreiten könnten.
    Aber schließlich galt es ja auch unsere Rettung, da durften wir keine Schonung kennen. Rolf lenkte plötzlich nach rechts, in eine breitere Straße ein. An ihrem Ende schimmerte, helles Licht, und wir konnten hoffen, daß es vielleicht die Laternen eines Wachhauses waren, das den Ausgang der Stadt abschloss. Nun, dadurch würden wir uns sicher nicht aufhalten lassen.
    Aber unsere Hoffnung sollte leider schnell getäuscht werden. Als wir die Straße hinunter geritten waren, kamen wir auf einen mäßig großen Platz, der von hohen, düsteren Gebäuden umstanden war. Und durch das Haus uns gerade gegenüber führte ein mächtiges Tor hinaus ins Freie, in die rettende Steppe. Aber es war von einem starken, kunstvoll geschmiedeten Gitter verschlossen, und als die Hufe unserer Pferde laut über den Platz klapperten, sprangen wenigstens zehn Polizisten aus dem Gebäude heraus, die in nicht misszuverstehender Weise ihre Gewehre auf uns anlegten.
    Hinter uns kam das Schreien unserer Verfolger näher. Rolf zog schnell seinen Paß hervor und schlug ihn so auf, daß der Stempel des Pcdizeichefs sichtbar war. Er zeigte ihn dem ersten Polizisten und deutete gleichzeitig befehlend auf das Gitter.
    Doch der Tibetaner zuckte nur die Achseln, machte dann einen Wink, daß wir absteigen sollten, und zeigte auf das Gebäude. Daß hieß also, daß wir erst in die Wache sollten.
    Gerade bogen aus der Straße hinter uns mehrere wilde Gestalten. Wir durften uns hier auf keinen offenen Kampf einlassen, und so sprangen wir auf einen kurzen Zuruf Rolfs von den Pferden und eilten zwischen den Soldaten 'hindurch in die Wachstube.
    Unsere Verfolger erhoben ein wütendes Geschrei, aber wir waren vorläufig in Sicherheit. Sehr wahrscheinlich waren aber unsere Tiere verloren und mit ihnen unser Gepäck, aber wir hatten wenigstens unser Leben und unsere Waffen gerettet.
    Leider kannte keiner der Polizisten Englisch sprechen. Sie sprachen uns wohl an, aber wir verstanden nichts und zuckten nur die Achseln. Da gab der Anführer einem seiner Leute einen Befehl, der darauf sofort die Wache verließ.
    Rolf probierte immer wieder durch das Vorzeigen seines Passes, den Ausgang für uns zu erzwingen, aber der Wachhabende zuckte nun seinerseits wieder die Achseln. So mußten wir warten, saßen auf einer harten Pritsche nebeneinander und grübelten vor uns hin.
    Sehr rosig war unsere Lage wirklich nicht, denn jetzt konnten unsere Verfolger — vielleicht auf anderen, uns unbekannten Schleichwegen — die Stadt schon verlassen haben, und wenn wir nach einiger Zeit wirklich das Tor passieren durften, dann fielen wir ihnen direkt in die Hände.
    Außerdem kam der Umstand hinzu, daß der Polizeichef sicherlich mit der Räuberbande im Einvernehmen stand, und er würde sich wohl keinen Augenblick besinnen, uns in ihre Hände zu spielen.
    Mindestens eine halbe Stunde verstrich, dann wurde die schwere Eingangstür aufgerissen, und der Polizeichef erschien Er lächelte, als er uns erblickte, und sagte höflich:
    „Es tut mir sehr leid, meine Herren, daß Sie hier aufgehalten sind. Aber das haben Sie sich selbst zuzuschreiben, denn mein Polizist hatte Ihnen die Richtung gezeigt. Durch dieses Tor dürfen Sie nicht hindurch, hier passieren nur die obersten Priester."
    „Das ist allerdings sehr unangenehm," sagte Rolf, „wir sind hierher geritten, weil unsere Verfolger auf der anderen Strecke lauerten. Sie waren auch dicht hinter uns her, und wir konnten uns nur retten, indem wir schnell in das Wachtlokal hier traten. Wenn wir jetzt zurückkehren müssen, werden sie uns bestimmt überfallen."
    „Das ist allerdings wahr," gab der Chef zu, „aber ich werde Ihnen nach allen Kräften helfen Wenn ich Ihnen eine starke Begleitmannschaft mitgebe, werden sich die Räuber kaum an Sie heranwagen."
    „Aber sie werden sich inzwischen in den Häusern versteckt haben und können uns "bequem abschießen wenn wir vorbeireiten," warf Rolf ein.
    Der Polizeichef zuckte die Schultern und sann vor sich hin.
    „Das ist allerdings ein Umstand, der sehr viel Wahrscheinlichkeit für sich hat," meinte er zögernd, „und ich weiß wirklich nicht, wie ich Sie davor beschützen soll."
    „Vielleicht könnten wir passende Uniformen Ihrer Polizisten bekommen," schlug Rolf vor, „und uns in dieser Maske aus der Stadt entfernen."
    Der Chef lachte kurz auf.
    „Passende Uniformen haben wir auf keinen Fall, denn unter meinen Leuten ist

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