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Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Titel: Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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hintereinander in diese schöne Falle tappen."
    „Nun müssen wir aber sehen, wie wir wieder herauskommen," meinte Ho-ang plötzlich und richtete seinen Oberkörper empor. „Mit solcher Heimtücke konnten wir ja wirklich nicht rechnen. Was wollen wir aber jetzt beginnen? Ob wir uns nicht gegenseitig die Fesseln aufknüpfen können?"
    „Ja, das wollen wir probieren. Komm, Hans, wir wollen uns mit dem Rücken gegeneinander legen"
    Unsere Arme waren nach hinten gefesselt; wir wälzten uns auf die Seite, und Rolf versuchte, meine Handfessel zu lösen. Doch nach ungefähr zehn Minuten äußerster Anstrengung meinte er seufzend:
    „Es ist vergeblich. Wir sind mit Lederriemen gefesselt, die zu stark verknotet sind, als daß wir sie mit den Fingern lösen können. Aber wir wollen sehen daß wir vielleicht einen Stein oder irgendeinen scharfen Gegenstand finden, an dem wir sie zerreiben können"
    Jetzt begann es in unserem Gefängnis lebhaft zu werden. Rolf, Ho-ang und ich, wir wälzten uns umher und suchten nach einem geeigneten Objekt, an dem wir durch Reiben die starken Lederriemen zerreißen konnten. Nur Pongo lag still doch als Rolf ihn anrief, hob der Riese den Kopf und sagte:
    „Massers ruhig sein Pongo machen."
    Ich blickte Rolf überrascht an, denn ich konnte mir wirklich nicht denken, was unser treuer Gefährte wohl beginnen wollte. Wir befanden uns jetzt wirklich in einer sehr schwierigen Lage, denn wir hatten ungefähr achtzig Gegner, waren gefesselt und aller Waffen sowie Pferde beraubt.
    Und obwohl Pongo schon die tollsten Sachen fertig gebracht hatte, jetzt konnte ich mir nicht vorstellen, wie er sich und uns aus dieser Situation befreien wollte.
    Rolf schüttelte auch den Kopf, dann fuhren wir fort, nach einem geeigneten Befreiungsgegenstand zu suchen. Aber nachdem wir uns mindestens eine halbe Stunde abgequält hatten, mußten wir uns endlich eingestehen, daß all unsere Mühe umsonst gewesen war.
    Wir wälzten uns wieder zusammen, so, wie wir zuerst gelegen hatten, und Rolf meinte leise:
    „Ich glaube, es sieht nicht gut für uns aus. Wenn auch Pongo Hoffnung hat, ich halte eine Befreiung für sehr schwer, wenn nicht ganz ausgeschlossen. Sie, Herr Ho-ang. müssen jetzt versuchen, durch Überredung unsere Lage zu erleichtern, denn ich möchte wirklich nicht jahrelang hier Sklave spielen. Vielleicht können wir uns loskaufen?"
    „Haben Sie denn noch Geld?" fragte Ho-ang zurück, „es wäre doch ein Wunder, wenn wir nicht ausgeplündert wären!"
    „Hans, du mußt fühlen, ob ich meine Brieftasche noch habe," bat Rolf und drehte sich mir zu. Ich wälzte mich auf die Seite und tastete seinen Rock ab, fand aber sämtliche Taschen geleert.
    „Na, dann haben sie einen schönen Raub gemacht," lachte Rolf bitter, „jetzt ist das Geld des Lord Bird zum zweiten Mal fort. Ob ich es jetzt allerdings zurückbekomme, soheint mir sehr fraglich."
    Unser Gespräch wurde durch das plötzliche Eintreten des Mannes mit. dem Schlapphut unterbrochen. Er blieb in der Tür stehen, musterte uns mit höhnischem Lachen und richtete endlich an Ho-ang eine Frage.
    Während der dicke Chinese antwortete, hatte ich Muße, den Anführer der Bande zu betrachten. Er war mittelgroß und breitschultrig, trug ein rotes Wollhemd und den uns schon bekannten, braunen Schlapphut. Sein Gesicht zeigte echt mongolische Züge und machte den Eindruck brutaler Grausamkeit.
    Jetzt stampfte er mit dem Fuß auf; offenbar hatte ihm eine Antwort Ho-angs nicht gefallen Dann trat er dicht an Pongo heran der ihn ruhig anblickte, und richtete wieder eine Frage an den Chinesen. Als Ho-ang geantwortet hatte, musterte er Pongo mit verächtlichem Lächeln und gab ihm einen kräftigen Fußtritt.
    Im nächsten Augenblick aber flog er schon wie ein leichter Ball durch die Luft und verschwand durch die Türöffnung, denn Pongo hatte ihm mit den gefesselten Beinen seinen Fußtritt zehnfach vergolten.
    „Oh weh, Pongo," rief Rolf leise, „jetzt wird es dir schlecht gehen"
    „Massers ruhig sein," war die Antwort, „Pongo machen."
    „Was wollte er denn?" fragte Rolf jetzt den Chinesen.
    „Er hat uns nur allerlei Strafen für unseren Widerstand angedroht," sagte Ho-ang, „wurde aber ziemlich wütend, da er mir damit gar nicht imponierte. Dann fragte er, was Ihr Pongo für ein Mann sei, und als ich ihn lobte, beging er die Unvorsichtigkeit, ihn zu treten. Ich bin neugierig, wann er wiederkommen wird."
    „Das wird einige Zeit dauern," meinte Rolf, „er flog

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