Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen

Titel: Rolf Torring 022 - Die Stadt der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
sagen umsponnene Stadt erreicht und zügelten unsere Pferde. Rückwärts blickend, sahen wir, daß die Feinde sich noch weit hinter uns befanden, sie konnten erst frühestens in zehn Minuten die Stadt erreichen
    Das war natürlich genügend Zeit für uns, um einen sicheren Unterschlupf zu finden — und schon eins der ersten Häuser fiel uns als sehr geeignet auf. Es stand völlig isoliert, sodaß von keiner Seite ein heimtückischer Überfall erfolgen konnte. Die Mauern waren sehr stark und wenig beschädigt, während die Fensteröffnungen so klein waren, daß durch sie. niemand ins Gebäude eindringen konnte.
    Die Tür war intakt und bestand aus dickem, eisenharten Eichenholz, das selbst Kugeln aus modernen Gewehren Widerstand leisten konnte. Sofort lenkten wir unsere Pferde auf dieses Gebäude zu, öffneten vorsichtig die Tür und sahen zu unserer Freude, daß das Erdgeschoss aus einem einzigen, großen Raum bestand, in dem wir unsere Pferde unterbringen konnten Im Hintergrund führte eine schmale Leiter ins obere Stockwerk, das von einem flachen Dach gekrönt war.
    Wir trieben unser" Tiere in den Raum hinein, wobei sie sich allerdings merkwürdig sträubten Auch Pongo schnüffelte mißtrauisch, erklärte aber auf unsere Fragen daß er nicht sagen könnte, was hier in der Luft läge.
    Wir schlossen die Tür durch einen innen angebrachten, riesigen Eichenholzbalken und kletterten die Leiter in den oberen Stock empor. Auch hier fanden wir einen Raum vor, an dessen einer Seite Stroh hoch aufgeschichtet lag. Komischerweise war es noch ziemlich frisch, und wir blickten uns sehr bedenklich an.
    Doch dann meinte Rolf:
    „Dieses Haus wird ein Unterschlupf für die Bande dort draußen sein So eine Art Magazin, in dem sie Futter für ihre Tiere aufbewahren. Wenigstens können wir uns hier ganz vorzüglich verteidigen."
    Das war auch der Fall, befanden sich sich doch in jeder Wand zwei schmale Fensteröffnungen, die direkt als Schießscharten anzusprechen waren Als wir nach Osten blickten, sahen wir unsere Gegner, die sich gesammelt hatten und jetzt in fast militärischer Ordnung auf die Ruinenstadt zuritten Und deutlich konnten wir den Mann mit dem Schlapphut erkennen, der den Trupp geführt, welcher uns in die Grotte gejagt hatte.
    Wie schnell mußten diese Leute unsere Spur gefunden haben, oder ihnen mußte der Ausgang durch den See bekannt gewesen sein. Sie mußten dann schnell im Bogen um die Hügelkette herumgeritten sein, waren mit einer zweiten Abteilung zusammengestoßen und hatten uns nun in die geheimnisvolle Stadt hineingehetzt
    Vielleicht wäre es ihnen lieber gewesen, wenn sie uns auf offener Steppe eingeholt hätten aber dazu war ja unser Vorsprung zu groß gewesen Jetzt würden sie uns natürlich wieder belagern, aber sie sollten es nicht leicht mit uns haben.
    Der beachtliche Reitertrupp kam nicht etwa die Straße entlang, auf der wir in die Stadt eingedrungen waren, und die wir mit unseren Büchsen bestreichen konnten, sondern ungefähr zweihundert Meter von den Ruinen entfernt gab der Mann mit dem Schlapphut ein klingendes Kommando, das er durch lebhafte Armbewegungen unterstützte.
    Und sofort zog sich der Trupp weit auseinander, und die einzelnen Reiter näherten sich so vorsichtig der Stadt, daß sie gegen unser Haus stets Deckung hinter anderen Gebäuden hatten. Sie mußten also mit Ferngläsern beobachtet haben daß wir uns in diesem Haus aufhielten.
    „Wir werden einen sehr schweren Stand haben," sagte Rolf, „die Männer sind sehr vorsichtig geworden und werden uns kaum ein Ziel bieten."
    „Dann können sie aber auch nicht auf uns schießen," lachte ich.
    „Du vergißt aber, daß wir hier kein Wasser haben," sagte mein Freund ernst, „und sie werden das Gebäude ständig unter Bewachung halten, sodaß wir es nicht verlassen können. Vielleicht müssen wir uns schließlich aus Durst ergeben."
    „Donnerwetter," stieß ich hervor, „das ist allerdings unangenehm. Ob wir aber nicht einmal im Erdgeschoß probieren, nach Wasser zu graben? Es müssen doch früher in der Stadt Brunnen gewesen sein, vielleicht haben wir Glück und stoßen auf eine alte Quelle."
    „Probieren müssen wir es selbstverständlich," meinte Rolf, „aber ich glaube nicht, daß wir Erfolg damit haben werden. Das wäre ja zu großes Glück! Aber immerhin besteht die Möglichkeit doch," setzte er nachdenklich hinzu, „denn dieses Haus scheint in früheren Zeiten zur Verteidigung eingerichtet worden zu sein, und da werden die

Weitere Kostenlose Bücher