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Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Titel: Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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plötzlich warnend die Hand; dann schlich er vorsichtig zur Tür und öffnete sie mit einem Ruck. Der Schein unserer Lampe fiel auf den dunklen Flur, zu sehen war niemand, aber deutlich hörten wir Schritte, die sich eiligst zur Treppe hin entfernten.
    Ich nahm sofort meine Taschenlampe und ließ den grellen Lichtkegel den Flur entlang fallen, aber da hörten wir schon die hastigen Schritte auf der Treppe, und im nächsten Augenblick klappte die Haustür. Ehe wir ans Fenster eilen konnten, mußte der Mann schon längst um die Ecke des Hotels verschwunden sein.
    Deshalb schloß Rolf ruhig die Tür wieder und sagte:
    „Sieh einmal an, jetzt werden wir schon belauscht. Ob es dieser Herr Eavens höchst persönlich gewesen ist? Dann können wir uns allerdings auf allerlei Überraschungen unterwegs gefaßt machen."
    „Verdächtig ist es ja, daß sich der Mann so schnell entfernt hat" gab ich zu, „er kann aber ebenso gut zufällig vorbeigekommen sein. Hast du denn bemerkt daß er schon längere Zeit vor der Tür stand?"
    „Nein, ich hörte nur ein Füßescharren, ganz typisch, wenn jemand die Beinstellung wechselt Also muß er doch schon lange gelauscht haben. Na, mir soll es recht sein, mag er ruhig wissen, daß wir ihn verdächtigen. Desto eher wird er gegen uns vorgehen wollen, und wir können ihn eher fassen."
    „Diesen kleinen Mann fürchte ich allerdings auch nicht" lachte ich, „da hatten wir doch schon mit ganz anderen Gegnern zu tun. Ich glaube überhaupt daß wir auf dem Wege hierher zehnmal mehr Abenteuer erlebt haben, als wir jetzt erleben werden. Wenn es überhaupt der Fall sein wird, was noch sehr zweifelhaft ist."
    „Ja, man sollte es meinen, da die Menschen hier oben im Durchschnitt ehrlich und aufrichtig sind. Also könnten wir höchstens einen kleinen Zusammenstoß mit den Riesenbären bekommen, und das wäre mir als Naturforscher sehr interessant. Bedenke nur, über drei Meter sind sie hoch, wenn sie sich aufrichten"
    „Na, gegen unsere Kugeln nutzt ihnen selbst diese Größe nichts," meinte ich, "trotzdem ich sehr ungern ein solches Exemplar töten wurde."
    „Das würde ich natürlich auch nur im Notfall, wenn ich angegriffen wäre, tun," sagte Rolf. "Jetzt wollen wir aber zur Ruhe gehen, wir müssen in aller Frühe heraus."
    Das ziemlich große Motorboot lag schon an der Landungsbrücke, als wir am nächsten Morgen nach schnellem Imbiß im Hotel, hinabkamen. Herr Berger, der Wirt, war eifrig beschäftigt, das Einladen verschiedener Fässer und Kisten zu überwachen.
    „Ich verbinde gleich das Angenehme mit dem Nützlichen," lachte er. "Das Boot hätte ja doch im Hafen des Goldgräberlagers liegen müssen, bis Sie von Ihrer Exkursion zurückgekehrt wären. Da schicke ich lieber noch einen Mann mit, der die erst in zwei Wochen fälligen Waren jetzt gleich mitnimmt und mit den Tauschartikeln dagegen zurückkommt. Er wird sich ungefähr eine Woche dort aufhalten, dann hierher zurückkommen, aber sofort wieder hinauffahren, wenn die Sachen hier abgeladen sind."
    „Nun ich hoffe, daß wir innerhalb einer Woche mit unserem Auftrag bereits fertig sind," meinte Rolf.
    „Natürlich sind Sie das," rief da der Advokat Eavens, der ganz unbemerkt mit dem Indianer Kuskwag hinzugetreten war, „meiner Meinung nach werden Sie nur einige Tage gebrauchen."
    „Na, Zwischenfälle sind niemals ausgeschlossen," sagte Rolf ernst, „aber wir sind wenigstens auf alles vorbereitet."
    „Fertig," meldete im gleichen Augenblick Ugala, der Indianer Bergers.
    „Gut,' nickte der Hotelbesitzer, „ah, da kommt Harlan schon. Auch ein junger Landsmann von uns, Herr Torring, den das Geschick, hierher verschlagen hat."
    Der junge sympathische Deutsche, jetzt die rechte Hand Bergers, begrüßte uns sehr liebenswürdig, nahm dann am Steuer des Bootes Platz und gab Ugala einen Wink, den Motor in Gang zu bringen.
    Nach herzlichem Abschied von Berger und Eavens, den wir ja nicht übergehen durften, sprangen wir schnell hinein, dann schoß das Boot schon kräftig gegen den Strom.
    Hinter uns war als letzter Kuskwag ins Boot gesprungen. Ich hatte aber wohl bemerkt, daß Eavens ihm noch schnell etwas zugeflüstert hatte, worauf der Indianer nur genickt und hinterlistig gelächelt hatte. Also war offenbar irgend ein Attentat gegen uns beschlossen, und leise teilte ich jetzt Rolf meine Beobachtung mit.
    Er nickte nur und meinte:
    „Das hatten wir ja erwartet. Jetzt während der Fahrt werden wir ja sicher sein, aber nachher, wenn wir

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