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Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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weitergehen, müßten wir meiner Ansicht nach auf die Spuren der Indianer stoßen. Sie sind hier ungefähr abgebogen, als sie mich von Norden kommen sahen. Wenn ich mich nicht ganz irre, so müssen wir bald auf ihre Spur stoßen."
    „Halt", meinte da Rolf, „es ist aber leicht möglich, daß wir neben der Spur einhergehen, ohne direkt auf sie zu stoßen. Denn Sie, Herr Malony, wissen wohl, daß die Indianer hier irgendwo abgebogen sind, aber ganz genau können Sie den Platz unmöglich feststellen. Ich halte es für besser, wenn wir ausschwärmen; natürlich müßten die drei Bären dann dauernd zwischen uns hin und her laufen, denn sie können ja allein die für uns unsichtbare Spur finden."
    „Sehr gut", meinte Malony anerkennend, „ich habe mir auch schon überlegt, wie wir das Aufsuchen der Fährte am besten machen. So, wie Sie es vorgeschlagen haben, Herr Torring, wird es wohl am sichersten sein."
    Auch Gallagher hielt unser Vorheben für richtig, und so zogen wir uns auseinander. Die linke Seite nahm Gallagher, die rechte Rolf. Ich befand mich ziemlich in der Mitte, links von mir Malony, rechts Pongo. Zwischen diesen und den Flügelleuten, wenn ich Gallagher und Rolf so bezeichnen darf, gingen die beiden Indianer.
    Die Bären gehorchten ihrem Herrn wirklich wie treue Hunde, denn auf sein Kommando liefen sie dicht vor uns hin und her. So mußten sie ja unbedingt auf die Fährte der Mädchenräuber stoßen, denn wir hatten unsere Kette so weit auseinandergezogen, daß es schlecht möglich war, sie zu verfehlen.
    Trotzdem wurde ich doch bedenklich, als wir ungefähr einen Kilometer zurückgelegt hatten, ohne irgendeinen Erfolg aufweisen zu können. Sollte Malony sich geirrt haben? Auf die weite Entfernung hin, in der er die Indianer gesichtet hatte, war es leicht möglich, daß er sich um fünfzig bis hundert Meter geirrt hatte. Dann konnte also die Spur leicht rechts- oder links von uns laufen.
    Und In diesem Fall war es möglich, daß wir ihr Lager nicht fanden, denn die Koluschen konnten von der östlichen Richtung abgebogen sein. Ich hätte meine Befürchtungen gern Rolf mitgeteilt, doch konnte ich meinen Stand schlecht verlassen.
    Doch mein Freund schien Ähnliches zu befürchten, denn er kam plötzlich von rechts heran und flüsterte mir zu:
    „Ganz langsam gehen, Hans. Ich habe Konja und Pongo bereits Bescheid gesagt. Wir müssen unsere Kette unbedingt noch weiter auseinanderziehen, um ganz sicher auf die Spur zu stoßen. Es ist zu leicht möglich, daß sie parallel von uns läuft und womöglich abbiegt Dann wäre die ganze Mühe umsonst."
    „Soeben dachte ich auch daran und wollte es dir schon sagen", rief ich verwundert aus, „willst du den anderen Bescheid sagen?"
    „Ja, bleibe du ruhig in der Mitte. Ich komme schnell wieder zurück." Nach einigen Minuten huschte er wieder an mir vorbei, rief leise "Jetzt schneller gehen!" und war im nächsten Augenblick im Dunkel verschwunden. Wir waren noch nicht in der Jahreszeit, in der das Nordlicht die Nächte erhellt; immerhin konnten wir einige Schritte weit sehen, wozu allerdings viel beitrug, daß wir an nächtliche Märsche unter den schwierigsten Verhältnissen gewöhnt waren.
    Sehr angenehm war dieser Marsch nicht, die Steppe war sehr uneben, und dichte Grasbüschel. kleine Vertiefungen oder Hügel von Erdwühlern brachten den Fuß oft zum Stolpern.
    Dann kam plötzlich wieder felsiges Terrain mit grobem Geröll übersät, und da wir sehr leise und vorsichtig sein mußten, verzögerte sich dadurch das Vorwärtskommen natürlich sehr bedeutend.
    Es war auch manchmal ein sonderbares Gefühl, wenn plötzlich aus dem Dunkel von rechts oder links der mächtige Körper eines Bären lautlos auftauchte, einer Augenblick schnaufte und dann schattenhaft wieder verschwand. Wie rätselhafte Nachtgespenster erschienen die mächtigen Körper, die durch die Lautlosigkeit, mit der sie sich trotz ihrer Massigkeit bewegten, umheimlich wirkten.
    Ungefähr drei Kilometer hatten wir so zurückgelegt und jetzt zweifelte ich ganz energisch, daß wir auf die Spur der Indianer stoßen würden. Malony mußte sich ganz bedeutend geirrt haben. Schon wollte ich meinen Platz verlassen und Rolf aufsuchen, da hörte ich ungefähr zwanzig Meter rechts von mir das eigentümliche Brummen eines der Bären
    Dieser Laut war so charakteristisch, daß ich sofort den Bären Jim erkannte und wußte, daß er die Spur gefunden hatte, denn genau so hatte er gebrummt, als er die Spur seiner

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