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Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Herrin in der Nähe des Platzes fand, an dem er dann den Kampf mit dem Riesenelch ausfocht.
    Sofort eilte ich zu ihm hin. Er hatte sich hingesetzt und schnüffelte hörbar auf der Erde herum. Ich ließ schnell meine Taschenlampe in der hohlen Hand aufleuchten und erkannte, daß Jim das Richtige gefunden hatte.
    Das Gras war hier ganz deutlich niedergetreten, wieder als schmales Band, das die Indianer durch ihre Gewohnheit, einer hinter dem anderen zu marschieren, hinterlassen hatten. Sofort lief ich weiter nach rechts, bis ich auf Pongo stieß, dem ich leise Bescheid sagte.
    Dann ging es zurück, an dem immer noch wartenden Jim vorbei zu Malony, der die links gehenden Gefährten benachrichtigen mußte.
    Bald kamen sie auch alle zusammen, wobei ich ihnen allerdings vorsichtige Signale mit meiner Taschenlampe geben mußte. Dann wurde schnell beratschlagt. Wir konnten damit rechnen, daß wir nach ungefähr dreistündigem Marsch auf das Lager der Koluschen stoßen würden, allerdings mußten wir dann sehr schnell ausschreiten.
    Rolf war dafür, daß wir wieder eine Kette bildeten, wenn auch nicht so auseinandergezogen wie vorher, sondern so, daß einer dem anderen auf einen Ruf leicht zu Hilfe kommen konnte.
    Malony allerdings meinte, daß wohl kein Kolusche ohne Feuer auf einsamer Wache stehen würde, denn in Ihrem Volk herrsche immer noch der Glaube an Geister und Nachtgespenster in hohem Maße. Aber dem widersprach Rolf, der ganz richtig darauf hinwies, daß ebenso wie Kuskwag auch andere Koluschen längere Zeit in der Stadt gelebt und damit auch den alten Glauben abgestreift haben konnten.
    So trennten wir uns wieder und schritten in ungefähr zwanzig Meter Entfernung voneinander in flottem Tempo vorwärts. Auf der Spur der Koluschen selbst gingen Gallagher, der seine Bären führte, und Pongo, der den Posten erledigen sollte, ehe er vielleicht irgendein Signal nach seinem Lager geben konnte.
    Zwei Stunden schritten wir unverdrossen weiter obgleich es immer schwieriger wurde, weil die Dunkelheit zugenommen hatte und auch das Terrain immer unwegsamer und zerklüffteter wurde. Wir schienen uns den Ausläufern der Yukon-Hills zu nahen, waren aber noch weit von den Standlagern der Koluschen entfernt, wenn diese wirklich am Porcupine-River lagen.
    In dieser Nacht hatte ich wirklich großes Glück. Ich stolperte plötzlich über einen mächtigen Stein, fiel vornüber und landete - auf dem Körper eines Menschen, der mich gleich mit kräftigem Griff packte. Er hatte leider sofort meine Kehle zu fassen bekommen und preßte sie mit aller Kraft zu, so daß ich keinen Laut ausstoßen konnte.
    Natürlich wehrte ich mich aus Leibeskräften, aber mein unvermuteter Gegner war mir doch überlegen, auch hatte er mich wohl kommen hören und war auf das Zusammentreffen vorbereitet gewesen, während ich zuerst gar nicht an einen Kampf gedacht hatte.
    Vergeblich suchte ich seine Hände von meinem Hals zu lösen, er mußte wohl ahnen, daß ich Gefährten in der Nähe hatte, und wollte mich nun hindern, sie zu Hilfe zu rufen. Und das gelang ihm auch vollkommen, denn ich konnte nicht den leisesten Laut ausstoßen und fühlte sogar schon langsam mein Bewußtsein schwinden.
    Natürlich warf ich mich mit ihm herum, wir überschlugen uns manchmal, ohne daß sein Würgegriff losließ. Ich hatte Glück, daß ich gleich rechts von Pongo gegangen war, denn dieser treue Freund hörte mit seinem wunderbaren Gehör das Geräusch unseres Kampfes, obwohl er schon weitergegangen war.
    Als schon Sterne und feurige Bilder vor meinen Augen tanzten fühlte ich, daß sich der Griff um meine Kehle plötzlich löste. Dann flüsterte Pongo:
    „Alles gut, Masser Warren."
    Mühsam erhob ich mich und versuchte die Gefährten zu rufen, aber ich brachte nur ein heiseres Krächzen hervor, Pongo stieß einen Ruf aus, und bald waren alle wieder um uns versammelt.
    Rolf ließ seine Taschenlampe sekundenlang aufleuchten. Wir erkannten, daß der Bewußtlose in Pongos Fäusten ein Indianer war, und sofort rief der junge Ugala:
    „Das ist ein Kolusche."
    „Ah, dann muß ja das Lager in der Nähe sein", rief Gallagher aufgeregt, „kommen Sie, meine Herren, schnell vorwärts. Der Mann hier wird ja noch lange Zeit bewußtlos sein."
    „Glauben Sie das nicht", warnte Malony, „gerade die Indianer Alaskas sind äußerst zäh. Wir müssen ihn unbedingt fesseln und eventuell auch knebeln."
    „Das wird nicht nötig sein", sagte Rolf, der den Gürtel des Gefangenen nach Waffen

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