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Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon

Titel: Rolf Torring 026 - Der Schrecken des Yukon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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daß wir nicht weiter in ihn zu dringen wagten. Es war uns allen ja gewiß, daß dieser Mann trotz seines jungen Alters schon ganz Furchtbares durchgemacht haben mußte, um jetzt so als Greis zu erscheinen.
    Rolf stand plötzlich auf; er hatte gesehen, daß wir alle schon mit Essen fertig waren, und rief:
    „Also meine Herren, lassen wir alles andere, denn jetzt gilt es nur, unserem Gefährten Gallagher zu helfen. Ich denke, daß Sie nun fertig zum Aufbruch sind. Vielleicht erreichen wir die hinterlistigen Koluschen schon vor Tagesanbruch."
    Bei seinen Worten sprangen wir alle auf. Es war ja selbstverständlich, daß wir sehr gern die Geschichte Malonys gehört hätten, aber es galt jetzt vor allen Dingen, an die Rettung Maud Gallaghers zu denken.
    So packten wir schnell unsere Rucksäcke zusammen; Ich bemerkte dabei, daß unser neuer Gefährte, der einsame, greise Trapper, der doch noch so jung war, sein Gepäck in äußerst praktischer Welse vorbereitet hatte. Aus einem Bärenfell hatte er sich eine Art Tornister angefertigt, ganz schmal, in den aber durch seine Dehnbarkeit eine beträchtliche Menge Gepäck hineinging.
    Seine Waffen bestanden aus einer ganz modernen Browningbüchse und zwei großkalibrigen Selbstladepistolen, außerdem trug er noch ein schweres Schlagmesser im Gürtel.
    Seine Ruhe, mit der er sich unter uns Fremden und speziell zwischen den drei Riesenbären bewegte, war wirklich bewundernswert. Ich sah einmal, daß er einen der riesigen Burschen einfach zur Seite stieß, als er ihm im Wege war.
    Dieser rätselhafte Malony war auf jeden Fall eine sehr wertvolle Unterstützung für uns, wenn es galt, irgendwelche Gefahren zu überwinden. Und ich war jetzt schon überzeugt, daß wir ohne schwerste Abenteuer nicht aus diesem an sich harmlosen Fall herauskommen würden.
    „Kommen Sie, meine Herren", sagte er jetzt, „wir müssen diesen schmalen Pfad entlanggehen, den ich mir hierher gebrochen habe. Die Koluschen, denen Sie gefolgt sind, haben ihren Weg einige hundert Meter abseits gewählt, aber da sie bei meinem Anblick von ihrer Linie abgewichen sind, stoßen wir jetzt doch, wenn wir hier den Wald durchqueren, sicher wieder auf ihre Spur."
    „Das muß stimmen", pflichtete Rolf sofort bei, „und auf jeden Fall haben wir ja unsere Bären bei uns, die unbedingt die Fährte ihrer Herrin wiederfinden. Es werden wohl unsere Taschenlampen genügen, um uns den Weg zu weisen, oder halten Sie Fackeln für besser?" Taschenlampen genügen", sagte Malony bestimmt, denn es kann leicht sein, daß die Koluschen rückwärts in weiter Entfernung von ihrem Lager Posten ausgestellt haben, denn sie wissen doch, daß sie verfolgt werden, und da werden sie auf jeden Fall äußerst vorsichtig sein. Wir dürfen uns auf keinen Fall durch irgendeine Unvorsichtigkeit verraten."
    „Aber die Indianer können doch ebensogut den Schein unserer Taschenlampen sehen", wandte Rolf ein. „Wie können wir uns dagegen schützen?"
    „Die Lampen gebrauchen wir möglichst wenig", meinte Malony, „wenn wir uns gegenseitig anfassen, führe ich Sie ganz sicher durch den Wald. Und außen auf der Steppe werden ja die Bären die Führung übernehmen."
    „Das machen sie unbedingt", rief Gallagher, „Sie werden ja wissen, wo ungefähr die Koluschen bei Ihrem Anblick abgewichen sind. Wenn Sie uns nur an diese Stelle führen können, dann haben wir auf jeden Fall gewonnen."
    „Ich habe es Ihnen ja versprochen", sagte Malony schlicht, „bitte folgen Sie mir."
    Es war ein eigenartiger Marsch durch das nächtliche Dunkel des dichten Waldes. Ohne unseren Führer Malony hätten wir wohl nie den Pfad gefunden, wenigstens nicht ohne Fackeln zu gebrauchen. So aber führte uns dieser geheimnisvolle Mann mit untrüglicher Sicherheit durch das Dickicht auf einem schmalen gewundenen Pfad, den vielleicht ein Elen oder ein Bär gebrochen haben mochte.
    Nur ab und zu ließ er seine Taschenlampe, mit der er ebenfalls ausgerüstet war, aufleuchten, und zwar an den Stellen, wo umgestürzte Bäume oder tiefe Löcher ein Hindernis boten, und warnte uns dann jedesmal mit leiser Stimme.
    Nach ungefähr einstündigem Marsch, der allerdings sehr langsam vor sich ging, da wir uns förmlich vorwärts tasten mußten, obwohl wir uns gegenseitig angefaßt hatten, erreichten wir endlich wieder die nächste Steppe.
    Malony führte uns hier ungefähr noch fünfhundert Meter geradeaus, bog dann In östlicher Richtung ab und sagte:
    „Wenn wir in dieser Richtung

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