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Rolf Torring 027 - Tödliches Gold

Rolf Torring 027 - Tödliches Gold

Titel: Rolf Torring 027 - Tödliches Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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sicher aufspüren, denn gerade im Wald muß er ja unbedingt deutliche Spuren hinterlassen. Komm aber schnell, sonst gewinnt er einen zu großen Vorsprung."
    Die Gefährten erboten sich jetzt ebenfalls, sofort mitzukommen, aber Rolf lehnte lachend ab und versprach, daß wir dem Mann oder seinen Spuren höchstens eine halbe Stunde lang folgen würden, denn dann hätte es keinen Zweck mehr, ihn zu stellen. In einer Stunde also wären wir zurück und könnten dann sofort aufbrechen, um noch ein tüchtiges Wegstück bis zum Abend zurückzulegen.
    Malony hatte verschiedentlich den Himmel gemustert und die Luft prüfend eingesogen, auch die Indianer machten andere Mienen, und die Bären schienen unruhiger zu sein. Rolf merkte diese Zeichen und fragte Malony:
    «Was gibt es, was ist mit dem Wetter los?"
    „Hm, daß es Schnee geben würde, und zwar recht bald, das sagte ich ja bereits", meinte Malony, „aber da liegt noch etwas in der Luft, das ich mir nicht recht zu erklären weiß. Ich muß einmal die Indianer fragen."
    Doch auch diese wußten nicht, was kommen sollte, bestätigten aber, daß wir recht bald Schnee bekommen würden, das merke man auch an den Bären, die wohl den Schnee witterten und jetzt an ihr Winterlager unter einer dichten Schneedecke dachten.
    „Hm, innerhalb einer Stunde wird er ja nicht kommen", lachte Rolf, „und wenn wirklich, dann finden wir uns auch so zurück. Also, auf Wiedersehen, meine Herren."
    Schnell schritten wir aus. Als wir den Busch erreichten, betrachtete Rolf genau den Boden und sagte dann zu Pongo, der immer noch auf seinem alten Platz stand:
    „Du kannst mitkommen, Pongo, wir wollen sehen, diesen Mann zu erreichen, ich möchte ihn unbedingt sprechen!"
    Pongo sagte nichts, schulterte nur sein Gewehr, und wir überschritten die kleine Lichtung hinter dem Busch. Als wir jetzt den Wald erreichten, sahen wir deutliche Spuren des Flüchtlings, der offenbar in großer Elle aus der Nähe unseres Lagers hinweggestrebt war.
    Rolf lachte:
    „Wir scheinen ihm wirklich sehr imponiert zu halben, daß er eine derartige Eile entwickelt hat. Jetzt gebe ich allerdings die Hoffnung auf, ihn noch einholen zu können, höchstens wäre es möglich, wenn er hier in der Nähe ebenfalls sein Lager hätte und seine Sachen schnell zusammenpacken muß, ehe er weiter kann."
    „Ich möchte nur wissen, was du diesen einsamen Mann, der schon vor uns fortläuft, fragen willst", lachte ich etwas spöttisch. „Glaubst du, daß er von Ellen Wright etwas weiß? Oder daß er den Aufenthalt des Indianerstammes kennt, der angeblich das Mädchen gefunden haben soll?"
    „Lieber Hans, wenn wir jeden Trapper, jeden Jäger, jeden Digger, den wir treffen, systematisch ausfragen, dann können wir unter günstigen Umständen leicht zum Ziel kommen, das mußt du doch einsehen?"
    „Hm ja, eine gewisse Berechtigung hat dein Prinzip ja, aber wenn wir hinter jedem Menschen solange herlaufen wollen, dann werden wir recht lange Zeit brauchen, bis wir zum Indianerstamm gelangen."
    „Du mußt zugeben, daß sich der Mann, der so blitzschnell verschwand, in gewisser Beziehung verdächtig gemacht hat. Gewiß, er kann aus Besorgnis um seine Sicherheit so schnell davongelaufen sein, aber ebenso gut kann er es auch getan haben, um vielleicht Komplicen, die in der Nähe lagern, zu benachrichtigen. Ich glaube bestimmt, daß es in diesem wilden Land noch viele Räuberbanden gibt, die sich die Gelegenheit, eine siebenköpfige Reisegesellschaft auszuplündern, kaum entgehen lassen werden. Und so verwegene Burschen fürchten sich auch vor den Riesenbären nicht, denen sie mit ihren modernen Repetierbüchsen zu Leibe gehen können."
    „Wenn du das so erzählst", meinte ich etwas betroffen, „dann klingt es wirklich sehr wahrscheinlich. Aber trotzdem dürfen wir nicht gleich das Schlimmste annehmen. Ich bin mehr der Meinung, daß der Mann vor uns fortgelaufen ist. Es wäre ja auch wirklich kein Wunder; denn sehr vertrauenerweckend sieht unsere zusammengewürfelte Gesellschaft wirklich nicht aus."
    „Nun ja, das stimmt allerdings", gab mein Freund lachend zu, „aber ich glaube, wir machen jetzt allmählich kehrt. Die halbe Stunde wird schon bald verstrichen sein."
    „Ich glaube, wir sind schon längst unterwegs", sagte ich plötzlich erstaunt, "mir kommt es doch so vor, als bräche schon die Dämmerung herein. Oder sollten das Schneewolken sein?"
    „Natürlich sind es Schneewolken", meinte Rolf, „die Dämmerung ist noch weit entfernt.

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