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Rolf Torring 027 - Tödliches Gold

Rolf Torring 027 - Tödliches Gold

Titel: Rolf Torring 027 - Tödliches Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Lebenslust. Wieviel doch Wärme ausmacht !
    Gerade, als wir unseren Morgentee kochten, standen plötzlich wohl an acht Gestalten um uns herum, die uns schweigend musterten Ich erkannte sofort, daß es sich um amerikanische Polizisten handelte, die für den äußerst harten Dienst in diesen Einöden eingesetzt waren.
    Da es an ihnen war, einen Ton zu sagen, blieben wir ruhig sitzen und kochten aufmerksam unseren Tee. Endlich räusperte sich der Anführer, anscheinend ein Sergeant, und sagte dann, als dies auch nichts half:
    „Können Sie nicht sehen?"
    Natürlich bekam er auf diese Frage absolut keine Antwort, und er mußte wohl selbst eingesehen haben, daß er im Unrecht war, uns so zu behandeln. Nach einiger Zeit räusperte er sich nochmals und sagte endlich:
    „Guten Morgen, meine Herren, ich möchte einige Fragen an Sie stellen Ich bin Sergeant Francis Hardan von der mobilen Polizeitruppe."
    Wir standen auf, nannten höflich unsere Namen, und zu unserem Erstaunen begrüßte Hardan auch unseren Pongo sehr liebenswürdig, im Gegensatz zu den meisten Amerikanern, die doch in einem Neger beinahe nur ein Vieh erblickten.
    „Ich hätte also gern einige Fragen an Sie gerichtet, meine Herren", fuhr Hardan höflich fort, „Sie kommen doch von Süden her, ist Ihnen da vielleicht eine Gesellschaft von zehn Männern zu Gesicht gekommen, die mit Hundeschlitten fährt?"
    Ich deutete nur draußen auf das Eis, auf dem sich immer noch die scharfen Krallen der Hunde abzeichneten.
    „Das ist ihre Spur", sagte ich kurz, „wir folgen ihr bereits seit zwei Tagen Die Bande hat meinen besten Freund, der unversehens an ihren Lagerplatz kam, einfach mitgenommen. Ich sah sie noch in der Ferne mit ihren Schlitten verschwinden."
    „Und da sind Sie zwei Tage über diese furchtbare Eisfläche gelaufen?" fragte der Sergeant ganz erstaunt, „das ist allerdings eine Leistung, meine Herren, deretwegen ich Sie bewundern muß. Sie haben aber tüchtig am Holz schleppen müssen."
    „Oh nein", lachte ich, „unser Holz war ganz leicht, es bestand aus Hartspiritus. Wir sind nämlich zum erstenmal in dieser Gegend und wußten nicht, daß unterwegs nicht ein einziger Baum zu finden sei. So haben wir die letzten beiden Nächte tüchtig gefroren."
    „Unglaublich", sagte der Sergeant kopfschüttelnd "das hat vor Ihnen, glaube ich, noch niemand fertiggebracht."
    „Uns trieb die Sorge um meinen Freund zu diesen Anstrengungen", gab ich zur Antwort, „doch dürfte ich fragen, Herr Sergeant, was Sie jetzt zu tun gedenken? Und weiterhin, weshalb Sie die Bande verfolgen?"
    „Sie haben einwandfrei eine andere Diggergesellschaft von acht Mann, die ausgezeichnete Funde gemacht hatte, einfach kaltgemacht und das Gold gestohlen. Außerdem müssen sie bei den Erschlagenen auch noch die Zeichnungen gefunden haben, auf denen die goldhaltigen Claims bezeichnet sind. Jetzt holen Sie sich ständig im Sommer über Gold dort. Die Tat kam erst in diesem Herbst zufällig heraus, wir hatten sofort diesen Verdacht, und jetzt sind wir hinter der Bande her."
    „Vielleicht dürfen wir uns Ihnen anschließen, Herr Sergeant", bat ich, „Sie können wohl begreifen, daß ich darauf brenne, meinen Freund retten zu können"
    „Wundert mich überhaupt, daß sie ihn am Leben gelassen haben", brummte der Sergeant vor sich hin, „sind doch sonst nicht so schüchtern mit Menschenleben. Hat ihnen vielleicht irgend etwas vorerzählt, worauf sie reingefallen sind."
    „Das ist sehr leicht möglich", rief ich aus, „Rolf ist in dieser Beziehung wirklich ein Genie. Also dürfen wir mitgehen?"
    Der Sergeant musterte uns nochmals, dann nickte er zufrieden
    „Sie sind tapfere Männer, die vor nichts zurückschrecken", sagte er nur. „Sie kommen mit." Unser kleiner Zug setzte sich in Bewegung. Voran Francis Hardan, dem ich folgte; dann kam Malony, Pongo, Ugala und hinterher die 7 Polizisten.
    Alles Männer, die nichts fürchteten, den Tod am allerwenigsten. Es ging durch einen sehr düsteren Wald, der selbst jetzt bei Tage äußerst unheimlich wirkte. Die riesigen, bemosten Pech- und Schierlingstannen ließen durch ihre mächtigen Kronen kaum einen Lichtschimmer dringen, und seltsam wirkten ihre dunklen Stämme, die an einer Seite mit einer weißen Eisschicht überzogen waren.
    Die Spuren der Schlitten und Hunde waren auch hier im Wald deutlich zu erkennen. Aber die Männer mußten keine große Eile mehr gehabt haben, das merkte man aus den deutlichen Abdrücken der

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