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Rolf Torring 030 - Im wirren Land

Rolf Torring 030 - Im wirren Land

Titel: Rolf Torring 030 - Im wirren Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Sie können mit den Gefangenen abfahren. Einverstanden?"
    „Ihr Wort, Herr General, genügt mir," sagte Rolf vorsichtig. "Selbstverständlich können wir uns in der Zeit, bis die Summe eintrifft, wohl als Ihre Gäste betrachten?"
    „Selbstverständlich," lächelte der General, aber es klang nicht sehr erfreulich, dieses "selbstverständlich". "Ich werde sofort Bescheid sagen, daß Ihnen Räume angewiesen werden. Haben Sie schon gefrühstückt? Nun, dann lade ich Sie ein. In einer halben Stunde ist die Morgentafel. Ah, da wird Hauptmann Orfi kommen."
    Aber auf sein "Herein" betrat Cordova das Zimmer. Er blieb wie erstarrt stehen, als er uns sah, und Zacatecas rief ihm höhnisch entgegen:
    „Nun, Leutnant, da sind die Herren, die Sie gefangen nehmen sollten. Jetzt war ich in ihrer Gewalt. Sie sind mir ein sehr tüchtiger Offizier, das muß ich sagen. Wo ist Orfi?'
    „Der Hauptmann ist von einer nächtlichen Patrouille nicht zurückgekehrt," stotterte Cordova.
    Zacatecas schlug mit der Faust krachend auf den Schreibtisch.
    „Verflucht," brüllte er dann, „sind wir denn schon so nahe von Feinden umgeben? Daran haben aber nur die Spione schuld, die in amerikanischem Sold stehen."
    Mir war bei diesen Worten gar nicht wohl zu Mute, aber der General atmete tief auf, gewann seine Ruhe wieder und sagte zu Cordova:
    „Ich habe mich mit den Herren geeinigt, sie sind meine Gäste. Sorgen Sie für entsprechende Räume, den Herren soll nichts abgehen. Verstanden?"
    „Jawohl, Herr General," rief Cordova. Ich glaubte aber in seinen Augen ein trumphierendes Blitzen gesehen zu haben, und außerdem war mir aufgefallen, daß der General das „nichts" so betont hatte.
    Auch Rolf schien jetzt Bedenken zu haben, denn er wandte sich nochmals an den General, der sich bereits ruhig an den Schreibtisch gesetzt hatte, als ginge ihn unsere Anwesenheit weiter nichts an.
    „Wann sollen wir an die Verwandten der Gefangenen schreiben, Herr General? Und wie werden diese Botschaften befördert?"
    „Das können wir später besprechen," rief Zacatecas ungeduldig, während er anfing, in den Papieren zu blättern, „jetzt habe ich Sie der Obhut des Leutnants übergeben. Er haftet mit seinem Kopf für Sie. Halt, Sie waren doch zu dritt? Wo ist der Neger?"
    „Sie meinen unseren Freund?" entgegnete Rolf ruhig, „nun, er hat es vorgezogen, nicht hier zu erscheinen."
    „Na, macht auch nichts," murmelte Zacatecas, „gehen Sie jetzt."
    Rolf war einen Augenblick unentschlossen. Sollte er dem Wort des Generals trauen? Eigentlich hatte er ja keine bindende Zusage auf sein Wort gegeben. Aber, irgend ein Mißtrauen von unserer Seite hätte leicht eine Katastrophe heraufbeschwören und das Los der Gefangenen verschlimmern können.
    So verneigten wir uns und folgten dem Leutnant, der vorausging und höflich die Tür offen hielt Wir gingen etwas zögernd hinaus, denn wir ahnten beide, daß irgend eine Hinterlist am Werk war. Deshalb behielten wir auch ruhig unsere Pistolen in der Hand.
    Cordova aber verzog keine Miene und führte uns durch den Saal, der jetzt mit Offizieren und Soldaten gefüllt war.
    „Gäste des Generals," rief er auf verschiedene, erstaunte Fragen.
    Gegenüber des Saales öffnete er die Tür eines großen Zimmers, das mit amerikanischen Möbeln eingerichtet war. Und eine Verbindungstür führte in einen daneben liegenden, ebenso eingerichteten Raum.
    »Hier sind die Zimmer für bevorzugte Gäste," sagte Cordova mit einer Verbeugung, „ich werde den Herren sofort Waschwasser bringen lassen. In zwanzig Minuten ist die Morgentafel."
    Er verließ uns, und Rolf sagte sofort sinnend:
    „Jetzt möchte ich nur wissen, welche Teufelei mit uns gespielt wird. Oder sollte Zacatecas es wirklich ernst meinen? Eine Million Dollar ist ja schließlich eine Menge Geld."
    „Allerdings, doch ich bin überzeugt, daß die Verwandten der Geiseln die Summe sofort senden werden."
    „Das würde ich ja gern verhindern," lachte Rolf, „ich muß nur erst herausbekommen, wo die Gefangenen sind. Dann versuchen wir erst, sie so zu befreien."
    Ehe ich antworten konnte, trat Cordova in Begleitung zweier Soldaten herein, die große Wasserkrüge trugen.

    5. Kapitel. Dem Tode nahe.

    Cordova musterte uns mit einem rätselhaften Blick, dann gab er den Soldaten den Befehl, das Wasser in die Waschschüsseln zu gießen.
    „Also, in einer Viertelstunde, meine Herren," sagte er, bevor er hinausging.
    Wir hatten direkt das Bedürfnis nach einer erfrischenden Waschung,

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