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Rolf Torring 039 - Auf der Flucht

Rolf Torring 039 - Auf der Flucht

Titel: Rolf Torring 039 - Auf der Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Offiziere in ungefähr zehn Minuten sich befreit haben.
    Dann waren wir aber auch schon weit genug entfernt, um nicht einmal mehr eine Maschinengewehrkugel befürchten zu brauchen. Außerdem hatte ich die feste Überzeugung, daß Kapitän Frenchy niemals auf uns geschossen hätte, wenn es ihm auch möglich gewesen wäre. Anders allerdings seine Kameraden, die er auch wohl kaum davon hätte zurückhalten können, ohne dadurch gegen seine Pflichten zu verstoßen.
    Jetzt schlugen wir wieder einen Bogen und flogen direkt auf die vier Offiziere zu. Plötzlich zuckte ich heftig erschrocken zusammen. Da erhob sich, ungefähr dreihundert Meter von den wehrlosen Herren entfernt, ein großer, gelber Körper aus dem Gras und schnellte in weiten Sätzen direkt auf die Offiziere zu.
    Es war ein mächtiger Löwe, den wohl das Gedonner des Motors aufgeschreckt hatte. Und ausgerechnet mußte er seine Flucht in Richtung auf die vier Unglückseligen nehmen, die ja rettungslos verloren waren, wenn die Bestie mit ihnen zusammenstieß.
    Hier galt schnelles Handeln, wenn ich Rettung bringen wollte. Schnell stieß ich Rolf an und deutete auf das Raubtier. Dann riß ich meine Büchse hoch und gab zwei Schüsse auf den gelben Körper ab.
    Ich hatte getroffen, denn der Löwe sprang zuckend hoch, drehte sich mehrmals um sich selbst, raste dann
    aber weiter auf die Offiziere zu. Wir waren inzwischen schon über ihn fortgerast, jetzt machte Rolf eine ganz kurze Schwenkung und flog direkt wieder auf das Raubtier zu.
    Der Löwe stutzte, als das donnernde Ungetüm wieder auf ihn zukam, und diesen Augenblick benutzte ich, um ihm wieder zwei Kugeln zuzuschicken. Und wieder hatte ich getroffen, aber wieder nicht tödlich, denn als wir wieder über ihn hinweg waren und ich mich umdrehte, sah ich, daß er zwar langsamer lief, aber doch immer noch auf die Belgier, die inzwischen kehrt gemacht hatten und schnell zurückliefen, zuhielt.
    Ich brüllte es Rolf ins Ohr. Denn jetzt war eine Rettung der vier Offiziere schon sehr zweifelhaft geworden, da die Bestie höchstens noch hundert Meter von ihnen entfernt war.
    Mein Freund nickte nur, riß das famose Flugzeug wieder herum und flog hinter dem Löwen her. Und jetzt merkte ich, daß er plötzlich durch das Maschinengewehr visierte. Dann neigte sich der Apparat schräg zur Erde, und im nächsten Augenblick zischte eine Garbe aus dem Maschinengewehr.
    Unwillkürlich brüllte ich bravo, denn schon nach wenigen Sekunden überschlug sich der gelbe Körper und blieb reglos liegen. Rolf richtete den Apparat wieder hoch, und höchstens zehn Meter über dem Löwen brausten wir hinweg. Ich gab bei dieser Gelegenheit noch einen Schuß auf den gelben Körper ab, hatte auch sicher getroffen, doch sah ich keine Bewegung. Das Maschinengewehr hatte also seine Schuldigkeit getan.
    Als wir über die Offiziere, die stehen geblieben waren und sich wieder umgedreht hatten, hinwegflogen, winkte ich ihnen zu. Rolf aber zog den Apparat höher, machte dann eine Schwenkung und flog wieder auf Gandu zu.
    Jetzt liefen die Offiziere wieder vor. Beim Löwen blieben sie einen Augenblick stehen und betrachteten den mächtigen Körper. Dann gingen sie weiter auf das Paket zu, in dem die Schlüssel für ihre Fesseln waren. Rolf aber beschrieb solange Kurven, bis Kapitän Frenchy sich hinsetzte und mit den auf dem Rücken gefesselten Händen das Paket öffnete. Und erst als der Kapitän sich erhob und zu uns hinaufwinkte — wir befanden uns gerade wieder in Richtung auf die Steppe hinaus —, zog er den Apparat langsam höher, und bald sahen wir die vier Offiziere nur noch als kleine Punkte in der weiten Steppe.
    Befriedigt setzte ich mich wieder neben Pongo auf den engen Sitz. Und jetzt hatte ich erst Zeit, dem Geschick zu danken, das uns wieder einmal so wunderbar gerettet hatte.
    Und nicht nur gerettet, sondern uns auch noch das Flugzeug in die Hand gegeben hatte, mit dem wir jetzt den weiten Weg in so viel kürzerer Zeit und in aller Sicherheit zurücklegen konnten.
    Wir hatten ungefähr noch anderthalb Stunden vor uns, dann mußten wir schon einen geeigneten Landungsplatz suchen, um noch Vorbereitungen für die Nacht treffen zu können.
    Der Apparat flog außerordentlich schnell, ich schätzte wenigstens einhundertachtzig Kilometer Stundengeschwindigkeit. Dann konnten wir hoffen, daß wir bereits in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages den Tanganjikasee erreichen würden.
    Doch der Mensch denkt . . .
    Das sollte ich anderthalb

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