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Rolf Torring 039 - Auf der Flucht

Rolf Torring 039 - Auf der Flucht

Titel: Rolf Torring 039 - Auf der Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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nicht hier ein modernes Gegenstück mit einem Flugzeug erfolgen?
    Und kaum hatte ich das gedacht, da erzitterte der Apparat schon unter einem kräftigen Anprall. Die Bespannung der rechten Tragfläche knackte unter einem schweren Körper, und im nächsten Augenblick erscholl dicht neben uns das wütende Fauchen eines hungrigen Löwen. Ein Ton, der für jeden Erfahrenen ganz unverkennbar ist.
    Zum Glück hatte sich im Flugzeug eine starke Taschenlampe befunden, die Rolf an sich genommen hatte. Jetzt fühlte ich, daß er sich aufrichtete. Sofort tat ich dasselbe und zog meine Pistole.
    Sitzend konnten wir gerade über den Rand des Flugzeugrumpfes hinwegblicken. Und deutlich roch ich an dem unverkennbaren, strengen Geruch die Nähe des Raubtieres, das gerade in diesem Augenblick wieder ein Fauchen ausstieß. Und mir schien es, als hätte die Bestie mir direkt ins Gesicht gefaucht, sodaß ich unwillkürlich etwas zurückprallte.
    „Achtung," flüsterte Rolf, und im gleichen Augenblick flammte die Taschenlampe auf. Ihr greller Schein fiel direkt auf den Kopf eines mächtigen Löwen, der höchstens einen Meter entfernt auf der Tragfläche stand. Durch das Licht geblendet, schloß er einen Augenblick die glühenden Augen, und diesen Moment benutzte Rolf, um mir zuzuflüstern:
    „Du das rechte, ich das linke Auge."
    Schnell hob ich meine Waffe und zielte auf die rechte Seite des gewaltigen Kopfes. Und eine Sekunde später riß die Bestie die Augen wieder weit auf. Das war ein Zeichen, daß sie gleich vorspringen würde: wir hatten also keine Zeit zu verlieren.
    Scharf peitschten vier Schüsse durch die Nacht. Und die schweren Geschosse, aus dieser Nähe abgefeuert, taten sofort ihre Schuldigkeit. Mit kurzem Aufjaulen, dessen röchelnder Klang uns die tödliche Verwundung bewies, bäumte sich der mächtige, gelbe Körper kurz auf, um dann von der geneigten Tragfläche herunterzurollen.
    Ein kurzes Toben und Schlagen ertönte von unten herauf, dann ein letztes Röcheln. Der gefährliche Besucher war unschädlich gemacht.
    „Donnerwetter, das war allerlei," meinte Rolf leise, „hoffentlich läßt uns der zweite Löwe in Ruhe."
    „Wenn es die Löwin ist, wird sie den Tod ihres Gefährten wohl rächen wollen," wandte ich ein. „Sie war zuletzt hier auf der anderen Seite, also müssen wir uns nach dieser Seite wenden."
    Doch merkwürdigerweise schien sich die Löwin schon entfernt zu haben, denn wir hörten keinen Laut mehr. Nur von der Steppe her, vielleicht fünfzig Meter entfernt, erklang ein eigenartiges, kurzes Aufheulen.
    „Das ist komisch," sagte Rolf, „es scheint ganz so, als hätte irgendjemand die Löwin verjagt. Oder sollte sie durch die Schüsse verscheucht sein?"
    „Hm, ich kann es mir auch nicht recht erklären," gab ich zu, „merkwürdig ist es auf jeden Fall. Ich hatte unbedingt einen Angriff von ihr erwartet."
    „Na, uns kann es ja nur lieb . . ." Rolf brach kurz im Satz ab und stieß mich mit dem Arm an.
    Ein Ruck hatte den Apparat erschüttert, als hätte jemand dagegen gestoßen oder sich auf die Tragfläche geschwungen. Und jetzt fing die Maschine an zu zittern, dann leise zu schaukeln.
    Die Löwin konnte es unmöglich sein, sie wäre mit gewaltigem Satz auf die Tragfläche gesprungen und sofort zum Angriff übergegangen. Was mochte da wieder für ein neuer Schrecken aus dem düsteren Urwald gekommen sein?
    Angestrengt spähten wir ins Dunkel hinaus. Wir fühlten deutlich, daß sich eine schwere Last auf der linken Tragfläche befinden mußte. Und es war ein lebendes Wesen, das sich offenbar damit vergnügte, den Apparat ins Schaukeln zu bringen.
    Denn die Schwingungen wurden immer stärker, und die Maschine krachte und ächzte in allen Fugen.
    „Herrgott, was mag das sein?" raunte ich endlich leise.
    Aber sofort hörte die Bewegung des Apparates auf. Das unheimliche Wesen auf der Tragfläche mußte also diese leisen Laute gehört haben, obgleich es mir fast unmöglich erschien.
    In qualvoller Spannung verstrichen einige Minuten. Dann gab es wieder einen Ruck, und das Zittern und Schaukeln der Maschine fing wieder an.
    Erschreckt zuckte ich zusammen, als eine Hand mich berührte. Aber sofort wußte ich, daß es Pongo war, der vom vorderen Sitz aus uns anstieß. Leise, sehr behutsam, beugten wir uns vor. Und als der Apparat gerade besonders stark schaukelte, flüsterte unser schwarzer Freund:
    „Massers still sein. Pongo riechen, ist Pongo."
    Ein Gorilla also. Ich muß sagen, daß die Aufforderung

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