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Rolf Torring 039 - Auf der Flucht

Rolf Torring 039 - Auf der Flucht

Titel: Rolf Torring 039 - Auf der Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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war ein ganz fernes, eigenartiges Summen.
    „Ob es Heuschrecken sind?" stieß ich hervor, „dann sind wir verloren, denn dann flieht alles Wild sofort. Und wir können damit rechnen, daß wir auf achtzig Kilometer kein Tier mehr treffen."
    „Du vergißt den Fluß," sagte Rolf ruhig, „dort können wir Fische fangen. Und da du vielleicht richtig vermutest, müssen wir uns sofort mit Wild versorgen, damit wir bis morgen nachmittag noch durchhalten."
    Schnell riß er die Büchse von der Schulter, blickte sich rasch um, und einen Augenblick später peitschten zwei Schüsse aus seiner Büchse über die stille Steppe.
    Ich blickte schnell nach der Richtung, in die Rolf geschossen hatte. Es waren wirklich zwei Meisterschüsse, wie sie nur mein Freund abgeben konnte. Denn das Rudel Senegalantilopen, auf das er geschossen hatte, befand sich wenigstens zweihundert Meter links vor uns.
    Und trotz dieser großen Entfernung, und obgleich die Tiere sich, durch das merkwürdige Summen geängstigt, schon in leichten Galopp gesetzt hatten, sprang ein mächtiger Bock kerzengerade hoch und brach beim Hinabkommen zusammen.
    „Bravo, Rolf," rief ich ehrlich begeistert, „jetzt sind wir ja vorläufig aus aller Not. Aber horch, es scheint doch kein großer Heuschreckenschwarm zu sein, das Geräusch ist viel zu stark."
    Wir wären ja in die mißlichste Lage durch einen solchen Schwarm gekommen, wenn er sich auf der Steppe niedergelassen hätte. Denn da diese Insekten über Nacht alle Vegetation vernichten, flieht das Wild bei ihrem Nahen auf weiteste Entfernung fort. Wie ich schon erwähnte, manchmal achtzig Kilometer weit.
    Wir hatten schon die Richtung auf den erlegten Bock eingeschlagen, als mein Ruf die Gefährten zum Halten brachte. Rolf lauschte einige Augenblicke, dann stieß er hervor:
    „Hans, jetzt sind wir schlecht daran. Kannst du dich noch erinnern, was der eine belgische Offizier dem Colonel Antoine vorschlug? Das sind Flugzeuge, die die Steppe nach uns absuchen. Und hier können wir uns nirgends verbergen."
    „Massers, schnell kommen," rief da Pongo und sprang schon in gewaltigen Sätzen vorwärts, „Wild gut als Deckung."
    Das war allerdings in einer Beziehung richtig. Der große Körper der geschossenen Senegalantilope mochte uns wenigstens in gewisser Beziehung gegen die Sicht von oben schützen, wenn wir uns eng an ihn schmiegten oder gar unter ihn krochen.
    So folgten wir sofort Pongo, der förmlich über die Steppe dahinflog. Er wußte ja die Gefahr, die uns da hinten nahte, wohl zu schätzen, war er doch selbst einmal mit uns im Flugzeug geflogen.
    Manchmal drehte ich mich beim Laufen schnell um, ob ich nicht die Flieger entdecken konnte. Denn deutlich konnten wir aus dem immer stärker werdenden Geräusch erkennen, daß es sich um zwei Flugzeuge handelte.
    Aber zu unserem Glück waren sie noch zu weit entfernt, und endlich langten wir atemlos bei der erlegten Antilope an. Pongo zerrte das mächtige Tier sofort an mehrere, etwas höhere Grasbüsche, und wir krochen schnell zwischen das Wild und diesen armseligen Schutz.
    Wenn die Flugzeuge Beobachter hatten, was ja ziemlich wahrscheinlich war, konnten wir uns allerdings vor deren Ferngläsern kaum verbergen.
    Jetzt folgten Minuten atemloser Spannung. Wir konnten aus dem Geräusch der Motoren genau feststellen, daß die Flieger weite Bogen machten. Sie suchten also die Steppe systematisch ab. Und da die Apparate, die hier für das gefährliche Land benutzt wurden, sicher mit Funkeinrichtung versehen waren, konnten sie vielleicht schon durch die Polizei in Lupungu erfahren haben, daß wir dem Haus ibn Faras einen unliebsamen Besuch abgestattet hatten.
    Denn der Araber würde jetzt wohl wissen, daß nur wir die tollkühne Befreiung des jungen Mädchens durchgeführt hatten. Und bei seinen guten Beziehungen zur Polizei hatte er sich bestimmt nicht gescheut, ihr die Ereignisse der verflossenen Nacht mitzuteilen.
    Dann konnten natürlich die Flieger ziemlich sicher annehmen, daß wir das befreite Mädchen erst nach Gandu bringen und uns dann quer durch die Steppe nach Osten, zum Tanganjika, schlagen würden.
    Immer näher kam das tiefe, für uns so drohende Brummen. Ich wagte es, den Kopf vorsichtig zu heben, und bemerkte jetzt die beiden Flugzeuge, die vielleicht noch fünf Kilometer von uns entfernt waren. Das eine kam von rechts, das andere von links. Als sie dicht zusammen waren, machten sie wieder kehrt und flogen nach den Seiten zurück, waren dabei aber ein

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