Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 039 - Auf der Flucht

Rolf Torring 039 - Auf der Flucht

Titel: Rolf Torring 039 - Auf der Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
bedeutendes Stück näher gekommen.
    Es war also ganz klar, daß sie uns suchten. Die Höhe, in der sie sich befanden, schätzte ich auf ungefähr fünfhundert Meter.
    Leise teilte ich Rolf meine Beobachtungen mit. „Wir können nur hoffen, daß sie uns hier neben der Antilope nicht entdecken," meinte mein Freund, „es wäre aber vielleicht ganz gut, wenn wir den Körper noch mehr über uns zögen."
    „Dann können wir uns aber schwer hervorarbeiten, wenn es plötzlich nötig sein sollte," gab ich schnell zu bedenken, „denn wenn sie uns doch entdecken und vielleicht beschießen wollen, dann müssen wir unser Heil in schnellster Flucht suchen."
    „Nein, Hans, das wäre völlig falsch," sagte Rolf energisch, „sie werden uns dann doch mit ihren Maschinengewehren abschießen. Du vergißt, daß wir hier nirgends eine Deckung vor Sicht haben. Nein, wenn sie uns wirklich sehen und angreifen sollten, dann müssen wir uns mit unseren Büchsen verteidigen."
    „Das wird nur nicht viel helfen," wandte ich ein, „sie werden sich hüten, zu nahe herunterzukommen. Und sie sind uns ja bedeutend überlegen. Eine Garbe aus ihren Maschinengewehren genügt völlig für uns."
    „Das ist noch nicht gesagt," meinte Rolf ruhig, „du weißt doch selbst, wie schwer kleine Punkte mit dem feststehenden Maschinengewehr eines Flugzeuges zu treffen sind. Wenn sie es tun wollen, müssen sie direkt auf uns hinunterstoßen. Na, dann werden wir ihnen schon zeigen, daß wir auch schießen können."
    „Das ist alles schön und gut, aber mir wäre es doch lieber, wenn sie uns nicht entdeckten," sagte ich. „Aber in einer Beziehung hast du recht, wir wollen dann die Antilope höher über unsere Körper ziehen."
    Schnell zogen wir das wohl zwei Meter lange Tier möglichst weit über unsere Körper. Die Flieger würden es natürlich sofort entdecken, aber wir mußten darauf hoffen, daß sie annähmen, die Antilope wäre von einem Löwen geschlagen, der infolge des Motorengeräusches dann geflüchtet wäre.
    Die Hitze war einfach erdrückend, und der schwere Körper der Antilope schnürte förmlich den Atem ab Dazu kam noch die grenzenlose Spannung, was die nächsten Minuten wohl bringen würden.
    Wieder hob ich verstohlen den Kopf. Herrgott, jetzt waren die beiden Flugzeuge schon auf ungefähr einen Kilometer heran, kamen gerade von beiden Seiten aufeinander zu, flogen eine große Strecke näher zu uns heran, um dann wieder nach den Seiten abzuschwenken.
    Die nächsten Minuten mußten jetzt die Entscheidung bringen. Deutlich hatte ich bemerken können, daß sich die Flieger höchstens dreihundert Meter über dem Boden hielten, und aus dieser geringen Höhe mußten sie selbst mit bloßem Auge die Antilope schon sehen können.
    Und durch Ferngläser konnten dann die Beobachter deutlich unsere Oberkörper, die nicht unter der Antilope verborgen waren, erkennen. Das Dröhnen der Motoren entfernte sich wieder weit nach beiden Seiten. Offenbar suchten die Flieger die Steppe auf wenigstens zehn Kilometer nach beiden Seiten ab.
    Wenn sie jetzt zurückkamen, mußten sie sich ungefähr über uns treffen, daß war der Augenblick, an dem die Entscheidung fallen mußte.
    Plötzlich riß Pongo schnell Gras ab, soweit er in seiner Lage greifen konnte, und streute die Halme dann über unsere Oberkörper und Köpfe. Das war gewiß ein Schutz, wenn auch ein sehr geringer und zweifelhafter. Denn unsere Körper hoben sich ja zu sehr von der Steppe ab.
    Das Surren der Maschinen kam näher, schwoll immer mehr an, bis es in ein Dröhnen überging, das beinahe betäubend wirkte. Die Flieger kamen genau auf uns zu. Sicher hatten sie schon von weitem die Antilope entdeckt und wollten nun untersuchen, was dort in der Steppe lag.
    Durch das Gras, das auf meinem Gesicht lag, konnte ich sehen, wie die beiden gelben Flugzeuge herankamen. Nahe über uns schwenkten sie voneinander ab, aber deutlich konnte ich in dem rechts von mir befindlichen Apparat die Köpfe zweier Insassen sehen, von denen der hintere, der Beobachter, sich jetzt aufrichtete und zu uns hinunterguckte.
    Nur Sekunden dauerte es, dann waren die beiden Maschinen bei der hohen Geschwindigkeit, in der sie flogen, vorbei. Unwillkürlich atmete ich auf; sollte unsere List doch glücken? Die Flieger konnten ja auch kaum ahnen, daß wir so kühn in ihrer bedrohlichen Nähe liegen bleiben würden.
    „Rolf, ich glaube, sie fliegen tatsächlich fort," lachte ich, doch im gleichen Augenblick kam das fatale Dröhnen

Weitere Kostenlose Bücher