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Rolf Torring 052 ~ An den Ufern des Paraguay

Rolf Torring 052 ~ An den Ufern des Paraguay

Titel: Rolf Torring 052 ~ An den Ufern des Paraguay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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wird befürchten, daß wir sein falsches Spiel aufdecken. Wir müssen ihn überlisten, wobei mich aber der Gelehrte nur stören würde."  
      „Wie willst du das anstellen?"  
      „Das werde ich dir zeigen, sobald es dunkel geworden ist. So, die Zelte stehen, jetzt muß ich eine tüchtige Menge Blätter und Gräser haben. Wir wollen sie hier in diesem Zelt aufschichten."  
      „Ich brauche sie nicht als Lagerstätte, sondern um den Indianer zu überlisten," sagte Rolf, „du wirst es ja nachher sehen, jetzt hilf mir schnell."  
      Aguara war eifrig mit Holzsammeln beschäftigt und achtete deshalb gar nicht auf uns. Wir brachten einen tüchtigen Haufen Blätter und Gräser zusammen und schichteten ihn im Zelt auf.  
      Kaum waren wir damit fertig, als die Dunkelheit hereinbrach. Sofort wurde das Feuer entfacht, aber Rolf achtete darauf, daß es nicht zu hell emporloderte. Wir hatten genug Glut, um die beiden Enten zu rösten und uns Tee zu kochen.  
      Aguara war durch die ungewohnten Anstrengungen doch sehr müde geworden und schlief schon am Feuer fast ein. Rolf war es dadurch leicht, ihn zur Benutzung des einen Zeltes zu bewegen.  
      Kaum war der Gelehrte hinter der wasserdichten Leinwand verschwunden, als Rolf flüsterte:  
      „Pongo, ich habe jetzt im Zelt zu tun. Paß du inzwischen sehr auf! Aber setze dich nicht ans Feuer, sondern halte dich am Rand der Lichtung hinter irgendeinem Baum auf. Dieser Indianer ist sehr gefährlich, denn die Tobas sind bekannte und gefürchtete Bogenschützen. So, nun schnell fort!"  
      Während Pongo erstaunt zum Rand der Lichtung glitt, zog mich Rolf ins Zelt. Hier packte er zu meinem Erstaunen aus seinem Rucksack den Reserveanzug aus und begann, Hose und Jacke mit den Blättern und dem Gras auszustopfen. Ich ahnte nun, was er wollte, und half ihm eifrig dabei. Durch einen starken Ast wurde der Rock aufrecht gehalten, mit den Schnüren, die wir stets in reichlicher Menge bei uns führten, verbanden wir dann Hose und Jacke, dann trugen wir die Puppe hinaus.  
      Immer noch brannte auf Rolfs Anordnung das Feuer ganz schwach. Man konnte kaum den nächsten Umkreis erkennen. Schnell wurde die Puppe am Feuer aufrecht hingesetzt, indem Rolf den Stock, der durch die Jacke führte, in die Erde bohrte. Auf den hervorragenden Teil stülpte er dann seinen Hut. So machte die Puppe einen täuschenden Eindruck.  
      Aber Rolf war damit noch nicht zufrieden. Er band an jeden Jackenärmel eine Schnur und flüsterte:  
      „Jeder von uns, der gerade Wache hat, muß sich dort in den Büschen verbergen und von Zeit zu Zeit die Arme der Figur bewegen. Ich glaube, daß sich Huaina dadurch täuschen läßt. Natürlich darf das Feuer nie zu hoch brennen. Deshalb wollen wir noch einige Äste ebenfalls an Schnüre binden, die wir von unserem Lauscherposten aus ins Feuer hineinziehen können. Wenn wir dabei gleichzeitig die Arme der Puppe bewegen, wird die Täuschung noch vollendeter."  
      Pongo, der inzwischen auf Rolfs leisen Ruf herangekommen war, äußerte ebenfalls seine Zufriedenheit mit dieser List Als wir alles vorbereitet hatten, sagte Rolf:  
      „Hans, du mußt die erste Wache übernehmen. Geh jetzt mit den Schnüren in die Gebüsche dort drüben. Ich werde mich dann mit Pongo ins Zelt begeben und sehen, ob die Puppe ihren Zweck vollkommen erfüllt. Ich werde dich dann nach einer Stunde ablösen. Verhalte dich aber völlig ruhig, es kann ja sein, daß Huaina von deiner Seite aus kommt."  
      Ich nahm die Schnüre und ging über die Lichtung. Hier standen dichte Büsche, in denen ich mich gut verbergen konnte. Ich setzte mich so hin, daß ich die Lichtung gut überblicken, selbst aber kaum entdeckt werden konnte.  
      Dann begann ich vorsichtig mit den Schnüren zu operieren. Nach einigen Versuchen hatte ich es ganz gut heraus. Es gelang mir, gleichzeitig mit der Bewegung eines Armes der Puppe aus einen Ast ins aufstiebende Feuer zu ziehen, sodaß die Täuschung sehr echt wirkte.  
      Zwischen mir und der Puppe lag, etwas seitwärts von ihr, das Feuer. Die Schnüre, an denen die Äste befestigt waren, hatten wir natürlich im Bogen um die Glut herumgelegt. Wenn wir einen Ast ins Feuer zogen, brannte die Schnur natürlich durch, während die beiden Schnüre, die zu den Armen der Puppe führten, neben dem Feuer lagen.  
      Rolf nickte jetzt nur, dann verschwand er mit Pongo im Zelt. Ich wußte ja, daß er genau aufpaßte, aber trotzdem befiel mich jetzt

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