Rolf Torring 052 ~ An den Ufern des Paraguay

Schwierigkeiten geebnet, ja, wir hatten sogar einen ganzen Volksstamm, der sich sonst den Weißen gegenüber feindlich verhielt, als Freunde gewonnen.  
      Bald konnten wir Huerta begrüßen, der vor Freude zuerst kaum sprechen konnte. Dann erzählte er uns, daß es ihm ganz gut gegangen sei. Vor allen Dingen hatte er während seiner unfreiwilligen Gefangenschaft sehr wertvolles, wissenschaftliches Material über die Tobas gesammelt.  
      Wir bekamen noch, als Zeichen der Freundschaft, Kürbis-Kalebassen mit dem berauschenden Algerobbo-Trunk, einer Art Bier. Dann konnten wir, bevor noch die Dunkelheit angebrochen war, mit dem Befreiten zurückgehen.  
      Glücklich trafen wir eine Stunde später auf der Lichtung ein. Aguara hatte ein mächtiges Feuer entfacht, das uns den richtigen Weg gezeigt hatte. Wir ließen Huaina sofort frei, der mit Dankesbezeugungen und der Versicherung, daß er stets unser Freund und Helfer sein wolle, schied.  
      Wir begleiteten am nächsten Tage die beiden Gelehrten bis Asuncion. Während sie nach herzlichem Abschied von uns die Bahn bestiegen, kehrten wir wieder in die Wildnis zurück. Sie hatten uns noch versprochen, daß sie Vicoras selbstverständlich zur Verantwortung ziehen würden.  
      Durch den Wirt, dem wir die Kanus ablieferten, erfuhren wir nämlich, daß ein Gerücht umlaufe, nach dem Europäer, die in den Gran Chaco aufgebrochen seien, um dort Filmaufnahmen zu machen, von einem Indianerstamm teils erschlagen, teils gefangengenommen worden seien.  
      „Da müssen wir doch einmal nachschauen," sagte Rolf, „nun sind wir einmal hier, und ich wollte schon immer den Gran Chaco kennen lernen."  
      Am nächsten Tage brachen wir wieder in die Wildnis auf. Die sonderbaren Abenteuer, die wir dann erlebten, habe ich im nächsten Band beschrieben.  
     
     
      Band 52: „Im furchtbaren Gran Chaco''