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Rolf Torring 052 ~ An den Ufern des Paraguay

Rolf Torring 052 ~ An den Ufern des Paraguay

Titel: Rolf Torring 052 ~ An den Ufern des Paraguay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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einmal beschlossenen Wege abgewichen sind."  
      „Und doch ist es so," sagte Vicoras lächelnd; „schade, daß die beiden Toba-Indianer nicht hier sind, sie könnten die Herren am besten genau an den Punkt führen, an dem unser Gefährte so geheimnisvoll verschwand."  
      „Halt," rief da Honda aufgeregt, „das hätte ich ja ganz vergessen. Ich habe heute früh Huaina, den einen Indianer, gesehen. Ich rief ihn aus meinem Wagen an, aber er hörte mich wohl nicht und verschwand schnell in der Menge. Herr Torring, wenn Sie diesen Indianer finden könnten, hätten Sie schon halb gewonnen, denn Sie müssen doch unbedingt genau an den Ort, an dem Huerta verschwand. Da, wie Sie sehen, unsere Meinungen darüber abweichen, wäre es entschieden besser, wenn Huaina Sie führen würde."  
      Vicoras blickte den Professor überrascht, aber auch mit einem merkwürdigen Ausdruck an, den ich mir nicht erklären konnte.  
      „Sie haben diesen Huaina gesehen?" fragte er gedehnt, „das wundert mich sehr. Die beiden Toba-Indianer wollten doch sofort in ihre Heimat zurückkehren, als wir bei der Rückkehr in Parana uns von ihnen trennten."  
      „Ja, das sagten sie allerdings," gab Honda zu, „aber Sie haben sich soeben nicht ganz richtig ausgedrückt. Nicht wir trennten uns von ihnen, sondern sie selbst baten damals um Entlassung."  
      „Ganz recht, Herr Professor," lächelte Vicoras wieder, „aber den wahren Grund wissen Sie noch nicht. Unser Gefährte Aguara hatte am Abend vorher einen heftigen Streit mit ihnen, da er sie über verschiedene Gebräuche ausforschen wollte. Eigentlich griff er damit in mein Ressort ein, aber ich ließ ihn ruhig gewähren. Ich kenne die Indianer Südamerikas besser und dachte mir gleich, daß die beiden Tobas uns daraufhin verlassen würden. Wir brauchten sie ja auch nicht mehr."  
      „Hm, sehr merkwürdig," meinte der Professor verdutzt; „weshalb haben Sie mir das nicht gleich erzählt?"  
      „Nun, es war doch sehr unwichtig, daß uns die Indianer verließen," sagte Vicoras leichthin; „ich dachte soeben nur daran, weil Sie diesen Huaina gesehen haben wollen."  
      „Ich habe ihn ganz bestimmt gesehen," sagte Honda fest, „und wenn ich nicht ganz irre, muß Aguara ihn ebenfalls bemerkt haben. Wenigstens sah ich unseren ehemaligen Gefährten kurz vorher. Er ging dem Indianer direkt entgegen und muß mit ihm zusammengestoßen sein."  
      „So, das wäre mir sehr interessant," rief Vicoras. „Weshalb ist eigentlich Aguara heute abend nicht gekommen? Sie haben ihn doch auch eingeladen, gnädige Frau, wie Sie uns schrieben."  
      „Er hat sich aber entschuldigt," sagte die junge Frau, „ebenso wie Herr Calcalet. Sie wissen ja, daß Aguara nie sehr gut mit meinem Manne stand."  
      „Ja, ja," lachte Honda, „der arme Aguara hatte ja auch Pech, daß ausgerechnet Ihrem Mann als Zoologen eine wichtige Entdeckung auf dem Gebiete der Botanik gelang. Aber deshalb hätte er ruhig kommen können. Weshalb hat Calcalet abgesagt?"  
      „Calcalet mußte heute nachmittag ins Innere, er begleitet zwei deutsche Herren, die eine Filmexpedition in die Urwälder unternehmen," berichtete Frau Huerta.  
      „Calcalet war unser Jäger," erläuterte der Professor, „er mußte für unseren Fleischbedarf sorgen. Schade, er hätte vielleicht auch mit großer Sicherheit den Platz wiederfinden können, an dem Huerta verschwand.  
      „Nun, so tüchtig er auch als Jäger war, so hat er doch nicht einmal Spuren am nächsten Morgen finden können," meinte Vicoras etwas spöttisch. „Da möchte ich doch bezweifeln, ob er heute noch diesen Lagerplatz wiederfände. Aber Sie können sich schon darauf verlassen, meine Herren," wandte er sich an uns, „der Platz befindet sich hier, wo ich ihn eingezeichnet habe, übrigens kann ich Ihnen ein gutes Merkmal geben.  
      Wir lagerten auf einer kleinen Lichtung, an deren Westrand sich drei mächtige Tapabuya-Bäume erhoben. Diese Tapabuya-Bäume ähneln der europäischen Korkeiche, und Sie werden an ihnen den Platz bestimmt wiedererkennen."  
      „Ich denke auch, daß wir ihn auf diese Angaben hin finden werden," meinte Rolf. „Aber es wäre mir ganz angenehm, Herr Professor, wenn Sie morgen den Herrn Aguara fragen würden, ob er den Toba-Indianer Huaina getroffen hat. Vielleicht hält sich der Mann noch in der Stadt auf, und wir können ihn als Führer anwerben."  
      „Selbstverständlich, Herr Torring," versicherte der

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