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Rolf Torring 053 ~ Im furchtbaren Gran Chaco

Rolf Torring 053 ~ Im furchtbaren Gran Chaco

Titel: Rolf Torring 053 ~ Im furchtbaren Gran Chaco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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denn gespannt nach dem westlichen Wald hinüber, ob ich das Nahen des Schrecklichen hören könnte.  
      Und nach kurzer Zeit glaubte ich ein feines, eigenartiges Knistern zu hören. Sollte es ein Feuer sein, das langsam herankroch? Doch das war nicht möglich, dann hätte ich ja schon den Rauch spüren und die Flammen sehen müssen. Nein, es mußte irgendein anderes Schrecknis der furchtbaren Wildnis nahen. Ein Schrecknis, das selbst die Tiere in eiligster Flucht ihr Heil suchen ließ.  
      Als ich zufällig wieder zum Ostrand des Waldes blickte, sah ich wieder einen Fuchs hervortreten, der nach kurzem Sichern langsam auf die Quelle zusteuerte. Der Feuerschein hatte ihn nur im ersten Augenblick erschreckt, auch stutzte er, als er uns liegen sah.  
      Aber unsere Reglosigkeit mochte ihm die Überzeugung bringen, daß wir tot seien, denn er schlängelte sich ganz dicht an uns vorbei, der Quelle zu. Doch kaum hatte er den schmalen Kopf über die klare Flut gebeugt, als er zusammenzuckte.  
      Wie versteinert stand er sekundenlang da und starrte auf den westlichen Wald, dann warf er sich herum und preschte in wildem Lauf über die Lichtung, um im östlichen Dickicht zu verschwinden.  
      Sein Benehmen war so merkwürdig, daß mein unerklärliches Angstgefühl noch verstärkt wurde. Die Tiere der Wildnis wußten genau, welche Gefahr sich da nahte. Und sie mußte ganz entsetzlich sein, daß sie solchen panischen Schrecken auslöste.  
      Wieder verspürte ich das seltsame Rieseln durch den Körper, jetzt aber anhaltender und stärker als vorher. Mit aller Gewalt versuchte ich jetzt meine Glieder zu bewegen, doch wieder vergeblich.  
      Leider konnte ich auch den Kopf nicht bewegen, konnte nicht sehen, was meine Gefährten machten. Doch ich war überzeugt, daß sie dieselben Empfindungen durchmachen mußten wie ich. Allerdings hatte Pongo bestimmt keine Angst vor der nahenden Gefahr, die er mit seinen ausgeprägten Sinnen vielleicht schon erkannt hatte.  
      Das geheimnisvolle Knistern wurde stärker. Wenn ich nur den Kopf hätte heben können, um einen Blick ins westliche Dickicht zu werfen. Vielleicht hätte ich die furchtbare Gefahr, die da so langsam nahte, schon sehen können.  
      Endlose Minuten verstrichen. Dann spürte ich plötzlich an meinen Händen furchtbare, brennende Schmerzen, die sich schnell mehrten. Und im nächsten Augenblick spürte ich diese Schmerzen auch am Hals und im Gesicht.  
      Das Entsetzen war aus den düsteren Wäldern hervorgekommen. Jetzt sollten wir einen Tod sterben, wie er schrecklicher gar nicht gedacht werden konnte. Und dieses Bewußtsein, verbunden mit den rasenden Schmerzen, mochte wohl die Wirkung des Gegengiftes beschleunigen.  
      Ich konnte plötzlich meine Glieder bewegen und erhob mich taumelnd. Die Schmerzen aber ließen nicht nach, ich fühlte auch ein Kribbeln und Wimmeln an den unbedeckten Stellen meines Körpers. Nun sah ich mich nach Rolf und Pongo um und zu meiner großen Freude hatten auch sie sich erhoben, aber, genau wie ich, taumelten sie noch etwas. Da rief Pongo uns nur ein Wort zu, das mich sekundenlang mit lähmendem Schreck erfüllte, um gleich darauf alle meine Energie anzuspornen.  
      „Siafus," rief er.  
      Nun wußte ich auch, welchen Tod uns Calcalet zugedacht hatte. Die „Siafus" sind die gefürchteten Treiberameisen Afrikas, die selbst größere Tiere und Menschen mit Leichtigkeit überwältigen und durch ihre Scharen töten. Wenn sie auf ihren Wanderungen irgendwo auftauchen, flieht alles andere Getier vor ihnen, selbst der Elefant. Wir hatten sogar eine Riesenschlange gefunden, die durch diese gefürchteten Ameisen getötet und halb aufgefressen war.  
      Hier handelte es sich natürlich nicht um die afrikanischen Siafus, sondern um eine andere Ameisenart. Ich ergriff ein solches Insekt, als es über meinen Mund lief, und erkannte an der Größe, daß es sich um die ebenso berüchtigten Zugs- oder Besuchs-Ameisen handelte.  
      „Massers schnell in Wasser," brüllte Pongo und lief auf den kleinen Weiher zu, den die Quelle am Rand der Lichtung gebildet hatte.  
      Das war unsere einzige Rettung, und sofort eilten wir hinter ihm her, die furchtbaren Schmerzen, die durch die Bisse dieser mächtigen Ameisen hervorgerufen wurden, verbeißend.  
      Als das kühle Naß über mir zusammenschlug, fühlte ich mich sofort erleichtert. Die Ameisen hatten ihren Halt auf meiner Haut verloren, und als ich auftauchte, sah ich,

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