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Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Titel: Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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kam, waren wir endgültig verloren.  
      „Also jetzt ist es aus!" sagte Walker mit unheimlicher Ruhe, „ich hätte mir einen schöneren Tod gewünscht, als hier in diesem Kaninchenbau elend zu ersticken. Und ich bedaure, meine Herren, daß ich Sie in das Verderben mit hineingezogen habe."  
      „Bis jetzt ist das Verderben noch nicht herangekommen," sagte Rolf gleichmütig, „die Wolke ist wenigstens noch dreißig Meter entfernt und dringt jetzt nur sehr langsam vor. Ich denke mir, daß die Decke des Ganges hier so viele Sprünge aufweist, daß der Rauch dort wieder herauszieht. Aha, sehen Sie!"  
      Die Rauchwolke war in wirbelnde Bewegung geraten. Langsam hob sie sich, um dann an der Decke des Ganges zu verschwinden. Dicht vor uns entwich der furchtbare Tod, und aufatmend rief ich:  
      „Das ist wirklich eine Fügung des Schicksals! Durch Barrings Sprengung, die uns verderben sollte, werden wir jetzt gerettet."  
      Rolf dämpfte meine Freude sofort, indem er sagte:  
      „Hoffentlich greifen jetzt aber bald die Polizisten ein. Denn die Kannibalen werden die Rauchwolken bald sehen, die hier dem Felsen entsteigen, und werden die Spalten schnellstens zuschütten."  
      „Du kannst einen Menschen wirklich trösten," rief ich halb ärgerlich. „Aber ich denke doch, ehe sie auf den Berg hinaufkommen, werden die Polizisten einen Durchgang gefunden haben."  
      „Nun, hoffen wir das Beste," meinte Rolf ruhig, „aber es wäre angebracht, wenn wir versuchten, aus dem Gang hinauskommen. Die Decke ist so erschüttert, daß wir vielleicht einen großen Felsblock losbrechen können."  
      Sofort richteten wir unsere Lampen nach oben. Ja, die Decke zeigte breite Spalten; wir mußten nun um so vorsichtiger sein, um nicht einen plötzlichen Zusammensturz der erschütterten Felstrümmer zu verursachen.  
      „Dort ist ein großer Block," meinte Rolf, „ich werde einmal probieren, ob ich ihn lockern kann."  
      Vorsichtig ging Rolf einige Schritte vor, zog sein Messer und stieß es in eine breite Spalte der Decke. Mehrmals probierte er langsam, dann machte er einen kräftigen Ruck und sprang gleichzeitig mit gewaltigem Satz zurück. Und dröhnend stürzte ein mächtiger Felsblock herab.  
      Durch die breite Lücke fiel das Tageslicht in den Gang. Ich wollte sofort hinstürzen, aber Rolf hielt mich schnell zurück.  
      „Achtung, der Rauch!" warnte er.  
      Daran hatte ich allerdings nicht gedacht. Die giftige Rauchwolke fuhr sofort durch die entstandene große Öffnung ins Freie. Sie hatte dort besseren Abzug als durch die schmalen Spalten.  
      „Was machen wir jetzt?" fragte ich etwas ratlos.  
      „Wir müssen die Öffnung vergrößern," sagte Rolf ruhig. „Oder nein, wir müssen durch den Rauch hindurch. Länger dürfen wir uns hier nicht aufhalten, sonst kommen die Wilden doch hinauf und machen uns auf irgendeine Weise den Garaus. Pongo, du mußt mich hinauf heben, ich werde dann von oben helfen. Aber gut die Luft anhalten!"  
      Rolf trat einige Schritte vor, bis er dicht vor der wirbelnden Rauchsäule stand. Pongo trat hinter ihn und umfaßte seine Hüften. Ich sah, daß Rolf einige Male tief Luft holte, dann nickte er, trat in die Rauchwolke, und der schwarze Riese schleuderte ihn mit kräftigem Ruck empor.  
      Dann sprang Pongo zurück. Rolf aber war verschwunden. Doch sofort tönte seine Stimme herunter:  
      „Kommt schnell heraus, es geht sehr gut. Die Wilden kommen schon."  
      Kaum hatte er es ausgesprochen, da krachte auch schon seine Pistole. Ich trat jetzt ebenfalls an die Rauchwolke, und Pongo packte meine Hüften. Ich speicherte meinen Brustkorb voll Luft, trat vor und fühlte mich im nächsten Augenblick empor geworfen.  
      Bevor ich in den giftigen Qualm getreten war, hatte ich natürlich die Augen geschlossen. Jetzt schlug ich sie auf, sah mich mit halbem Körper über dem Felsen und warf mich schnell zur Seite. Dann zog ich die Beine an und sprang auf.  
      Wie große eklige Spinnen kletterten die Wilden den steilen Abhang empor. Ich trat neben Rolf. Ruhig wie er nahm ich einen Gegner nach dem anderen aufs Korn.  
      Das schien zu wirken. Die Nomaden hielten in ihrem Vordringen inne. Wenige Augenblicke später stand auch Walker neben uns und gebrauchte seine Waffen mit verbissenem Ingrimm und bestem Erfolge  
      „Hilf schnell Pongo," rief mir Rolf zu. Ich sprang zu dem mächtigen Loch zurück, aus dem die grüne Rauchwolke quoll.  
     

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