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Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Titel: Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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nicht hier befanden.  
      Jetzt hörten wir aber ein merkwürdiges Geräusch. Es klang dumpf und verschwommen und hörte sich an, als räume jemand in einem Keller schwere Kisten durcheinander.  
      Wir blickten uns erstaunt an, dann schlichen wir leise weiter, dem seltsamen Geräusch zu, das wir uns nicht erklären konnten. Dann, als wir um einen mächtigen, dichten Busch herum bogen, standen wir still.  
      Vor uns erhob sich ein ziemlich großes Holzhaus, aus mächtigen Baumstämmen gefertigt. Aus der breiten, geöffneten Tür drangen mächtige Rauchwolken, und jetzt klang aus dem Innern der Hütte eine heisere, rauhe Stimme, die in gewählten Ausdrücken auf den Regen und das nasse Holz schimpfte.  
      Wir waren völlig verwundert. Alles andere hätten wir eher vermutet als ein Haus mitten im Busch. Kopfschüttelnd traten wir endlich langsam näher, die rechte Hand am Pistolengriff.  
      Als wir durch den Rauch das Innere des Hauses unterscheiden konnten, waren wir noch mehr verblüfft. Das war ein regelrechter Schankraum mit einem großen Ladentisch, hinter dem Flaschen in einem hohen Regal blitzten.  
      Aus einer Kellerluke vor dem Schanktisch kam jetzt ein Mann heraus, der ein kleines Fass empor trug. Als er uns erblickte, setzte er seine Last nieder, kam hustend auf uns zu und sagte:  
      „Verfluchter Regen, hat mein Brennholz nass gemacht. Wollen Sie etwas trinken? Habe guten Whisky."  
      Ohne unsere Antwort abzuwarten ging er an den Schanktisch zurück und stieß dabei ein breites Fenster in der Seitenwand weit auf. Der einsetzende Luftzug trieb die Rauchwolken sofort hinaus.  
      Wir konnten jetzt eintreten und ließen uns auf den rohen Stühlen an einem Tisch nieder. Der Wirt kam mit Gläsern und einer Flasche gutem Aprikosen-Whisky zurück und schenkte uns ein.  
      „Wie können Sie hier existieren?" fragte Rolf. „Kommt denn jemand hierher?"  
      „Gewiß, Herr," sagte der Wirt, eine vierschrötige Gestalt, ruhig, „hier kommen viele Karawanen vorbei, die zum Eyre-See wollen. Auch die Postlinie führt gleich hinter dem Busch vorbei. Ich habe mich an diesem Rand angesiedelt, weil ich drüben dem scharfen Nordwind ausgesetzt wäre."  
      Ich dachte an die Spur, der wir gefolgt waren, und gab Rolf einen Wink. Er nickte sofort und fragte:  
      „Haben Sie nicht zwei Reiter gesehen? Sie müssen vor einigen Stunden vorbeigekommen sein."  
      „Stimmt, Herr," versicherte der Wirt, „war ein Weißer mit seinem schwarzen Diener. Wollten weiter nach Norden, neue Weiden für Vieh suchen."  
      ,Ah, und wann sind sie abgeritten?"  
      „Kann zwei Stunden her sein. Haben hier nur Pause gemacht, um ihre Gäule zu füttern und selber einen Bissen zu essen. Hatten es sehr eilig, werden aber nicht schnell weiterkommen. Die Gäule waren zu müde."  
      „War der Schwarze ein älterer, grauhaariger Mann?"  
      „Stimmt." Der Wirt warf Rolf einen forschenden Blick zu und meinte weiter: "Sind wohl hinter ihnen her? Haben auch mir keinen guten Eindruck gemacht. Wenn die Herren gute Pferde haben, holen Sie die beiden bald ein. Wo haben Sie eigentlich Ihre Tiere?"  
      „Wir haben sie im Busch gelassen," sagte Rolf kurz, „wir dachten, daß die Rauchsäule das Lagerfeuer der beiden Verfolgten sei."  
      „Dann holen Sie doch Ihre Tiere her und füttern Sie sie," schlug der Wirt vor, „eine halbe Stunde Rast können Sie sich ruhig erlauben. Desto schneller werden Sie die beiden dann einholen."  
      „Ach, das ist nicht nötig," wehrte Rolf ab, „unsere Tiere haben bereits gefressen und getrunken. Wir wollen uns auch nicht länger aufhalten. Was sind wir schuldig?"  
      Achselzuckend nannte der Wirt den Preis, und Rolf legte ihm das Geld auf den Tisch. Für uns war die Nachricht, daß die beiden Reiter tatsächlich hier entlanggekommen waren, sehr wichtig. Ihre Trennung vom Haupttrupp, hinter dem Leutnant Walser also richtig her war, bedeutete ein Geheimnis, das wir unbedingt lösen mußten.  
      „Wie heißt Ihr?" fragte Rolf jetzt den Wirt, „es kann sein, daß Euer Fingerzeig Euch eine Belohnung einbringt."  
      Über das Gesicht des Wirtes zuckte ein Lächeln. Aber ich konnte nicht sagen, ob es höhnisch oder zufrieden war. Seine Stimme aber klang erfreut, als er sagte.  
      „Jimmy Spencer, meine Herren. Es würde mich freuen, wenn meine Erzählung mir Geld einbrächte. Oh, dieses Vieh!" unterbrach er sich erschrocken. „Ist eine verrückte

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