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Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Titel: Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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verschlungen waren, daß ich mich wohl stundenlang bemühen mußte, sie zu lockern.  
      Und Jimmy Spencer paßte auf. Ich hatte nur wenige Bewegungen ausgeführt, da erhob er sich, zog sein Messer und stand im nächsten Augenblick vor mir.  
      „Das wird unterlassen," zischte er, „sonst werde ich Sie mit meinem Messer kitzeln. Uns entkommen Sie nicht."  
      Er hätte mich vielleicht noch länger bedroht, aber da wurde seine Aufmerksamkeit durch Pongo abgelenkt. Unser treuer Freund stöhnte plötzlich in kurzen Zwischenräumen auf und warf seinen Kopf ruckweise hin und her. Er hatte offenbar durch den Wurf mit dem Bumerang eine schwere Kopfverletzung, vielleicht sogar eine Gehirnerschütterung davongetragen.  
      Die Angst um den treuen Gefährten ließ mich meine eigene Lage vergessen. Besorgt hob ich den Kopf, um zu ihm hinüberzublicken. Spencer trat auf den stöhnenden Pongo zu und beugte sich über ihn:  
      „Donnerwetter," murmelte er, „da hat Dwina anscheinend gute Arbeit geleistet. Schade, wenn der Schwarze stirbt, kommen wir um das Vergnügen, ihn heulen zu hören. Er hat uns am meisten geschadet, indem er die gefangenen Frauen befreite. Schade, wirklich schade, wenn er vorher krepie ..."  
      Weiter kam Spencer in seinem verbissenen Selbstgespräch nicht. Denn Pongo machte plötzlich eine blitzschnelle Bewegung. Seine gefesselten Hände fuhren vor und trafen das Kinn des Wirtes, gleichzeitig hatte der treue Riese seine Beine angezogen und warf Spencer mit schwerem Tritt vor den Leib zurück.  
      Der so Getroffene flog einige Meter zurück und stürzte vor dem nächsten Kistenstapel zusammen. Er hatte keinen Ton von sich geben können. Während ich noch völlig verblüfft über diese plötzliche Wendung war, wand Pongo sich schon wie eine Schlange zu dem Bewußtlosen hin.  
      Mit den gefesselten Händen entwand er Spencer das gezogene Messer, drehte es geschickt um und zerschnitt vorsichtig seine Handfesseln. Nach wenigen Augenblicken war er frei und kam schnell auf uns zu.  
      Doch auf halbem Wege blieb er stehen. Schritte näherten sich der Treppe, und eine rauhe Stimme rief:  
      „Spencer, wie geht es da unten?"  
      Kurz vor unserer Befreiung war die Lage abermals äußerst gefährlich. Doch Pongo wußte sich zu helfen. Schnell sprang er zu Spencer zurück, hob den schweren Körper hoch und trug ihn zu dem Platz, an dem er selber vorher gelegen hatte.  
      Leise ließ Pongo Spencers Körper zu Boden gleiten, dann glitt er zurück und versteckte sich hinter dem nächsten Kistenstapel. In äußerster Spannung warteten wir jetzt auf das Erscheinen des Rufers. Lange ließ er nicht auf sich warten.  
      "Ho, Jimmy," brüllte er nochmals lachend, „hast wohl zu tief in die Flasche geguckt, was? Johnny, komm mit, wir wollen ihn aufwecken !"  
      Zum Glück klang seine Stimme ebenfalls ziemlich alkoholisch, auch er mußte der Flasche fleißig zugesprochen haben, sonst hätte er aus dem Schweigen seines Kumpans Verdacht schöpfen müssen.  
      So aber polterte er herunter, dicht gefolgt von seinem anderen Gefährten. Beide waren zwar große, stiernackige Kerle, die sicher über bedeutende Kräfte verfügten, aber gegen Pongo, obwohl er kurz vorher durch den Bumerang betäubt und dann brutal gefesselt worden war, konnten sie doch nicht bestehen.  
      Zudem waren sie durch den reichlich genossenen Alkohol noch weniger imstande, gegen einen Mann wie Pongo ernsthaft zu kämpfen. Etwas schwankend blieben sie dicht vor uns stehen. Der erste rief wieder:  
      „Ho, Jimmy, was ist mit dir los? Wo bist du?"  
      „Mac, da liegt er ja," rief sein Gefährte plötzlich erschrocken und deutete auf den neben uns liegenden Spencer, „und der Schwarze ist fort. Da stimmt ..."  
      Weiter kam er nicht. Hinter den beiden Banditen war lautlos die riesige Gestalt unseres Pongo aufgetaucht. Seine mächtigen Arme schnellten vor, seine Fäuste schlossen sich wie gewaltige Zangen um der beiden Genick.  
      Dann schlug der schwarze Riese die Köpfe der beiden Banditen mit gewaltigem Ruck zusammen. Es gab ein hohles Dröhnen, und Pongo legte die beiden Bewußtlosen auf den Boden.  
      Blitzschnell durchschnitt er mit dem Messer unsere Fesseln.  
      Mühsam erhoben wir uns, sagten Pongo unseren Dank und begannen unsere Gelenke zu reiben, die durch die brutale Fesselung taub und kraftlos geworden waren. Pongo fesselte inzwischen die drei Banditen, die unsere Wächter gewesen

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