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Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde

Titel: Rolf Torring 058 ~ Australische Wilde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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soll er seinen Herren hier unten Gesellschaft leisten, bis wir Walker gefangen haben. Wird wohl nicht lange dauern."  
      Die Banditen verließen unter höhnischen Worten den Keller. Ich blickte Rolf an — die Laterne hatten die Männer zurückgelassen —, der mir belustigt zublinzelte. Er dachte bestimmt dasselbe wie ich, daß die Australneger unseren Pongo kaum überwältigen würden.  
      Und auch ich war überzeugt, daß Pongo uns bald befreien würde. Wenn die Banditen wirklich dem Leutnant Walker eine Falle gestellt hatten, dann mußten sie ja fortreiten und konnten höchstens eine kleine Wache zurücklassen, mit der Pongo schnell fertig werden würde.  
      Ungefähr zehn Minuten verstrichen. Ich belustigte mich im stillen immer mehr, wenn ich mir die Erwartung der Banditen vorstellte. Und sie würden sicher vergeblich warten, daß die Australier unseren Pongo herbeibringen würden.  
      Plötzlich erscholl oben aber ein rauhes Jubelgeschrei. Dann näherten sich schwere Schritte der Treppe, und Barring kam herunter, gefolgt von seinen Kumpanen. Sie blieben vor uns stehen und blickten zur Treppe.  
      Da glitten schwarze Gestalten herab, die zwischen sich einen reglosen Körper trugen. Dieser Körper flog neben uns, und zu meinem tiefen Schreck erkannte ich unseren Pongo, der schon gefesselt und geknebelt war. Er lag in tiefer Bewußtlosigkeit, denn er gab kein Lebenszeichen von sich, als er so roh auf den harten Boden geworfen wurde.  
     
     
      2. Kapitel  
      Eine fatale Lage.  
     
      Ich starrte Pongo so entsetzt an, daß Barring laut auflachte. „Ja, ja," rief er belustigt, „das hätten die Herren wohl nicht geglaubt. War auch eine schwere Sache, den Burschen zu fangen. Zwei Neger hat er halb totgeschlagen, beinahe wäre er entwischt. Aber da ist ihm Dwina entgegengetreten und hat ihn mit dem Bumerang erledigt. Na, für die beiden soll er extra bezahlen.  
      Lassen Sie sich die Zeit hier nicht zu lang werden, meine Herren, wir werden uns möglichst beeilen. Und versuchen Sie nicht, sich zu befreien, es passen außer Spencer noch zwei meiner Leute auf. Es wäre wirklich schade, wenn Sie noch mehr leiden müßten, bevor wir zurückkommen, Also gehaben sich die Herren recht wohl!“  
      Er machte uns eine spöttische Verbeugung, dann verließ er an der Spitze seiner Leute den Kellerraum. Wir hörten, daß sie die Hütte verließen, hörten Pferdegetrappel, Rufe, Waffenklirren. Dann setzten sich die Gäule in Bewegung, und bald waren die dumpfen Hufschläge verklungen.  
      Ich wollte mich jetzt zu Rolf hinrollen, damit wir uns gegenseitig die Fesseln losknüpfen konnten. Aber mein Freund schüttelte sofort energisch den Kopf. Erstaunt blieb ich liegen.  
      Da polterten auch schon Schritte die Treppe herab. Es war Jimmy Spencer, der jetzt geschäftig ein kleines Faß heranrollte, auf dem er sich uns gegenüber niederließ. Er hatte sich eine Flasche Whisky mitgebracht, tat einen langen Zug, grinste uns an und sagte:  
      „Na, meine Herren, wie gefällt es Ihnen jetzt? Doch dem alten Jimmy Spencer prompt in die Falle gelaufen, was? Na, ist nun nicht mehr zu ändern. Haben uns sehr geschadet, müssen jetzt auch die Folgen tragen."  
      Er nickte uns wieder zu und nahm nochmals einen tiefen Schluck. Eine Befreiung durch gegenseitiges Aufknüpfen der Stricke war jetzt unmöglich geworden. Barring, der Führer dieser Bande, war zu vorsichtig und auf alles vorbereitet.  
      Meine einzige Hoffnung war jetzt, daß Spencer sich völlig betrinken würde. Dann konnten wir uns vielleicht doch befreien. Doch der Wirt schien an Alkohol gewöhnt zu sein. Obgleich er die Flasche schon halb geleert hatte, saß er fest und ruhig auf seinem Faß und beobachtete uns.  
      Hätten wir wenigstens mit ihm sprechen können, dann wäre noch die schwache Aussicht gewesen, ihn durch Versprechungen auf unsere Seite zu ziehen. So aber lagen wir völlig wehrlos da. Und außer unserer eigenen wehrlosen Lage quälte mich noch ständig der Gedanke an Leutnant Walker und seine Leute.  
      Die tapferen Polizisten waren ja verloren, wenn sie in die ihnen zugedachte Falle liefen, denn die Banditen würden keine Schonung kennen. Außer dem Leutnant, dem sie ja einen grausamen Tod zugedacht hatten, würden sie die anderen sofort töten.  
      Ich versuchte jetzt meine Hände zu bewegen, um vielleicht die Fesseln lockern zu können. Doch ich merkte sofort, daß die ledernen Riemen derart fest

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