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Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes

Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes

Titel: Rolf Torring 078 - Die Macht des Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Hand und ein tüchtiger Beamter. Er wirkt nur durch sein kaltes Wesen auf Fremde manchmal verletzend. Aber er ist eine Natur, die sich streng an die Vorschriften hält. Ich glaube, er kann sich für nichts begeistern."  
      „Ich glaube, ich weiß etwas, für das sich der Leutnant sehr begeistert," sagte Rolf leise. Dann gab er Pongo, der an der Tür stehengeblieben war, einen Wink. Sofort drehte sich der Riese leise und geschmeidig um und riß mit plötzlichem Ruck die Tür auf.  
      Verwirrt trat Leutnant Jerry, der dicht an der Tür gestanden hatte, zurück, ließ sich aber nicht verblüffen, sondern sagte zum Colonel:  
      „Ich betrachte es als meine Pflicht, Herr Colonel, in der Nähe zu bleiben, um eventuelle Gefahren von Ihnen abzuwenden."  
      „Sehen Sie, so ist er," sagte Cormick lächelnd zu uns, „selbst Ihnen traut er nicht. Sie können unbesorgt sein, Jerry," wandte er sich an seinen Adjutanten, „die Herren tun mir nichts. Gehen Sie in Ihr Zimmer!"  
      „Jawohl, Herr Colonel," sagte Jerry, grüßte stramm und verschwand, ohne uns einen Blick zu gönnen.  
      „Hier ist das Empfehlungsschreiben von Sir James Cunningham," sagte Rolf leise, als Pongo die Tür geschlossen hatte „Wir sind hierhergekommen, um dem Rätselwesen nachzuspüren, das eine Anzahl Pilger geblendet und getötet hat. Auch einer Ihrer Beamten ist zerrissen worden, wie ich durch den Pförtner hörte. Wir sind über die Ereignisse durch den früheren Inspektor Mitchell einigermaßen informiert. Wir brauchen jetzt nicht weiter darüber zu sprechen. Wir möchten Ihre Zeit nicht unnötig in Anspruch nehmen. Ich habe nur die Bitte, Herr Colonel, daß Sie uns ein sicheres Unterkommen verschaffen."  
      „Sie wohnen selbstverständlich bei mir," sagte der Colonel sofort. „Da sind Sie sicher, denn mein Bungalow steht ständig unter Aufsicht. Ich verstehe zwar nicht, weshalb Sie hier nicht mit mir über die rätselhaften Ereignisse reden wollen, denn ich habe dafür Zeit. Wollen Sie meinen Adjutanten irgendwie verdächtigen, nur weil er ein eigenartiges Benehmen zur Schau stellt? Ich weiß auch nicht, ob Mitchell Sie richtig informiert hat. Er ist strafversetzt und degradiert, wie er Ihnen erzählt haben wird. Ich finde es schon nicht richtig von ihm, daß er Sie nicht sofort gemeldet, sondern sich lange mit Ihnen unterhalten hat. Er wollte Ihnen wohl nur das Unrecht erzählen, das ihn seiner Meinung nach getroffen hat."  
      „Er hat keine Schuld," sagte Rolf. „Ich habe ihn ausgefragt. Er hat uns auch Ihrem Adjutanten sofort gemeldet, Leutnant Jerry mußte uns aber warten lassen, da er eine wichtige Arbeit hatte. Ich möchte Sie — fassen Sie das bitte nicht allzu merkwürdig auf! — sogar bitten, uns Mitchell für die Zeit unseres hiesigen Aufenthaltes als persönlichen Assistenten zu geben. Der Mann gefällt mir."  
      „Ja, er macht einen guten Eindruck," gab der Colonel zu. „Wenn Sie es wünschen, will ich Ihnen gern den Gefallen tun. Es sollte mich freuen, wenn es ihm gelingen sollte, seine Unschuld doch noch zu beweisen, obwohl schon lange Zeit seit dem Vorfall vergangen.  
      »Wir werden versuchen, den Vorfall in Kalkutta noch aufzuklären," sagte Rolf sehr leise. Ich bemerkte, daß er genau eine Tür betrachtete, die in ein Nebenzimmer führte. Er fragte weiter: »Hat Ihr Adjutant dort nebenan sein Zimmer?"  
      »Ja, Herr Torring," antwortete Cormick und schüttelte etwas verwundert den Kopf, dämpfte aber doch seine Stimme, während er lächelnd fortfuhr: „Es ist eigenartig, wie der pflichttreue Beamte wegen seines kalten, aber immer korrekten Wesens verdächtigt wird; es geschieht nicht zum ersten Male heute. Hoffentlich werden Sie sich noch überzeugen, daß jeder Verdacht gegen ihn absurd ist. Jerry ist völlig leidenschaftslos, deshalb wirkt er im Anfang etwas abstoßend."  
      „Ich würde mich ebenfalls in Ihrem Interesse sehr freuen, Herr Colonel," sagte Rolf verbindlich, „übrigens habe ich keinerlei Verdacht gegen den Leutnant geäußert. Dürfte ich Sie bitten, uns jetzt in Ihren Bungalow fahren zu lassen?"  
      „Ich komme mit, meine Herren," sagte der Colonel. „Es ist schon später Nachmittag. Mein Dienst wäre ohnehin bald zu Ende. Warum soll ich nicht einmal etwas früher Feierabend machen? Haben Sie Ihr Gepäck mit?"  
      „Nein, wir haben Gepäck und Waffen auf dem Bahnhofe gelassen," sagte Rolf. „Vielleicht kann Mitchell sie abholen und in Ihren Bungalow

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