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Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin

Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin

Titel: Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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waren wie die Schatten gefolgt.  
      Der Garten wurde durch eine Hecke abgeschlossen. Wir fanden schnell einen Durchschlupf und gelangten in den Garten eines Hauses, das an der Parallelstraße lag. Schnell waren wir bis zum Hause gelaufen. Wir hatten Glück. Der Garten führte zu beiden Seiten am Hause vorbei, so daß wir nicht nötig hatten, das Gebäude zu betreten.  
      So erschwerten wir auch dem Engländer, der sicher versuchen würde, unserer Spur zu folgen, die Suche. An den Garten des Hauses der Parallelstraße stießen weitere Gärten an. Wir befanden uns in einer Gartenstraße. Da war es schwer, zu entscheiden, in welchen Garten wir gelaufen waren.  
      Niemand sah uns, als wir die Parallelstraße betraten. Wir gingen sie ein Stück entlang und bogen wieder in eine Seitenstraße ab, die quer durch die Stadt von Osten nach Westen lief.  
      Hier herrschte lebhafterer Verkehr als in den kleinen Nebenstraßen. Wir mischten uns unter die Passanten und eilten in westlicher Richtung weiter. Rolf wandte sich wiederholt um und konnte jedesmal befriedigt feststellen, daß der Engländer uns nicht mehr folgte. Er hatte unsere Spur verloren.  
      Wir sprachen nicht noch einmal über den geheimnisvollen Kapitän Farrow, denn wir wollten nicht ein zweites Mal in die Lage kommen, kreuz und quer fliehen zu müssen, um Leute abzuschütteln, die uns nur deshalb folgten, weil wir den Namen ausgesprochen hatten.  
      Endlich hatten wir den Stadtrand erreicht Nur wenige Fußgänger waren noch zu sehen. Sie bogen sämtlich rechts oder links auf die Felder ab.  
      Vor uns zottelte ein Zebukarren. Eine hohe Plane überspannte ihn. Wir hatten ihn rasch erreicht. Da wandte sich Rolf noch einmal um, nickte und sagte:  
      „Schnell auf den Karren! Ich kann mich täuschen, aber es ist besser!"  
      Pongo hatte, ohne ein Wort zu verlieren, die Plane auseinander geschlagen. Der Wagen war nicht hoch beladen. Die Kisten und Säcke reichten nur bis zum Rande des Holzkastens.  
      Von Pongo kräftig unterstützt, schwangen wir uns auf den Wagen hinauf. Der schwarze Riese folgte. Die Plane fiel herunter.  
      Der indische Fahrer hatte unser Aufklettern gar nicht bemerkt, wohl aber konnten wir ihn sehen, da der Wagen nach vorn offen war. Das ungefüge Fahrzeug ratterte so laut, die ungeschmierten, hohen Räder vollführten ein solches Konzert, daß jedes andere Geräusch übertönt wurde.  
      Ich näherte meinen Mund Rolfs Ohr und flüsterte:  
      „War etwas Besonderes?"  
      »Ich sah ein Auto hinter uns herkommen. Das kann ganz harmlos sein. Aber vielleicht ahnt der Engländer, daß wir die Stadt auf der Straße nach Westen verlassen wollen. Möglich, daß er sich schnell ein Fahrzeug genommen hat Da, der Wagen kommt in scharfem Tempo heran."  
      Rolf hatte die Plane so weit auseinander geschoben, daß wir durch einen schmalen Spalt hindurchsehen konnten. Die Autotaxe war rasch heran. Der Insasse war tatsächlich der Engländer von vorhin. Ich vermutete schon, daß er den Wagen anhalten und untersuchen würde. Aber er ahnte nicht, daß wir diesen Ausweg gewählt haben könnten, um ihn irrezuführen.  
      Er schenkte dem langsamen, unbeholfenen Gefährt gar keinen Blick. Seine Augen waren starr nach vorn gerichtet. Jetzt erinnerte ich mich, daß wir noch in der Stadt, bei den letzten Häusern, von einer Autotaxe überholt worden waren, die in scharfer Fahrt nach Westen gefahren war. Sicher hatte der Engländer diese Taxe beobachtet, glaubte, wir säßen darin, und verfolgte sie.  
      „Sehr gut!" rief Rolf im Augenblick, als unser Verfolger den Zebukarren überholte. »Er folgt der Taxe, die vorhin an uns vorbeigerast ist Wir bleiben im Wagen bis zu der Stelle, an der uns Herr Gruber erwarten will. Ach, das ist nicht angenehm, jetzt müssen wir dem braunen Burschen da vorn mit ein paar Silberstücken den Mund stopfen."  
      Der Inder vorn auf dem Bock des Wagens hatte sich umgeschaut und starrte uns völlig verblüfft an. Sein Erstaunen war berechtigt. Als Rolf rasch über die Kisten und Säcke nach vom kroch, machte er sogar Anstalten, vom Wagen zu springen.  
      Aber Rolf war schneller und erwischte ihn noch an seinem langen Gewand. Die Unterredung war kurz, schien aber zu beiderseitiger Zufriedenheit auszufallen, denn der Inder blieb ruhig sitzen, während Rolf zu uns zurück kroch.  
      „Erledigt," meinte er nur, »wir können sitzenbleiben, bis wir die verabredete Stelle erreicht haben.

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