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Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin

Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin

Titel: Rolf Torring 082 - Die Tempel-Tänzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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sich zusammengestürzt und überwuchert war. Ein schmaler, halb verwachsener Pfad führte nach Osten.  
      „Wir wollen warten, bis die Dunkelheit hereingebrochen ist," schlug der Fürst vor. „Dann suche ich mit Ihnen, meine Herren Torring und Warren, Polizeichef Henderson auf und übergebe ihm das Beweismaterial gegen meinen Vetter."  
      „Ich muß nach Kalkutta zurück," sagte Kapitän Farrow. „Ich darf mich in der Stadt nicht sehen lassen."  
      „Das müssen Sie, Kapitän," bestätigte der Fürst. „Ich danke Ihnen, daß Sie sofort gekommen sind, als ich meinen Diener zu Ihnen schickte. Bleiben Sie in Kalkutta Ich werde in wenigen Tagen bei Ihnen sein. Dann sollen Sie meinen Dank erfahren."  
      „Sie wollen doch nicht gleich aufbrechen, Herr Kapitän?" fragte Rolf. „Sie warten doch bis zur Dunkelheit!"  
      „Selbstverständlich" sagte Farrow. „Kann ich Ihnen einen Gefallen tun, Herr Torring?"  
      „Natürlich!" lachte Rolf. „Sie müssen uns unbedingt einige Ihrer Abenteuer erzählen!"  
      „Wenden Sie sich an Hein Gruber," sagte Kapitän Farrow lachend. „Er spinnt das beste Seemannsgarn, das in unserem Falle den Vorzug hat, sogar wahr zu sein. Seit mein Junge bei uns ist, haben wir wirklich eine Menge seltsamster Abenteuer erlebt. Los, Hein, fang an!  
      »Lassen Sie uns erst einen sicheren Platz suchen!" warf Fürst Ghasna ein. »Ich kenne hier in der Nähe einen solchen Ort, wo wir auch Quellwasser und Früchte haben."  
      Er führte uns eine kleine Strecke durch den dichten Wald zu einer Lichtung, an deren Rand eine klare Quelle sprudelte. Waldfrüchte gab es in Menge. So labten wir uns zunächst nach den Strapazen, die wir hinter uns hatten. Dabei lagerten wir uns im weichen Grase, und Hein Gruber erzählte mit Begeisterung von einigen Abenteuern, die das U-Boot mit seiner Mannschaft unter Kapitän Farrow in der letzten Zeit erlebt hatte.  
      Die meisten Abenteuer hatten Jörn Farrow zum Helden. Ich schrieb die Erzählungen Grubers stenographisch mit und bekam von Jörn, der jetzt neunzehnundeinhalb Jahre alt war, und seinem Vater die Erlaubnis, seine Abenteuer der Jugend zu erzählen, wenn ich Gelegenheit hätte.  
      Jörn sah für sein Alter übrigens jünger aus. Man hielt ihn für etwa achtzehn Jahre.  
      Bis die Dunkelheit hereinbrach, erzählte Hein Gruber in seiner ruhigen, sachlichen, dabei spannenden Art. Schließlich war es so weit, daß wir von Kapitän Farrow, von Jörn und von Hein Gruber Abschied nehmen mußten. Ein Wiedersehen mußten wir fest versprechen.  
      Polizeichef Henderson war nicht wenig erstaunt, als wir in Begleitung des lange gesuchten Fürsten Ghasna erschienen. Er machte zunächst ein sehr finsteres Gesicht, denn der Kaptain hatte bereits Meldung erstattet, daß wir mit einem Matrosen vom U-Boot Kapitän Farrows gesichtet worden wären.  
      Als Henderson die Papiere und Dokumente, die ihm Fürst Ghasna übergeben hatte, — zunächst nur flüchtig, um einen Überblick zu erhalten — durchgesehen hatte, veränderte sich sein Wesen. Henderson wurde ausnehmend liebenswürdig. Fürst Ghasna hatte ihm die unumstößlichen Beweise überbracht, daß sein Vetter Fürst Bothia die britische Regierung schmählich hintergangen und betrogen hatte  
      „Meine Herren," sagte der Polizeichef jetzt, „der Kaptain hat Ihren Geparden Maha mitgenommen, um mit seiner Hilfe Ihre Spur zu finden. Er hat die Polizeiverstärkung schwer mit Handgranaten und Sprengkapseln bewaffnet. Hoffentlich kommt er heil wieder."  
      Rolf machte ein bedenkliches Gesicht und erzählte Henderson unsere Erlebnisse, die wir nur bestätigen konnten.  
      Während Rolf noch erzählte, kam der Kaptain zurück. Er war nicht schlecht verblüfft als er uns erblickte und in bestem Einvernehmen mit dem Polizeichef sah, während Maha uns stürmisch begrüßte. Dann berichtete der energische Offizier, daß er, von dem Geparden geführt, mit Gewalt in den Felsentempel eingedrungen sei, indem er die versteckten Türen gesprengt hätte. Es habe ein Feuergefecht mit den indischen Dienern und dem Fürsten gegeben, in dessen Verlauf Bothia tödlich verwundet worden wäre. Vor seinem Tode aber habe er noch das Geständnis abgelegt, daß sein Vetter, Fürst Ghasna, vollständig unschuldig sei.  
      Der Polizeichef freute sich, auch von dieser Seite einen weiteren Entlastungsbeweis für Fürst Ghasna zu erhalten.  
      Fürst Ghasna freute sich, daß sein Vetter in den

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