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Rolf Torring 085 - Der Meeres-Spuk

Rolf Torring 085 - Der Meeres-Spuk

Titel: Rolf Torring 085 - Der Meeres-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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weiter!" sagte Rolf leise. „Ich glaube, wir haben Glück. Hier scheint noch nicht , die richtige Stelle zu sein. Hier wird nur der Gorilla wohnen. Und die Mädchen werden sich hier aufhalten."  
      Beide Pistolen schußbereit erhoben, eilte Rolf auf den kleinen Tempel zu. Nichts rührte sich. Aber gerade das war so unheimlich. Aus den alten Gebäuden heraus konnten uns viele Augenpaare beobachten. Gefährliche Feinde konnten dort lauern, um in den nächsten Sekunden über uns herzufallen.  
      Rolf stand schon vor der schweren Bronzetür des Tempels, die mit einer dicken Schicht grüner Patina bedeckt war. Er lauschte gespannt, schüttelte den Kopf und wandte sich dem Gebäude zu, das rechts vom Tempel lag.  
      An der Außenseite der Tür des Gebäudes waren große Riegel angebracht  
      Rolf nickte befriedigt, lauschte wieder und steckte die Pistolen in den Gürtel.  
      Er wandte sich an Hearst:  
      „Jetzt müssen Sie stark sein! Sie werden eine große Freude erleben."  
      Kräftig zog Rolf an den Riegeln. Sie wichen zurück. Er öffnete die Tür. Im nächsten Augenblick sprang er auflachend zurück und rief:  
      „Meine Damen, meine Damen! Schlagen Sie uns doch nicht tot! Wir sind ja gekommen, um Sie zu befreien."  
      Aus der Tür drängten eine Anzahl Mädchen. Sie hielten in den schmalen Händen schwere Gegenstände, alte Leuchter aus Bronce, Zinnschüsseln, Krüge und anderes. Verblüfft blickten wir die Gestalten an.  
      Plötzlich ein jubelnder Schrei:  
      „Vater!"  
      „Maud!"  
      Hearst hielt ein junges Mädchen in den Armen. Dem starken Manne liefen Freudentränen über die Wangen.  
      Ruhig sagte Rolf:  
      „Meine Damen, Sie sind frei. Sie müssen sich uns anvertrauen, wenn Sie glücklich heimkommen wollen."  
      Dann wandte er sich an uns:  
      „So, meine Herren, diesen Teil unserer Aufgabe hätten wir gelöst. Hier sind die acht jungen Damen, die im Laufe eines Jahres von dem Gorilla geraubt worden sind. Nun müssen wir noch eine Dame zu befreien versuchen. Ob sie noch lebt, weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, wo sie zu finden ist, obwohl sie in der Nähe sein muß, wenn sie lebt."  
      Das waren wieder Rätselworte. Rice rief erstaunt: »Sie meinen Violet Knight, Herr Torring. Sie glauben wirklich, daß sie noch am Leben ist?"  
      »Ich hoffe es," sagte Rolf, »denn die Sonnengöttin existiert noch, das beweisen die rätselhaften Gesänge, die am zweiten Tage jedes Monats aus dem Wasser zu kommen scheinen. Deshalb wage ich zu behaupten, daß sich Frau Knight in der Nähe befindet Wir wollen den Tempel untersuchen, in dem der Gorilla wohnt."  
      Es war nicht so einfach, der Lösung des nächsten Teils der Aufgabe näherzukommen. Die befreiten jungen Damen umdrängten uns und wären uns am liebsten um den Hals gefallen. Mit Mühe konnten wir sie endlich beruhigen. Dann öffnete Rolf die Tür des Tempels und trat ins Innere.  
      Wir folgten ihm mit gezogenen Pistolen, ich glaubte, daß ein Feind im nächsten Augenblick auftauchen müßte. Als ich eins der Mädchen, die uns gefolgt waren, nach dem Gorilla fragte, sagte es zu meinem Erstaunen, daß es zwar von einem Menschenaffen aus dem Garten des elterlichen Hauses geraubt worden sei, daß es das Tier dann aber nie wieder zu Gesicht bekommen habe. Der Wächter hier sei ein großer, ernster Mann, der einen sehr verstörten Eindruck mache.  
      Das Innere des Tempels zeigte nichts Außergewöhnliches. In einer Ecke befand sich ein einfaches Laublager. Gegenüber stand eine kleine Götterfigur auf einem niedrigen Postament. Als wir die Figur näher betrachteten, waren wir verblüfft, sie zeigte auffallende Ähnlichkeit mit — der verschwundenen Frau Knight.  
      Auf dem Steinpostament lag eine Metallrolle vor der Figur. Rolf nahm sie mit sichtbarer Hast und öffnete sie. Eine Anzahl alter Pergamentbogen fiel heraus, die mit eigenartiger Schriftmalerei bedeckt waren.  
      »Sanskrit," sagte Rolf. .Ein bißchen verstehe ich davon. Das hatte ich erhofft. Ich glaube, wir werden das Rätsel endgültig lösen können."  
      Er deutete dabei auf ein mit einer sauberen Zeichnung versehenes Blatt. Rice fragte, was die Zeichnung vorstelle. Rolf antwortete:  
      „Das alte Baroda, die Tempel der Sonnengöttin, wie sie vor dem Erdbeben hier standen. Hier ist der Tunnel, der zur Mulde auf dem Meeresboden führt. Das Gebäude hier haben wir in Überresten auf der südlichen Landzunge

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