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Rolf Torring 085 - Der Meeres-Spuk

Rolf Torring 085 - Der Meeres-Spuk

Titel: Rolf Torring 085 - Der Meeres-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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denen ich nicht landete, haben nicht einmal einen schmalen Uferstreifen. Da reicht die Vegetation bis dicht ans Wasser heran. Vor allem die Mangroven wachsen oft bis ins Meer hinein. Außerdem liegen die Inseln in einer Gruppe dicht vor dem Festland. Hier könnten lichtscheue Elemente so leicht beobachtet werden, daß sie es vorziehen würden, sich ein anderes Versteck zu suchen."  
      „Die Mangroven reichen bis ins Meer hinein," sagte Rolf nachdenklich. „Dann möchte ich mir gerade diese Inseln einmal näher ansehen. Vielleicht könnte ich auch eine Liste der verschwundenen Mädchen bekommen, die Namen und Alter verzeichnet, möglichst auch den Tag ihres Verschwindens. Eventuell lassen sich allein daraus wichtige Schlüsse ziehen."  
      „Eine solche Liste kann ich Ihnen sofort holen. Ich habe sie im Büro," erbot sich der Sergeant  
      „Das wäre sehr liebenswürdig," antwortete Rolf.  
      Als der Sergeant das Zimmer verlassen hatte, sagte Rolf zu Hearst:  
      „Sie meinen, daß die Taucher morgen kommen? Ich vermute, daß das Geheimnis der Verbrechen in dem Loch auf dem Meeresboden zu suchen sein wird. Von dort muß der Gorilla in seinen Schlupfwinkel gelangen können. Der Schlupfwinkel muß sich auf der nahen Landzunge befinden, wenn sie auch völlig bewachsen scheint. Von der Stelle, wo er verschwand, sind es rund zwanzig Meter bis zur Landzunge. Die kurze Strecke könnte er in einem Unterwasser-Tunnel bequem zurücklegen. Sollten wir auf dem Meeresboden den Eingang zu dem vermuteten Tunnel nicht finden, bleibt uns nichts anderes übrig, als den Ausgang auf der Landzunge zu suchen."  
      „Auf der Landzunge kann man ebenso wenig vordringen wie auf den Inseln," schaltete Rice, der Tigerjäger, ein. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein großer Affe in der begrenzten Wildnis leben kann."  
      „Ich weiß keine andere Erklärung für das Verschwinden der Spukgestalt im Meer," entgegnete Rolf ruhig. „Ich komme von der Vorstellung nicht los, daß eine Verbindung von dem Loch im Meeresboden mit der Landzunge bestehen muß."  
      „Wir haben mit Stangen die Mulde im Meer genau untersucht, Herr Torring," meinte Rice. „Es gibt keine Öffnung, durch die ein Gorilla verschwinden könnte."  
      „Ich wehre mich entschieden dagegen, an einen Spuk zu glauben," sagte Rolf. „Alles Geheimnisvolle hat bis jetzt immer noch eine sehr natürliche Erklärung gefunden. Das Tier kann sich ja nicht stunden- oder tagelang unter Wasser aufhalten. Von der Mulde muß ein Weg, muß ein Tunnel zum Festland führen. Davon lasse ich mich nicht abbringen, bis ich mich selbst vom Gegenteil überzeugt habe. Die Gegend hier ist vulkanischer Natur. Warum sollte es da nicht unterirdische Schächte geben. Ich glaube, meine Herren, wir brechen bald zum zweiten Male auf und nehmen Maha mit. Er wird die Spur des Affen aufnehmen und uns ins Dickicht führen. Ich vermute, daß der Gorilla nie aus dem Meer auftaucht, sondern immer von der Landzunge herkommt"  
      Sergeant Windfread kam zurück.  
      „Das ging ja schnell" sagte ich.  
      Rolf nahm die Liste entgegen, die ihm der Sergeant reichte. Er überflog sie und hob plötzlich den Kopf:  
      „Ist Ihnen aufgefallen, daß alle acht Mädchen am zweiten Tag eines Monats geraubt wurden? Das kann bei acht Fällen kein Zufall sein. Auf der Liste fehlt Frau Knight. Wissen Sie zufällig, wann sie verschwunden ist?"  
      „Mein Gott!" rief der Sergeant. „Am zweiten September! Eigenartig! Aber wie und wo soll da ein Zusammenhang bestehen?"  
      War Rolf durch die merkwürdige Datum-Übereinstimmung auf eine neue Spur gekommen? Er fragte sofort weiter:  
      „Was dachten Sie denn soeben, Herr Windfread? Der Fall ist so rätselhaft, daß man jede Hypothese aussprechen sollte, auch wenn sich später herausstellt, daß sie nicht zutrifft. Manche Vermutung läßt sich weiterentwickeln. Und durch Nachdenken sind gerade wir der Lösung von Geheimnissen schon oft sehr nahe gekommen, so nahe, daß es oft eine Kleinigkeit war, dann die realen Nachforschungen darauf einzustellen und zum Ziele, zur Aufklärung zu gelangen. Sind vielleicht am Zweiten eines Monats noch andere wichtige Ereignisse eingetreten?"  
      Der Sergeant lächelte. War es ein Verlegenheitslächeln? Er stellte die Gegenfrage:  
      „Herr Torring, glauben Sie, daß es singende Fische gibt?"  
      Wir waren verblüfft. Was sollte die Frage? Was sollte das Thema? Rolf hatte sich schnell

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