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Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf

Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf

Titel: Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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meinte Rolf ruhig. „Wir können weitergehen. Maha hat sich beruhigt. Also ist der Tiger nicht mehr in der Nähe. Wir müssen unbedingt erst den rätselhaften Jäger aufspüren. Ich nehme an, daß wir damit alle anderen Geheimnisse auch geklärt haben."  
      Der Colonel nickte zustimmend und sagte:  
      „Ich will Ihnen die Stellen zeigen, wo ich seine Nachtlager fand."  
      „Wir werden Überraschungen erleben, wenn es uns gelingt, den geheimnisvollen Menschen zu stellen," sagte Rolf. „Vergessen Sie nie die Tatsache, daß sechs begüterte Bürger spurlos verschwunden sind. Waren die sechs, soweit es sich um Inder handelt, untereinander verwandt?"  
      „Ja," platzte der Colonel heraus. „Herr Torring, Ihre Frage gibt dem Vorfall sofort ein neues Gesicht. Sie spielen mit Ihren Worten auf die Sitte der Blutrache an. Und ich habe — wie der tüchtige Polizei-Inspektor — immer nur an den Tiger als Urheber des Verschwindens der sechs Männer gedacht."  
      „Unsere nächste und große, ja wohl die einzige Aufgabe wird es sein, den geheimnisvollen Menschen in unsere Gewalt zu bekommen. Das wird nicht ungefährlich sein. Wir haben den Gegner durch die raffinierte Art seiner Fallen bereits kennen gelernt. Er wird sich rücksichtslos gegen uns zur Wehr setzen."  
      „Dann kann die Jagd auf den Jäger noch gefährlicher werden als die auf den Tiger," meinte der Colonel, und eine gewisse freudige Befriedigung lag in seiner Stimme. „An Rojah habe ich zur Zeit gar kein Interesse, da sich die Raubkatze nicht zum Kampfe stellt."  
      „Rojah kann uns anspringen, wenn wir es am wenigsten ahnen," behauptete Rolf.  
      „Großartig" rief der Colonel. „Da haben wir zwei gefährliche Gegner vor uns."  
      Der Colonel meinte es mit seiner Freude ehrlich. Er war ein kühner Jäger, dem der Begriff Angst fremd war. Jede Gefahr bereitete ihm Freude. Aber er sagte mir später beim Abschied, daß er sich bestimmt weniger gefreut hätte, wenn er den Ausgang vorher gewußt und die Zusammenhänge überschaut oder auch nur geahnt hätte.  
      „Vorwärts!" kommandierte Rolf. „In dem Dschungelfleck werden wir der Lösung schon etwas näher kommen."  
      Pongo fand im langsamen Weitergehen mit bewunderungswürdiger Sicherheit den Weg wieder, auch wenn er ihn erst einmal gegangen war. Colonel Lesley, der vor mir ging, sagte mir leise über die Schulter hinweg, daß er den Teich im kleinen Dschungel sehr oft aufgesucht habe, daß er es aber kaum fertigbringen würde, den Weg dorthin in der Dunkelheit wiederzufinden.  
      Wir stießen haargenau auf den schmalen Weg, der durch den Dschungelstreifen führte. Auf diesem Pfad hatte Rolf den ersten Schuß auf den Tiger Rojah abgefeuert. Bevor wir in den Weg hineingingen, blieben wir auf einen geflüsterten Zuruf Rolfs stehen.  
      Der Dschungelstreifen vor uns war heller. Hier unter freiem Himmel herrschte bereits ein eigenartiges Licht, das den schnell nahenden Morgen ankündigte.  
      „Wir müssen uns sofort zum Teich wenden," sagte Rolf leise, „Ich fürchte aber, daß Rojah in der Nähe sein wird. Vielleicht will er seine Wunden kühlen. Also recht vorsichtig vorgehen, leise auftreten, angestrengt lauschen und die Waffen schußbereit halten!"  
      Rolf hatte sehr ernst gesprochen. Es bedeutete ja auch ein Wagnis, das wir unternehmen wollten! Wenn uns der Tiger auf dem schmalen Pfad von rückwärts angriff, war einer von uns bestimmt verloren, ehe unsere Schüsse eine tödliche Wirkung haben konnten.  
      Wieder ging es vorwärts. Schattenhaft sahen wir uns gegenseitig, so hell war es schon. Die Riesengestalt Pongos schritt langsam voraus. Seine Vorsicht drückte sich in seiner gebückten Haltung und in seinen gleitenden, lautlosen Schritten aus.  
      Gegen einen völlig unvermuteten Überfall des Tigers waren wir durch Mahas Gegenwart einigermaßen gesichert. Wenn aber das Tier sofort in rasendem Sprung angriff, würden Mahas Warnungszeichen zu spät kommen.  
      Anders war es mit dem unheimlichen Waldmenschen, auf dessen Konto Rolf anscheinend die sechs verschwundenen Männer setzte. Seine Gefährlichkeit hatten wir an der Art der Fallen bereits kennen gelernt.  
      Wenn er sich am Teich aufhielt, wie Rolf vermutete, konnten wir damit rechnen, daß wir auch dort Fallen vorfinden würden, vor denen wir uns in acht nehmen mußten. -  
      Vorsichtig schritten wir den schmalen Pfad entlang. Obwohl die Nacht kalt gewesen war, hatte sich

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