Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf

Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf

Titel: Rolf Torring 086 - Pongos schwerster Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
zwischen dem Dickicht noch ein Rest feuchter Wärme erhalten, die mir im Augenblick drückend schien.  
      Dazu kam die nur natürliche Anspannung der Nerven. Jeden Moment konnte die Entscheidung fallen.  
      Nichts rührte sich. Die Natur schien noch zu schlafen. Aber wir verloren nicht eine Sekunde die Tatsache aus dem Bewußtsein, daß ein Tiger um uns herumschlich, daß weiter ein unheimlicher Waldmensch hier hauste, der vielleicht ein sechsfacher Mörder war.  
      Irgendwo knackte ein dürrer Zweig. Wir stoppten den Schritt und lauschten. Maha fauchte leise. Rojah war wieder in der Nähe. Aber er mußte noch so weit entfernt sein, daß eine unmittelbare Gefahr für uns nicht bestand, sonst hätte der Gepard sich ungebärdiger benommen.  
      Nach wenigen Augenblicken ging Pongo weiter. Maha hatte sich beruhigt, der Tiger mußte weiter geschlichen sein. Das Geräusch des Knickens eines Astes war rechts von uns erklungen. In dieser Richtung führte jetzt auch der Weg, der von dem Pfad, auf dem wir augenblicklich noch dahinschritten, zum Dschungelteich abzweigte.  
      Ich faßte den Griff der Pistole fester. Die Entscheidung war ganz nahe. Das fühlte ich.  
      Wir standen an der Abzweigung des Pfades. In längstens einer halben Stunde würde es ganz hell sein. Da wollte Rolf schon den Teich und seine Umgebung untersucht haben. Der Weg war zwar nicht lang, aber es hieß besonders vorsichtig sein, denn jetzt konnte uns Rojah aus dem Dschungel heraus anspringen.  
      Ein leichter Wind erhob sich, wie immer kurz vor Beginn des Morgens. Er kam aus Osten, dadurch hatte sich die Gefahr für uns vergrößert. Wenn sich Rojah jetzt auf der westlichen Seite des Pfades aufhielt, konnte ihn Maha erst im letzten Augenblick wittern.  
      „Es hilft alles nichts, vorwärts!" flüsterte Rolf. „Wir müssen uns möglichst dicht an der Ostseite des Pfades halten."  
      Pongo schritt in den Pfad hinein. Das Halsband, an dem er Maha führte, hatte er lang ausgelassen, so daß der Gepard ein paar Schritte vor ihm lief. Dadurch war die Gefahr eines völlig unvermuteten Überfalls des Tigers eine Kleinigkeit gemindert.  
      Schritt für Schritt drangen wir vor. Pongo blieb oft stehen, um zu lauschen. Auch Maha schien die Gefahr begriffen zu haben. Er schlich fast auf den Boden geduckt in kurzen Sprüngen dahin.  
      So brauchten wir für den kurzen Weg doch geraume Zeit. Dann blinkte plötzlich der Spiegel des Teiches vor uns.  
      Der Tag brach an. Wir hatten unser Ziel nicht ganz in der errechneten Zeit geschafft. Rolf stieß einen leisen, unwilligen Pfiff aus. Noch einige Minuten, dann wären wir am Rande des Teiches gewesen. Das schien Rolf unbedingt beabsichtigt zu haben. Den Zweck sah ich noch nicht ein.  
      Da hörten wir ein Plätschern im Teich. Rolf stieß unterdrückt hervor:  
      „Das hatte ich erwartet! Ich ahnte daß er seine Sünden im Wasser des Teiches abspülen will. Vorwärts! Jetzt können wir ihn fassen!  
      Rolfs Erregung und seine seltsamen Worte ließen uns alle Vorsicht vergessen. Mein Freund konnte nur den Waldmenschen meinen, der im Teich wohl jeden Morgen badete, um im Wasser, das ihm heilig sein mußte, seine Sünden abzuwaschen, wie es Tausende frommer Pilger täglich im Wasser des Ganges tun.  
      Pongo schnellte vor. Rolf war dicht hinter ihm. Auch der Colonel, dem ich auf den Fersen blieb, hielt engen Anschluss.  
      Leider mußten wir rasch erkennen, daß es nicht gut ist, wenn man alle Vorsicht außer acht laßt.  
     
     
     
     
      5. Kapitel Pongos schwerster Kampf  
     
      Der Badende, der unheimliche Waldmensch, hatte den Zugang des Sees mit einer Falle versehen, die an Raffinement alles übertraf, was wir bisher auf dem Gebiete kennen gelernt hatten — und das war gar nicht wenig.  
      Fünf Meter mochten wir vorgesprungen sein, da — wurden wir zu Boden geschlagen. Das geschah mit solcher Wucht, daß ich kurze Zeit bewußtlos war. Ebenso war es dem Colonel und Rolf ergangen, wie sie mir später erzählten.  
      Im Halbbewußtsein hörte ich ein Fauchen Mahas und ein Gebrüll, das jeden erstarren läßt, der es aus der Nähe vernimmt und kennt: das Angriffsgebrüll eines Tigers. Rojah hatte hier auf der Lauer gelegen.  
      Der Gedanke an Rojah schoß mir durch den Kopf. Dann hörte ich Maha knurren und fauchen, dazwischen wieder den Tiger brüllen. Die beiden mutigen Tiere waren aneinandergeraten. Maha mußte in wenigen Minuten zerrissen sein,

Weitere Kostenlose Bücher