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Rolf Torring 087 - Der Krokodil-Gott

Rolf Torring 087 - Der Krokodil-Gott

Titel: Rolf Torring 087 - Der Krokodil-Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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des Golfs zu kommen. Ja, jetzt müssen Sie die Folgen Ihrer Neugierde tragen. Das tut mir leid. Aber es läßt sich nicht ändern."  
      „Sie wollten mir doch einen Vorschlag machen," begann Rolf seinen Einfall fortzuführen, „wie wir auf gütlichem Wege zu einer Einigung kommen könnten. Wenn Ihr Vorschlag annehmbar ist, läßt sich darüber reden."  
      Der Maskierte zuckte die Schultern.  
      „Ich wüßte nicht, wie wir es machen könnten. Sie könnten einstweilen unsere Gäste sein. Ich werde mit meinen Kollegen reden. Allerdings muß ich gleich bemerken, daß Jack, den Pongo so wenig zartfühlend behandelt hat, sicher für Ihren Tod stimmen wird. Ich werde sehen, was sich tun läßt. Das kann ich Ihnen versprechen."  
      „Ich hoffe, daß wir uns einigen werden," sagte Rolf nochmals. "Da wir inzwischen Ihre Gäste sein sollen, wie Sie sich ausdrückten, ist es vielleicht möglich, den alten Gowida einmal persönlich kennen zu lernen. Der alte Brahmane interessiert uns sehr."  
      „Ein Brahmane ist das, so so," lachte der Anführer der Bande. „Wir benutzen den alten Narren nur für unsere anders gearteten Zwecke. Er will uns natürlich seine Glaubensregeln lehren. Deshalb hat er uns den Aufenthalt auf den Inseln hier gestattet. Aber seine Religion interessiert uns gar nicht. Wir tun ihm nur den Gefallen und hören ihm ruhig zu, wenn er seine Reden hält. Kommen Sie in Ihr Gefängnis. Da werden Sie den Ausgang unserer Beratungen abwarten müssen."  
      Der Sprecher gab zweien seiner Kollegen einen Wink. Die Männer bogen zwei starke Büsche auseinander. Wir schritten hintereinander durch die enge Öffnung und befanden uns auf einem schmalen Pfad, der in kurzen Windungen zum Inneren der Insel lief.  
      Die Insel schien größer zu sein, als ich angenommen hatte. Wir gingen ein ganzes Stück den Pfad entlang. Um uns war üppige Wildnis. Plötzlich standen wir auf einer Lichtung. Das Waldstück war gerodet worden. Man hatte die Lichtung in die Wildnis hinein gebrannt. Die verbrannten Baumstümpfe zeugten von der Art, wie die Lichtung geschaffen worden war.  
      Auf der Lichtung standen sechs geräumige Blockhäuser. Wir blieben überrascht stehen. Da rief der Sprecher der Bande:  
      „Das hätten Sie sich nicht träumen lassen, meine Herren! Hier liegt eine geordnete Ansiedlung von zehn Europäern — und niemand weiß etwas davon, obwohl sie der Stadt so nahe ist. Sie sind die ersten, die unser Geheimnis sehen. Sie werden auch die letzten sein. Gehen Sie in das Blockhaus ganz rechts. Nehmen Sie darin Platz und machen Sie es sich bequem. Ich rate Ihnen jedoch nochmals, keine Unüberlegtheiten zu versuchen. Einen Fluchtversuch werden meine Leute zu vereiteln wissen. Richten Sie sich danach. Ihre Wächter würden ohne Anruf schießen. Sie dürfen sich auch darauf verlassen, daß sie treffen."  
      Wir betraten das Blockhaus, das mit einfachen Möbeln, die einer gewissen Bequemlichkeit nicht entbehrten, wohnlich eingerichtet war. Die beiden Maskierten, die uns begleitet hatten, wiesen auf drei Hocker, die an der der Tür gegenüberliegenden Wand standen.  
      Sie blieben rechts und links von uns stehen, als wir uns gesetzt hatten, und lockerten ihre Pistolen im Gürtel. Ein Fluchtversuch wäre von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen.  
      „Dürfen wir sprechen?" wandte sich Rolf in deutscher Sprache an die Wächter.  
      „Was wollen Sie?" fragte der eine sofort englisch zurück.  
      Rolf wiederholte die Frage in englischer Sprache. Da brummte der Maskierte:  
      „Erzählen Sie sich was! Das wird nichts schaden."  
      Rolf sagte darauf in unserer Muttersprache zu mir:  
      „Da sitzen wir schön in der Patsche, Hans. Es war bestimmt ein Fehler, daß wir unsere Vornamen nicht verändert haben, als wir uns so laut unterhielten. Vor allem Pongo durften wir nicht mit Namen nennen. Sein Name ist in ganz Indien bekannt geworden. Auch die leeren Angelhaken mußten das Mißtrauen der dunklen Gesellen erregen. Man lernt halt nie aus"  
      „Lange Zeit zum Weiterlernen wird man uns hier kaum lassen," gab ich verdrossen zur Antwort. „Dieser Jack wird unseren Tod verlangen. Wie es jetzt steht, sind wir völlig wehrlos."  
      „Ich hoffe, daß der Anführer der Bande ein so gewichtiges Wort mit seinen Kollegen spricht, daß uns einstweilen nichts geschieht. Er hat offenbar eine verständliche Scheu, sein Gewissen mit ein paar Morden zu belasten. Neugierig bin ich

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