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Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff

Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff

Titel: Rolf Torring 099 - Das Piratenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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scheint bisher unsere Boote noch nicht gesehen zu haben, sonst hätten wir vielleicht sogar einen Überfall zu gewärtigen. Also schnell zu unseren Leuten zurück und die Polizisten und Matrosen hier landen!"  
      Ballings Vorschlag fand meine Zustimmung. Wir ließen Pongo als Wache auf der Insel und fuhren schnell zurück, verständigten Leutnant Wellwood, der mit unserem Vorhaben einverstanden war, fuhren zurück und landeten eine halbe Stunde später alle verfügbaren Kräfte auf der Insel.  
      Der Maschinengewehre auf dem Polizeikutter und der Jacht wegen ließen wir auf jedem Boot drei Mann zurück und ordnen an, daß die Boote sich vor die Einfahrt legen, eventuell in sie hineinfahren sollten, um uns im geeigneten Augenblick von vorn zu unterstützen.  
      Die gelandete Mannschaft führte Pongo, der uns durch die Nachricht erfreute, daß er den Posten inzwischen überwältigt habe, ins Innere der Insel.  
      Balling und ich fuhren mit dem Rennboot in die Einfahrt hinein. Balling hatte sich in der kleinen Kajüte versteckt, so daß an Bord des Rennbootes nur ein Chinese zu entdecken war — ich. Hoffentlich hielt mich die auf der Insel versammelte Gesellschaft recht lange für Lu Hang.  
      Als das Rennboot den kleinen See erreichte, hatte ich noch keinen Menschen gesehen. Nur auf dem Dampfer sah ich eine Wache, die mir ein Zeichen machte, das ich nicht verstand.  
      Ich hielt auf den Dampfer zu, um seitwärts zu landen, denn wenn hinter mir die beiden Boote auftauchten, würde auf der Insel wohl sofort Alarm gegeben werden.  
      Ich hatte richtig vorausgesehen: als die Boote von dem Posten erkannt werden konnten, stieß er einen Warnungsruf aus; zu einem zweiten kam er nicht, denn ein Pistolenschuß aus dem Kabinenfenster des Rennbootes warf ihn um.  
      Sofort erhob sich auf der Insel wüster Lärm. Schüsse fielen, Schreie ertönten, eine helle Kommandostimme versuchte, sich Gehör zu verschaffen.  
      Auch auf dem Dampfer wurde es lebendig. Ein paar Chinesen erschienen an Deck und versuchten, über die Laufplanke an Land zu kommen. Da setzte das Maschinengewehr des Polizeikutters ein; den Banditen blieb nichts anderes übrig, als sich zu ergeben.  
      Nach kurzer Zeit war die Besatzung des kleinen Dampfers, die auf der Insel gelandet war, bis auf den letzten Mann überwältigt. Einige waren gefallen, viele verwundet, der Rest gefangengenommen. Wir mußten rasch den Dampfer untersuchen, denn jeden Moment konnte das eigentliche Piratenschiff eintreffen.  
      Der Polizeikutter wurde mit acht Mann, unsere Jacht mit sechs Mann besetzt, beide Boote wurden aufs Meer hinaus geschickt, um den Piraten würdig zu empfangen. Die Boote sollten sich aber möglichst nicht sehen lassen und in die Bucht erst einfahren wenn das Piratenschiff die Einfahrt passiert hatte.  
      Auf dem Dampfer fanden wir nichts anderes als Proviant, den aber reichlich. Die Piraten mußten also noch ein Versteck haben, zu dem sie die erbeuteten Sachen schleppten.  
      Mit Balling untersuchte ich die Kapitänskajüte, vor allem einen kleinen, in die Wand eingelassenen Schrank. In einem Geheimfach des Schrankes fanden wir ein paar Schriftstücke, die ich schnell in der Tasche verschwinden ließ, da Leutnant Wellwood gerade die Kajüte betrat.  
      „Piratengut haben wir nicht gefunden," sagte der Leutnant. „Hoffentlich verraten die Gefangenen noch das Versteck; ihr Führer ist im Kampf gefallen. Er hätte uns vielleicht mehr erzählt."  
      „Die Banditen sterben lieber, als etwas zu verraten," meinte Balling.  
      Ein Polizist trat ein.  
      „Was ist los, Holger?" fragte Leutnant Wellwood.  
      „Der Kutter signalisiert, daß das Piratenschiff in Sicht gekommen ist, Herr Leutnant."  
      „Wir kommen sofort. Sorgen Sie dafür, daß alle Leute ihr Versteck einnehmen und erst hervorkommen, wenn sie einen Pistolenschuß hören."  
      Alle versteckten sich an Bord des Dampfers. Nur Balling und ich bestiegen das Rennboot Lu Hangs und fuhren ein Stück vom Dampfer ab. Balling hielt sich in der Kajüte auf, ich saß am Steuer und versuchte, Lu Hang zu mimen.  
      Eine halbe Stunde verging noch, bis das Piratenschiff langsam durch die Einfahrt zum kleinen See hereinkam. An Deck standen etwa zehn Chinesen, die das Landungsmanöver vorbereiteten. Am Steuerrad sah ich neben einem riesigen Chinesen einen Weißen, der mir erfreut zuwinkte.  
      Ich erwiderte den Gruß, indem ich mit der Hand winkte, und fuhr

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