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Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Titel: Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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daß ein schwarzer Panther auftauchte und den Tapir ansprang und daß gleich darauf Pongo mit einem langen Speer erschien.  
      Lange konnte ich mich meinen Gedanken nicht hingeben, die Wirklichkeit verlangte ihr Recht. Ich war ein wenig erschrocken, als es plötzlich im Gezweig eines Baumes am Rande der Lichtung raschelte und von einem starken Ast ein — schwarzer Panther herabsprang, gerade auf den Tapir hinunter.  
      Das angesprungene Tier quietschte laut auf und versuchte, mit der Last auf seinem Rücken das nächste Dickicht zu erreichen. Der Panther aber hatte sein Gebiß schon in den Nacken des Tapirs geschlagen und zerriß mit der Pranke die Hauptschlagader am Halse seines Opfers.  
      Der Tapir brach zusammen, machte noch ein paar verzweifelte Bewegungen und rührte sich nicht mehr.  
      Der schwarze Panther, ein prächtiger „Matjang tutul", das heißt „Gefleckter Tiger", stand aufgerichtet auf der Beute und blickte zu der Gefährtin empor, die noch auf dem Baume sitzen mußte. In Blick und Bewegung lag eine Aufforderung, herab zukommen. Als die Gefährtin dem Wunsche des Herrn und Gebieters nicht sofort folgte, ließ der Panther ein ärgerliches Knurren hören.  
      Ich konnte von meinem Standort aus das Weibchen auf dem Baume deutlich erkennen. Es streckte sich vorsichtig, zog sich zusammen, als wolle es zum Sprunge ansetzen, nachdem es ebenfalls ein Opfer erspäht hatte. Zu spät bemerkte ich, daß das Weibchen uns gesehen hatte.  
      Rolf hob zwar blitzschnell seine Büchse, aber die Katze war schneller. Mit einem gewaltigen Satz sprang sie vom Baume hinunter und — war im Dickicht verschwunden.  
      Mißtrauisch sah sich daraufhin der männliche Panther nach allen Seiten um. Seine Augen blieben auf uns haften. Jetzt durften wir die Gelegenheit nicht versäumen — fast gleichzeitig peitschten unsere Schüsse über die Dschungellichtung.  
      Wir hatten gut getroffen. Der Panther versuchte zwar noch einen Sprung auf uns zu, brach aber schon während des Sprunges zusammen. Einige male schlugen die Pranken wütend den Erdboden, dann streckten sich die Glieder. Das Tier war tot.  
      „Vorsicht, Hans!" rief Rolf mir zu, als ich die Lichtung betreten wollte, um mir die Jagdbeute anzusehen. „Der zweite wird uns sicher jetzt angreifen."  
      Wir warteten längere Zeit an dem Ramasalbaum, hinter dem wir versteckt gewesen waren, aber der zweite Panther ließ sich nicht mehr sehen.  
      Rolf deutete auf die Lichtung und sagte:  
      „Laß uns vorsichtig hinübergehen! Einer muß auf das Randgebüsch achten, wenn der andere dem Panther das Fell abstreift. Kümmere du dich um das Fell!"  
      Vorsichtig, betraten wir die Lichtung und schritten zu dem erlegten Panther hinüber. Während ich mich sofort an die Arbeit machte, überwachte Rolf das Terrain.  
      Der Panther gehörte zur Familie der schwarzen Sunda-Panther, in der Eingeborenensprache „Matjang tutul itum". Unsere Schüsse waren der Raubkatze in die Stirn gedrungen, so daß das ganze Fell unversehrt war.  
      Ich arbeitete, daß mir der Schweiß den Rücken hinunterlief. Wenn wir vor Einbruch der Nacht den Urwaldgürtel noch verlassen haben wollten, mußte ich mich ja auch beeilen. Rolf hatte auch keine Lust, sich hier lange aufzuhalten. Fast ungeduldig trieb er mich zu immer größerer Eile an.  
      Endlich hatte ich die nicht leichte Arbeit beendet. Wir schlugen das Fell zusammen, das ich mir auflud. So machten wir uns auf den Rückmarsch. Wir erreichten gerade noch die Grenze des Dschungelgürtels, als es dunkel zu werden begann. Bald war die Nacht da; in den Tropen gibt es den langsamen Übergang zwischen Tag und Nacht nicht, den wir Dämmerung nennen.  
      Der Weg durch die sumpfigen Niederungen konnte kaum gefährlich werden. Deshalb verlangsamte Rolf das Tempo, zumal ich unter der schweren Bürde des Felles schon mehrfach geseufzt hatte.  
      Das Weibchen des erlegten Panthers hatten wir nicht mehr zu Gesicht bekommen.  
      Als wir im Hotel unseres Freundes Diersch ankamen, empfing uns der Holländer ganz aufgeregt. Der Grund war — Pongo, der während unserer Abwesenheit eingetroffen war.  
      Diersch war sehr erschrocken, als der schwarze Riese plötzlich vor ihm gestanden hatte. Dann aber hatte er sich mit ihm sofort anzufreunden versucht. Pongo sprach jetzt bedeutend besser Englisch als zu der Zeit, in der wir ihn kennen lernten. Er verstand auch alles, was gesagt wurde. So hatte er sich

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