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Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Titel: Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Keller nach draußen geeilt sein, hat das Haus wieder betreten und von oben die Klappe zugeworfen. Wir werden den Ausgang auch finden. Frau Dietschs wegen habe ich jetzt Befürchtungen, suchen wir also schnell! Hoffentlich bleiben die Gäste im ,Brüllaffen' recht lange!"  
      Wir hatten uns rasch im Keller umgesehen und eine eiserne Tür entdeckt, die sich schräg nach oben öffnen ließ. Sie schien von außen fest verschlossen worden zu sein. Wir sahen sofort, daß wir eine ganze Weile brauchen würden, um sie zu öffnen. Rolf schickte deshalb Pongo zur Kellertreppe zurück, der mit seiner Schulterkraft versuchen sollte, die Fallklappe aufzubekommen.  
      Pongo schaffte es nicht. Der Unbekannte mußte einen schweren Gegenstand, vielleicht ein Möbelstück, auf die Klappe gestellt haben.  
      Plötzlich verspürte ich einen eigentümlichen Geruch. Gleichzeitig rief Pongo erschrocken:  
      „Massers, Mann Haus anbrennen!"  
      Wir hörten es über uns prasseln und knistern. Die Luft im Keller blieb verhältnismäßig rein, denn Rauch und Qualm konnten kaum eindringen, da keine oder nur sehr winzige Ritzen vorhanden waren. Das ausgedörrte Holz über uns schien lichterloh zu brennen. Wir waren im Keller des brennenden Hauses gefangen und konnten keinen Ausgang finden.  
      Die Eisentür, die ins Freie zu führen schien, lag etwas außerhalb des Hauses. Da sie sich schräg nach oben öffnen ließ, vermuteten wir, daß sie in einem Gebüsch mündete. Wir arbeiteten eifrig an der Tür, um sie zu öffnen.  
      „Zerschieß das Schloß, Rolf!" rief ich. „Anders kommen wir nicht hinaus. Vielleicht haben wir Glück, daß es in kurzer Zeit gelingt."  
      Wir traten ein Stück von der Tür zurück, um durch die abprallenden Kugeln nicht getroffen zu werden. Rolf hob die Pistole und feuerte sechs Schuß hintereinander ab. Das Schloß lockerte sich dadurch etwas, aber die Tür gab noch nicht nach. Da riß auch ich die Pistole heraus und feuerte mit Rolf zusammen, der seine letzten drei Schuß aus kurzer Entfernung abgab.  
      Dann warf sich Pongo gegen die Tür. Ich hätte laut aufjubeln mögen, als sie mit einem Ruck aufsprang. Hell lag die kleine Lichtung vor uns, beleuchtet von den hohen Flammen, die das Holzhaus verzehrten.  
      Die Glut trieb uns sofort in das schützende Dickicht, keine Minute zu früh, denn in einiger Entfernung hörten wir die Rufe mehrerer Männer, die sich rasch dem Hause näherten. Wir wollten nicht gesehen werden und zogen uns so schnell wie möglich zurück.  
      Wir schlugen einen großen Bogen und kehrten ins Gasthaus zurück. Ungesehen gelangten wir auf unsere Zimmer. Aufgeregt begrüßte uns Kapitän Hoffmann und erklärte, daß er eben das Haus hätte verlassen wollen, da er uns in großer Gefahr glaubte.  
      Wir erzählten ihm schnell, was wir eben erlebt hatten, und legten uns dann nieder, um bis zum Morgen ein paar Stunden zu schlafen.  
      Hell leuchtete die Sonne ins Zimmer hinein, als ich geweckt wurde. Im Hause mußte etwas vorgefallen sein, denn aus der Gaststube drang lautes Rufen. Wir eilten hinunter und trafen fünf Männer an, die bis an die Zähne bewaffnet waren.  
      Als wir die Gaststube betraten, verstummten die Männer und blickten uns mißtrauisch an. Wir erkannten unter den Gästen sofort Professor Müller, der freudig auf uns zukam.  
      „Das nenne ich Glück, Sie hier zu treffen!" rief er. „Denken Sie: in der letzten Nacht ist die Tochter meines Nachbarn Paulsen verschwunden. Wir sind ausgezogen, sie zu suchen. Paulsen besitzt eine große Plantage und war gestern unterwegs, um sie zu kontrollieren. Als er heute morgen in aller Frühe heimkehrte, vermißte er seine Tochter. Paulsen ist Witwer, seine Tochter führt ihm den Haushalt. Er alarmierte sofort die Nachbarn. Bis jetzt war unser Suchen erfolglos. Ich schlug vor, zu Ihnen nach Batavia zu reiten, um Sie um Hilfe zu bitten."  
      Wir wurden den anderen Herren vorgestellt. Paulsen erzählte uns selbst noch einmal, wie alles gewesen war. Das Zimmer seiner Tochter war unverschlossen gewesen. Die Unordnung darin bewies, daß ein kurzer Kampf stattgefunden haben mußte.  
      „Ist der ,unheimliche Gast' bei Ihnen auch schon einmal erschienen?" fragte Rolf.  
      „Zweimal, Herr Torring! Beim zweiten Besuch schoß ich auf ihn, aber er verschwand zu schnell, ich habe ihn nicht getroffen. Unsere Vermutung geht auch dahin, daß der Mann meine Tochter geraubt hat. Wir wollen die

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