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Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Titel: Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Polizei in Batavia alarmieren."  
      Rolf überlegte kurz und meinte dann, das wäre jetzt wohl das beste. Um die Polizei in Kenntnis zu setzen, brauchten jedoch nicht alle fünf Herren nach Batavia zu reiten. Wenn er, Paulsen, mit einem der Herren hinritte, würde es genügen. Die anderen Herren sollten uns lieber helfen, die Umgebung des Farmerhauses nach Spuren abzusuchen, um herauszufinden, nach welcher Richtung sich der Räuber gewandt hätte.  
      Paulsen stimmte dem Vorschlag zu und machte sich mit einem der Herren zum Weiterritt bereit. Als er sich von uns verabschiedete, erzählte er uns noch vom Brand des kleinen Waldhauses, von dessen Existenz niemand eine Ahnung gehabt habe. Er war der Meinung, daß das Haus der Unterschlupf des Mädchen-Räubers gewesen wäre.  
      Als die Herren fort waren, besprach Rolf mit den Zurückbleibenden die nächsten Schritte. Er schickte sie alle fort, um nach Spuren zu suchen, und atmete erleichtert auf, als wir endlich allein waren.  
      „Ich wollte sie nur los sein, Hans," sagte er. „Daß sie etwas erreichen, glaube ich nie im Leben. Sie verstehen den Plantagenbau, aber nichts von Verbrecherjagd. Wir schicken Pongo nach der Plantage von Paulsen, vielleicht entdeckt er Spuren, die uns weiterhelfen können."  
      „Und was tun wir inzwischen, Hans? Willst du untätig hier herumsitzen?"  
      „Vorläufig ja! Ich warte auf den vornehmen Herrn aus Batavia. Ihn dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Ich vermute, daß er die ganzen Unternehmungen leitet. Mädchenraub im großen Stil!"  
     
     
     
     
      4. Kapitel  
      Überlistet  
     
      Pongo ging. Wir wollten auf unsere Zimmer, um von dort die Ankunft des Herrn aus Batavia zu beobachten.  
      Da kam Frau Dietsch aufgeregt in die Gaststube gestürzt und rief:  
      „Auch meine Tochter ist verschwunden! Ich wollte ihr eben das Frühstück bringen und fand den Keller — leer. Er ist ganz in Unordnung. Sicher ist sie auch geraubt worden. Sie würde nie allein fortgehen, ohne mir Bescheid zu sagen."  
      Rolf bat Frau Dietsch, uns sofort in den Keller zu führen. Als wir in dem Raume standen, sahen wir gleich, daß auch hier ein kurzer Kampf stattgefunden hatte. Wie war der Unbekannte in den Kellerraum eingedrungen, den die Tochter von innen abschließen konnte?  
      Unsere Untersuchungen verliefen ergebnislos. Frau Dietsch jammerte laut. Rolf mußte seine ganze Überredungskunst aufbieten, um sie zu beruhigen. Sie mußte sich ja weiterhin den Gästen widmen, die kommen konnten, ohne daß man ihr etwas anmerken durfte.  
      Als wir die Küche wieder betraten, saß ein Herr im Gastzimmer, in dem wir gleich den Herrn aus Batavia vermuteten. Frau Dietsch bestätigte es durch Kopfnicken.  
      Sie ging in die Gaststube und fragte schreiend nach den Wünschen des Herrn. Der Herr wunderte sich über das Aussehen der Wirtin und fragte laut, was sie denn hätte, sie mache einen so verstörten Eindruck.  
      Frau Dietsch nahm sich sehr zusammen, tat so, als ob sie die Frage zunächst falsch verstände, und antwortete schließlich:  
      „Ärger mit dem Personal! Der Chinesenboy! So unzuverlässig!"  
      Die Frau hatte gute Nerven! Schon die Tatsache, daß sie unentwegt so brüllen konnte, imponierte mir irgendwie, wenn ich mir auch die Ohren zuhielt.  
      Wir verließen die Küche durch den Hinterausgang, gingen um das Haus herum und betraten als harmlose Reisende die Gaststube durch den Vordereingang. Wir grüßten höflich. Der Gast musterte uns mit stechenden Augen. An einem Tisch unweit des Fensters nahmen wir Platz und schrien laut nach der Wirtin.  
      Frau Dietsch spielte ihre Rolle auch uns gegenüber gut, tat so, als ob sie uns gar nicht kennen würde, und holte den Wein, den wir bestellten.  
      „Das ging aber schnell, Hans!" sagte Rolf, mit mir anstoßend, plötzlich. „Wer hätte geglaubt, daß sie den Mädchenräuber so rasch fassen würden und daß er gleich ein umfassendes Geständnis ablegte! Die Polizei wird seine Komplicen auch bald haben!"  
      Der Fremde erbleichte, beherrschte sich aber gut, als er sich höflich an Rolf wandte, als wolle er nur seine Neugierde befriedigen.  
      „Entschuldigen die Herren bitte, daß ich mich in Ihr Gespräch mische. Sie sprachen eben von einem Mädchenräuber, der gefaßt sein soll. Worum handelt es sich denn bei der Affäre?"  
      Rolf erzählte, daß ein junges Mädchen in der vergangenen Nacht geraubt worden sei und

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