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Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Titel: Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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war der Meinung, daß die Mädchenräuber im Reich der „Tausend Inseln" einen guten Schlupfwinkel gefunden haben konnten, äußerte aber seine Bedenken, ob es uns gelingen würde, die richtige Insel zu finden, denn um jede einzelne genau zu durchsuchen, hätten wir Wochen gebraucht.  
      Als die Dunkelheit hereingebrochen war, verließen wir ungesehen den Hafen von Batavia und nahmen nördlichen Kurs. In zwei Stunden schon konnten wir das Gebiet der „Tausend Inseln" erreichen. Da den Inseln viele Klippen vorgelagert sind, verließen wir uns auf die Kenntnis des Meeresgebiets und die Geschicklichkeit unseres Kapitäns.  
      Als die ersten Inseln in Sicht kamen, ließ Hoffmann die Positionslampen löschen und die Jacht sehr langsam fahren. Der Vollmond beleuchtete die Wasserfläche. Pongo, der am Bug der Jacht stand, konnte jede Klippe und auch die dicht unter dem Wasserspiegel liegenden Riffe deutlich erkennen und dem Kapitän die verabredeten Zeichen geben.  
      Zwei kleine Inseln hatten wir schon passiert, die offenbar unbewohnt waren. Sie lagen zu weit von den anderen Inseln ab. Es wäre unklug von den Mädchenräubern gewesen, wenn sie hier ihren Schlupfwinkel gewählt hätten.  
      Plötzlich sahen wir etwa vierhundert Meter entfernt die Positionslichter eines Fahrzeuges, das anscheinend ohne Fahrt auf dem Wasser lag. Ab und zu blitzte es an Bord auf; mir kam es vor, als ob das Signale wären. Mit dem Nachtglas beobachtete ich die nächsten Inseln, um vielleicht den Empfänger der Signale zu entdecken. Schließlich bemerkte ich tatsächlich, daß von einer nördlich gelegenen Insel die Licht-Zeichen erwidert wurden.  
      „Wollen wir näher heranfahren, Herr Warren?" fragte Kapitän Hoffmann. „Vielleicht gelingt es uns, Herrn Torring und die Mädchen schon jetzt zu befreien."  
      „Die Befreiung wird uns nur mit Hilfe einer List gelingen, Kapitän. Einen offenen Kampf möchte ich vermeiden, denn den Mädchenräubern gegenüber sind wir in der Minderzahl. Wir werden Schiff und Insel weiter beobachten. Ist unsere Jacht auf die Entfernung aus von drüben zu sehen?"  
      „Ausgeschlossen, Herr Warren, obwohl der Mond scheint. Ich werde die Motoren abstellen lassen und Anker werfen, denn die Strömung scheint ziemlich stark zu sein."  
      Er gab das entsprechende Kommando an John im Maschinenraum. Pongo ließ geräuschlos den Anker in die Tiefe gleiten. Durch das Glas stellten wir bald darauf fest, daß das Schiff sich in Bewegung setzte und langsam auf die Insel zufuhr.  
      „Das nenne ich Glück, Herr Warren," meinte Kapitän Hoffmann. „Kaum sind wir fünf Minuten hier, schon haben wir die Räuber wahrscheinlich gefunden."  
      »Es kann sich auch um andere Leute handeln, Kapitän, die ein nächtliches Gewerbe betreiben. Sie wechseln so auffällig Lichtsignale, daß ich mir eigentlich nur schwer vorstellen kann, daß sie verbotene Dinge tun."  
      »Sie werden nicht vermuten, daß ihnen ein Fahrzeug so schnell gefolgt ist. Da, sehen Sie, das Fahrzeug verschwindet; es läuft sicher in irgendeine Bucht ein. Wir könnten jetzt auch ungesehen die Insel anlaufen."  
      Kapitän Hoffmann war Feuer und Flamme, den Mädchenräubern einen Denkzettel zu geben. Er konnte es kaum erwarten, mit ihnen ins Handgemenge zu kommen. Ehe ich noch antworten konnte, rief er Pongo zu, er solle die Anker einziehen. In den Maschinenraum an John gab er den Befehl, einen Motor anzuwerfen.  
      Leise und langsam fuhren wir so dicht an die Insel heran, daß wir deutlich Einzelheiten erkennen konnten. Ich äußerte Kapitän Hoffmann meine Bedenken, jetzt schon zu landen, er zerstreute sie und meinte, wir könnten von den Räubern nicht überwältigt werden, im Gegenteil würde er ihnen zeigen, was „eine Harke ist".  
      Ich ließ mich zwar nicht überzeugen, aber überreden und gab Befehl, an die Ostküste der Insel heranzufahren. Leider mußten wir in zehn Meter Abstand vom Ufer Anker werfen, da das Wasser am Ufer für die Jacht nicht tief genug war. Pongo, John und ich bestiegen das Rettungsboot, um nach der Insel zu fahren. Kapitän Hoffmann wollte unbedingt auch mit, ich mußte ihm klarmachen, daß seine Anwesenheit an Bord jetzt wichtiger sei. Es konnte immerhin möglich sein, daß die Jacht angegriffen würde, und John und Li Tan allein würden sie nicht verteidigen können.  
      Als wir am Strande waren, fuhr John mit dem Boot zur Jacht zurück. Pongo und ich untersuchten die nähere Umgebung

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