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Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht

Titel: Rolf Torring 105 - Eine seltsame Nachricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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ging vor sich, wenn drei bis vier Särge zusammengekommen waren.  
      Nach Erledigung der amtlichen Formalitäten ließ Hollbricht die Särge kopieren, das heißt: er ließ von jedem Sarg ein Duplikat herstellen. In den Doppelstücken waren kaum sichtbar Luftlöcher angebracht. Hollbrichts Komplicen raubten daraufhin einige hübsche junge Mädchen, die betäubt und in die Särge gelegt wurden. So konnten die Mädchen nach China eingeschmuggelt werden. Dort wurden sie verkauft und verschwanden spurlos. In die nun leeren Särge wurden Sandsäcke gelegt, damit sie nicht zu leicht waren. Die Luftlöcher wurden verstopft. Die Särge wurden den Adressaten ausgehändigt. Die ursprünglichen Särge mit den Leichen der Chinesen jedoch ließ Hollbricht in seinem parkartigen Garten vergraben.  
      Die Haushälterin bestätigte alles und gestand zum Schluß, daß der „unheimliche Gast" die Häuser der Plantagenbesitzer beobachtet habe, um festzustellen, wo hübsche Mädchen wären und wie sie am günstigsten geraubt werden könnten. Die Flaschenposten warf Hollbricht von seinem Schoner an einer bestimmten Stelle in Küstennähe ins Wasser, damit sein Komplice wußte, was er zu tun hatte. Die „drei Kränze" bedeuteten die Anzahl der Mädchen, die Hollbricht benötigte.  
      Der Polizeipräsident ließ die Haushälterin wegen Mitwisserschaft verhaften und abführen.  
      Als wir wieder in seinem Dienstzimmer waren, atmeten wir erleichtert auf.  
      Lange hielten wir uns nicht mehr in Batavia auf. Wir machten jedoch noch Hauptmann Larren einen Besuch, um von ihm Einzelheiten der Geschichte seines Freundes Ryptra und Ellen Londres zu erfahren (siehe Band 103: „Der Piratenschatz").  
      Später kehrten wir noch einmal im „Brüllaffen" ein. Freundlich lächelnd trat uns die sehr rundliche Frau Dietsch entgegen und fragte uns mit angenehm leiser Stimme, was wir zu essen und zu trinken wünschten. Erst später, als wir in ihrer „guten Stube" allein mit ihr beisammen saßen, bedankte sie sich herzlich für die Errettung ihrer Tochter. Lächelnd berichtete sie, wie erstaunt ihre Gäste gewesen wären, als sie sie nach der Rückkehr von Fräulein Paulsen mit leiser Stimme begrüßt hatte. Ein großes Hallo gab es, als sie den Gästen ihre Tochter vorstellte. Sämtliche Farmer freuten sich sehr und versicherten ihr, daß sie auf ihre Unterstützung rechnen könnte, wenn wirklich ihr Mann in Jahren hierher zurückkehren sollte.  
      Frau Dietsch lud uns ein, eine Zeitlang bei ihr als ihre Gäste zu wohnen, aber Rolf und ich konnten von dem freundlichen Anerbieten keinen Gebrauch machen, da wir noch Wichtiges zu erledigen hatten, das wir nicht noch weiter hinausschieben wollten. Das sah Frau Dietsch ein.  
      Gegen Abend bestiegen wir die Pferde und ritten nach Batavia zurück, wo wir uns sofort auf unsere Jacht begaben.  
      Von Hauptmann Larren hatten wir viel erfahren, was uns bei unseren weiteren Forschungen gute Dienste tun würde. Wir hatten auch Fotos betrachtet und festgestellt, daß die betäubte junge Dame, die wir im Keller von Hollbrichts Hause gefunden hatten, — Ellen Londre war. Wir besuchten sie am nächsten Tage im Krankenhaus und hatten mit ihr, soweit ihr Gesundheitszustand das schon erlaubte, eine längere Unterredung. (In Band 109 habe ich die weiteren Schicksale, die in Verbindung mit Ellen Londre Ryptra betrafen, geschildert.)  
     
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      Unser Weg führte uns zunächst nach Soerakarta, wohin uns das Testament des "Todesboten" rief (siehe Band 101: "Ein unheimlicher Rächer").  
      Die Erlebnisse dort habe ich beschrieben in  
      Band 106:  
      „Doktor Shipleys Nachlaß".  
     
     
     

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