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Rolf Torring 116 - Der Schwarze von Hongkong

Rolf Torring 116 - Der Schwarze von Hongkong

Titel: Rolf Torring 116 - Der Schwarze von Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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      Er hatte, wie er uns in seiner knappen Art erzählte, die Eisenstäbe einfach auseinander gebogen und, da die Öffnung für ihn auch dann noch zu klein war, zerbrochen. Dann war er hinausgeklettert und über Dächer und Mauern entkommen.  
      Nachdem wir Pongo erzählt hatten, was sich zugetragen hatte und was wir bisher herausgefunden hatten, kamen wir endlich dazu, uns niederzulegen. Auch Pongo wollte sich zur Ruhe begeben; — sein Zimmer war leer, als wir ihn am nächsten Tage — die Sonne stand schon ziemlich hoch am Himmel — besuchen kamen.  
      Li Tan, unser Bordjunge meldete uns, daß Pongo ihm aufgetragen hätte uns zu sagen er wäre gleich in der Nacht noch nach den Bergen aufgebrochen, um den „Schwarzen von Hongkong" ausfindig zu machen. Wir sollten bitte am Vormittage folgen.  
      Wir frühstückten auf der Veranda als John angelaufen kam und uns berichtete ein Polizeikutter läge vor der kleinen Bucht und habe ein Boot ausgesetzt sicher nur zu dem Zwecke unsere Jacht zu suchen.  
      Doktor Blacker nickte uns zu und eilte davon. Langsam folgten wir ihm. Als wir an der Bucht waren, hielten wir uns versteckt konnten aber erkennen, daß das Boot des Polizeikutters längsseits unserer Jacht lag. Der Inspektor machte sich eben bereit, an Bord zu klettern, als Doktor Blacker von Bord aus ihn fragte was die Eigenmächtigkeit einem amerikanischen Staatsangehörigen gegenüber zu bedeuten habe.  
      „Wir suchen die Herren Torring und Warren, Herr Doktor. Das hier ist ihre Jacht mit der sie gestern Nacht aus dem Hafen geflohen sind. Auch der Neger, den sie Pongo nennen ist aus dem Untersuchungsgefängnis ausgebrochen: er wird bei ihnen sein. Ich habe den Befehl die Jacht genau zu durchsuchen."  
      „Herr Inspektor, Sie irren wenn Sie meinen, daß die Jacht noch den Herren Torring und Warren gehört. Ich habe sie den Herren heute Nacht abgekauft, da sie von hier aus ins Innere des Landes vordringen wollten."  
      „Wie bitte?! Ich habe wohl nicht richtig verstanden?! Die Herren sind nicht mehr hier? Ich bitte Sie, mir den Kaufvertrag zu zeigen, Herr Doktor!"  
      „Ich habe nichts dagegen, daß Sie die Jacht durchsuchen, Herr Inspektor. Kommen Sie ruhig herauf"  
      Der Inspektor wußte nicht recht, was er tun sollte. Endlich sagte er:  
      „Ich verzichte gern auf die Durchsuchung, Herr Doktor, wenn Sie mir den Kaufvertrag zeigen können."  
      „Ein schriftlicher Vertrag ist nicht ausgefertigt worden, Herr Inspektor. Das Geschäft wurde unter Gentlemen abgewickelt. Per Handschlag. Ich weiß, daß ich mich auf die Herren verlassen kann."  
      „Können Sie mir Ihr Wort geben, daß sich die Herren nicht auf der Jacht befinden?"  
      „Selbstverständlich! Wenn Sie die Herren etwa gar verhaften wollten, wozu meiner Überzeugung nach gar kein Grund vorliegt, hätten Sie früher kommen müssen. Ich hatte keinerlei Veranlassung, sie hier zurückzuhalten."  
      „Ich sehe von einer Durchsuchung der Jacht ab, da es sich jetzt um Ihr Eigentum handelt, Herr Doktor. Wissen Sie, nach welcher Richtung sich die Herren gewandt haben?"  
      „Das kann ich Ihnen nicht sagen, Herr Inspektor. Ich habe die Herren nicht ausdrücklich gefragt, hörte aber zufällig, daß Herr Torring von Tibet sprach."  
      Ich bewunderte Doktor Blacker, daß es ihm gelang, den Inspektor regelrecht an der Nase herumzuführen. Tibet — das war das nächste Land von hier.  
      „Ich halte die Herren, wenn ich das noch sagen darf, Herr Doktor, für ausgesprochene Gauner. Das beweist schon ihre schnelle Flucht durch China."  
      „Wenn Ihre Annahme, was ich allerdings nicht glaube, Herr Inspektor, stimmen sollte, können Sie ja sehr froh sein. Sie werden ihren Schwarzen bestimmt nicht hier gelassen haben. Dann wären Sie den ,Schwarzen von Hongkong' also los. Passen Sie auf, ob er wieder auftaucht."  
      Nach kurzen, sehr formell klingenden Abschiedsworten ließ sich der Inspektor zu seinem Kutter zurück rudern.  
      Als der Doktor uns im Gebüsch entdeckte, meinte er fröhlich:  
      „Das wäre geschafft! Nun sehen Sie aber zu, daß Sie den ,Schwarzen von Hongkong' möglichst bald kriegen, damit Sie wieder sicher in Hongkong auftreten können."  
      „Wir werden ihn fassen. Vielleicht hat Pongo seine Spur schon gefunden."  
      „Ich würde mich freuen, meine Herren, wenn Sie im Anschluss daran noch eine Zeitlang meine Gäste blieben. Wir haben bis jetzt noch allzu wenig

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