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Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Titel: Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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die Reise in dreißig bis vierzig Minuten fortsetzen könnten.  
      Eine Viertelstunde, bevor wir den Anker lichten wollten, erschien Fred Backer. Schon vom Hafenplatz aus winkte er uns wie alten Bekannten zu und kam rasch an Bord. Wir stellten ihm Kapitän Hoffmann vor. Backer benahm sich so laut, daß die Passanten am Kai unbedingt auf ihn aufmerksam werden mußten.  
      Rolf erfüllte Backers Wunsch und führte ihn schnell durch die Jacht. Als wir in der Wohnkabine mit ihm allein waren, flüsterte er uns zu:  
      „Meine Herren, ich bin gar kein Detektiv. Darf ich Sie bitten, jetzt rasch abzufahren? Ja, mit mir! Ich werde verfolgt und habe meine Verfolger auf eine falsche Fährte gelenkt. Als ich Sie im Hafen sah und erkannte, stand mein Entschluß sofort fest."  
      Rolf sah den Menschen scharf an.  
      „Da müßten Sie uns aber erst einmal erzählen, wer Sie wirklich sind und was Sie von uns wollen. So einfach mitnehmen können wir Sie wirklich nicht!"  
      „Ich heiße Jim Marion und habe zuletzt bei einem Arzt auf einer kleinen Insel in der Nähe der Steep-Insel gearbeitet. Dabei machte ich sehr merkwürdige Entdeckungen und muß wohl zu tief in die Geheimnisse des Arztes eingedrungen sein. Die Folge war, daß ich fliehen mußte. Sonst wäre es mir vielleicht oder sogar sehr wahrscheinlich wie den anderen Menschen vor mir ergangen. Auf meiner Flucht mußte ich feststellen, daß ich verfolgt wurde, aber meine Verfolger schienen mich nicht persönlich zu kennen. Es glückte mir, sie zu verwirren, indem ich mich als Detektiv Backer aus New York ausgab. Darf ich jetzt meine Bitte wiederholen, rasch den Hafen zu verlassen?"  
      Rolf gab mir einen Wink. Ich stieg an Deck und ordnete an, daß Kapitän Hoffmann unsere Jacht sofort startklar machen und abfahren ließ.  
      Einige Minuten später verließen wir den kleinen Hafen. Erst als ich festgestellt hatte, daß wir nicht verfolgt wurden, kehrte ich zu Rolf zurück. Mein Freund hatte sich mit Jim Marion ausgesprochen und teilte mir in kurzen Worten mit, was unser Gast erzählt hatte:  
      Jim Marion hatte eine Dienerstelle bei einem Arzt auf einer kleinen Insel bekleidet. Dort waren unter den Kurgästen zwei Todesfälle vorgekommen. Der Arzt stellte als Todesursache Herzschlag fest. Das Merkwürdige und Übereinstimmende an den Todesfällen war, daß die beiden Leute, die plötzlich starben, beim Baden unvermutet aufschrien und versanken. Ein anderer Arzt, der sich zufällig auf der Insel aufhielt, interessierte sich auch für die Todesfälle und mußte schließlich seinem Kollegen recht geben: Herzschlag.  
      Marion hatte aber festgestellt, daß beide Tote am Bein eine kleine Wunde hatten. Er hatte daraufhin das Wasserbassin sehr genau untersucht, aber nichts darin gefunden, was ihm verdächtig erschienen wäre. Als aber wieder einer der Badegäste im Wasser aufschrie, war Jim Marion hinein gesprungen, getaucht und hatte gesehen, daß am Bein des Verunglückten ein — großer Hummer saß. Der Mann konnte gerade noch gerettet werden.  
      Marion berichtete dem Arzt, seinem Dienstherrn, daß er einen Hummer gesehen habe, der ein Bein des Verunglückten mit seinen Scheren gepackt gehabt habe, aber der Arzt erklärte Jim für „verrückt", denn in dem abgeschlossenen Bassin könne es ja keinen Hummer geben. Marion wies auf die kleine Wunde am Beine des Mannes hin. Da wurde der Arzt grob und befahl seinem Diener, sich nicht um Dinge zu kümmern, die ihn nichts angingen.  
      Das machte Marion mißtrauisch. Er beobachtete den Arzt genau. Der Arzt — stellte Marion fest — traf sich jeden zweiten Tag mit einem Marion unbekannten Manne und unterhielt sich eingehend und lange mit ihm.  
      Zwei Tage darauf wäre Marion fast verunglückt. Er sollte einer Besorgung wegen zur Steep-Insel hinüber fahren. Mitten auf der Strecke zur benachbarten Insel sprangen plötzlich zwei Planken aus dem kleinen Boot heraus, das in wenigen Sekunden sank. Nur seiner Schwimmkunst hatte es Jim Marion zu verdanken, daß er nicht ertrank. Er wurde später von Fischern gerettet, die ihn an Land brachten.  
      Drei Tage später ereignete sich erneut ein Unglücksfall. Zwischen den Felsklippen der Insel wurde auf Marion geschossen, ohne daß er jedoch verletzt wurde. Marion erkannte, daß auf der Insel ein Geheimnis herrschen müsse, das zu ergründen er allein zu schwach war. Deshalb floh er, um in der nächsten Stadt Anzeige zu erstatten.  
      Er bemerkte

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