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Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Titel: Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Arzt, was geschehen war und was der Fischer gesagt haben sollte.  
      Der Doktor schüttelte wiederholt verwundert den Kopf.  
      „Sie blicken mich erstaunt an, meine Herren. Ich will ganz offen zu Ihnen sprechen. Auf meiner Insel gehen seit einiger Zeit merkwürdige Dinge vor, die ich mir nicht erklären kann. Die Todesfälle — —"  
      Doktor Stapley unterbrach sich. Rolf hatte ihm ein Zeichen gegeben zu schweigen. Er stand auf und betrachtete eingehend die Deckenbeleuchtung. Schließlich nickte er befriedigt, rückte den schweren Eichentisch unter die mehrarmige Lampe, stellte einen Stuhl auf den Tisch und kletterte hinauf. Er zog sein Taschenmesser, und schon nach einer halben Minute kam er zu uns herunter — in der Hand hielt er ein kleines Mikrofon, das geschickt zwischen der Decke und dem Lampenteller montiert gewesen war.  
      „So," meinte Rolf, „jetzt können wir nicht mehr belauscht werden. Sie sind hier ständig unter Kontrolle gewesen, Herr Doktor. Jedes Wort, das Sie sagten, konnte abgehört werden. In unseren Zimmern habe ich die gleiche Anlage bereits unwirksam gemacht."  
      Doktor Stapley war höchst erstaunt und konnte zunächst überhaupt nichts sagen. Die Kehle schien ihm wie zugeschnürt zu sein. Endlich brachte er hervor:  
      „Wer soll denn die Dinger da angebracht haben? Sollten sie in irgendeinem direkten oder indirekten Zusammenhang mit den Todesfällen im Wasserbassin stehen? Einer meiner Diener, der die Insel später fluchtartig verlassen hat, erzählte mir, daß er im Bassin einen Hummer gesehen habe. Ich hielt die Behauptung für absurd und habe ihm offen meine Meinung gesagt."  
      „Und wie erklären Sie sich die Todesfälle, Herr Doktor?"  
      „Ich halte sie jetzt für — Verbrechen, obwohl ich Ihnen im Garten etwas anderes erzählte. Können Sie mir helfen, meine Herren, Licht in die geheimnisvollen Dinge zu bringen, die auf meiner Insel vor sich gehen?"  
      „Um ebenfalls ganz offen zu sein, Herr Doktor, wir sind nur hierhergekommen, weil wir in Pi-lam von den Todesfällen hörten. Ihr geflohener Diener hat uns alles erzählt. Zunächst waren wir sehr mißtrauisch, auch gegen Sie. Das ist verständlich. Eine Frage: wie lange ist Ihr Hausmeister schon bei Ihnen?"  
      „Ein halbes Jahr, meine Herren. Haben Sie ihn etwa in Verdacht?"  
      „Ich habe noch niemand in Verdacht," sagte Rolf. „Uns liegt nur daran, die Ursache, die wirkliche Ursache der Todesfälle festzustellen, das übrige müssen wir der Behörde überlassen. Sie haben die Toten genau untersucht?"  
      „Selbstverständlich, meine Herren! Ich vermutete zuerst ein schnell wirkendes Gift. Die Blutuntersuchung verlief negativ. Schließlich blieb mir nichts anderes übrig, als Herzschlag anzunehmen, obwohl mich die Lösung ganz und gar nicht befriedigte."  
      „Die Wunde, von der Ihr Diener sprach, haben Sie nicht näher untersucht? Ihr Diener berichtete uns, daß Sie ihn für nicht mehr zurechnungsfähig gehalten hätten."  
      „Allerdings, ich war maßlos erregt. Ich befürchtete auch, daß der Mann seine 'Entdeckung', wie er es nannte, öffentlich bekanntgeben würde. Deshalb war ich auch in Sorge, wo er geblieben ist."  
      „Augenblicklich befindet er sich auf unserer Jacht. Um unsere Jacht zurückzubekommen, wollte ich Sie bitten, Ihre Funkanlage benutzen zu dürfen."  
      „Selbstverständlich! Bitte kommen Sie gleich mit!"  
      Doktor Stapley führte uns über einen Gang zur Treppe, die Treppe empor und in ein Dachzimmer, das die Anlage enthielt. Ein junger Amerikaner versah hier den Dienst. Nachts wurde er durch seinen Bruder abgelöst. Doktor Stapley erklärte, daß beide Männer sehr zuverlässig seien.  
      Nach wenigen Minuten war unsere Depesche unterwegs. Einstweilen blieb uns nichts anderes übrig, als auf Antwort zu warten. Die Antwort blieb aus. Wir versuchten, die Jacht direkt zu erreichen. Das misslang. Nach einer Stunde gaben wir die Versuche als zwecklos auf und kehrten mit dem Doktor in dessen Arbeitszimmer zurück.  
      „Die Sache wird immer rätselhafter," meinte Doktor Stapley aus tiefem Nachsinnen heraus. „Jemand muß doch einen Grund haben, ausgerechnet Ihre Jacht fortzuschicken."  
      „Vielleicht glaubte der Betreffende, dadurch eine Hilfe für uns ausgeschaltet zu haben. Ich werde das Gefühl nicht los, daß der Mann, der hier seine Hand im Spiele hat, längst weiß, weshalb wir hierher gekommen sind."  
      "Wenn die

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