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Rolf Torring 120 - Der grüne Käfer

Rolf Torring 120 - Der grüne Käfer

Titel: Rolf Torring 120 - Der grüne Käfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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die Jacht weiter die gefährliche Enge. Wir ließen die Höhe keinen Augenblick aus den Augen. Da! Wieder erschienen oben ein paar Chinesenköpfe, aber sie zuckten sofort zurück, als sie uns mit den Gewehren erblickten, und kamen nicht dazu, noch einen Felsblock hinabzurollen.  
      Nur der Professor gab einen Schuß ab, dessen Knall sich im vielstimmigen Echo wiederholte. Dann blieb zunächst alles ruhig.  
      „Ich dachte es mir gleich, daß sich die Chinesen diese Stelle für einen Überfall aussuchen würden," meinte Kennt zu uns. „Sie eignete sich besonders gut dafür. Jetzt erkennen Sie allmählich, meine Herren, daß die Anhänger der Sekte des ,grünen Käfers' ihre Augen überall haben. Wir stehen sozusagen unter ständiger Bewachung."  
      „Die Sekte scheint über ganz China verbreitet zu sein," stellte ich fest.  
      Rolf sagte kein Wort, sondern beobachtete nur die Höhe.  
      „Sie ist glänzend organisiert," meinte Professor Kennt  
      „Hat sie auch weiße Mitglieder?" fragte ich.  
      „Natürlich! Gerade das macht sie so gefährlich," konstatierte unser Reisebegleiter.  
      „Fassen wir zusammen," sagte Rolf nach einer Weile, „was wir von der Sekte bereits wissen. Eigentlich schon eine ganze Menge: sie ist hervorragend organisiert. Die Mitglieder erkennen einander durch einen mit einem grünen Käfer verzierten Ring, der manchmal aus Gold, manchmal aus Silber ist. Die Höhergestellten der Sekte tragen besondere, wenn auch ähnliche Ringe. Das Haupt der Sekte heißt Tuin Kolo. Sein ständiger Wohnsitz wird anscheinend geheimgehalten. Die Sekte verehrt irgendwo eine weiße Göttin, über die wir noch nichts Näheres wissen, doch ist anzunehmen, daß es sich um eine geraubte Weiße handelt, die den kultischen Dienst sicher nur widerwillig versieht."  
      „Bleibt noch übrig zu erkunden, welche Ziele die Sekte verfolgt," fügte ich hinzu.  
      Wir hatten die Stromschnelle passiert und waren froh darüber. Aber wir freuten uns zu früh. Kaum waren wir etwa dreihundert Meter weitergefahren — die Kompressoren hatte Hoffmann schon wieder abstellen lassen —, als plötzlich die Motoren aussetzten.  
      Das Wasser staute sich vor der Schnelle etwas, so daß es hier nicht so rasch floß. Trotzdem wurden wir langsam der Schnelle wieder zugetrieben. Unsere Lage war nicht rosig, denn wir konnten gegen eine Felswand gedrückt werden, auch wenn Kapitän Hoffmann noch so gut aufpasste.  
      Rolf und ich eilten in den Maschinenraum, um selbst nach der Ursache des Schadens zu sehen. Die Motoren waren in Ordnung, nur die Düsen der Vergaser waren verstopft. Hatten wir unreines Benzin erhalten? Das ist in China schon einmal möglich.  
      John und William arbeiteten so schnell wie möglich, um den Defekt zu beheben, nachdem Rolf ihnen mit wenig Worten erklärt hatte, daß wir gerade an dieser Stelle im Fluß nicht liegenbleiben durften. Aber sie konnten es doch nicht rasch genug schaffen; die Jacht wurde auf die soeben passierte Stromschnelle zu gedrückt. Hoffmann hatte das wendige Fahrzeug gedreht so daß wir mit dem Bug zuerst in die Enge einfuhren. Immer reißender strömte das Wasser, wir schossen nur so durch den Engpass hindurch. Hoffmann mußte seine ganze Kraft aufwenden, damit die Jacht in der Mitte der Fahrrinne blieb und nicht gegen eine Felswand getrieben wurde. Das war besonders durch die mehrfach in der Schnelle vorhandenen Wirbel nicht einfach.  
      Rolf und ich hatten nur Augen für die Fahrt der Jacht gehabt, aber wir hatten in Professor Kennt einen guten Beschützer. Er ließ keinen Blick von der Höhe, und als wieder der Kopf eines Chinesen auftauchte, gab er sofort einen Schuß ab. Der Chinese oben aber war schneller, der Schuß ging ins Leere.  
      „Ich dachte es mir gleich," meinte er, als wir zu ihm getreten waren, „daß die Leute keine Ruhe geben würden. Nun müssen wir noch einmal durch die Schnelle hindurch, wenn der Motorenschaden behoben ist. Hoffentlich passiert dabei nichts Ernsthaftes!"  
      Ich bewunderte die Kaltblütigkeit des Mannes. Wir hatten inzwischen den Engpass verlassen und trieben wieder auf dem breiteren Teil des Stromes. Kapitän Hoffmann bewahrte auch in dieser Lage die Ruhe. Endlich wurde ihm durch das Sprachrohr gemeldet, daß die Motoren wieder arbeiten könnten. Er ließ sie anwerfen, und nun konnte das Kunststück, die Schnelle stromauf zu durchfahren, von neuem beginnen.  
      Kapitän Hoffmann ließ die

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