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Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott

Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott

Titel: Rolf Torring 121 - Der Rätsel-Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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sie vor sich hin.  
      „Eine kleine Vorsichtsmaßnahme nur, meine Herren," lächelte er. „Sie dürfen überzeugt sein, daß meine Waffe geladen ist."  
      Das glaubten wir ohne weiteres. Was wollte er denn eigentlich von uns? Nur Tuin Kolo, dessen Feind er zu sein behauptete? Rolf blickte El Wing fragend an.  
      „Ich sagte Ihnen ja schon, meine Herren, daß ich Ihr Gespräch mit dem Kellner belauscht habe. Sie wollen morgen die alte Spukruine besuchen. Ich muß Ihnen mitteilen, daß das für Sie nicht möglich sein wird. Gehen Sie also nicht dorthin! Bringen Sie mir lieber Tuin Kolo hierher, ich habe eine alte Rechnung mit ihm zu begleichen."  
      „Sie wollen uns also hier gefangen halten, El Wing?" fragte Rolf ruhig.  
      „Ja, meine Herren, aber nur so lange, bis Sie auf meine Bedingungen eingegangen sind. Sie müssen mir Tuin Kolo ausliefern."  
      „Das tun wir auf keinen Fall, El Wing. Wenn Tuin Kolo freiwillig zu Ihnen kommt, ist es etwas anderes. Und warum sollen wir morgen nicht zu der Klosterruine gehen? Wie wollen Sie uns das verbieten?"  
      „Ich verbiete es Ihnen nicht, ich hatte Ihnen nur den guten Rat gegeben, nicht hinzugehen. Ich hoffe, daß Sie meinen Rat nicht in den Wind schlagen werden."  
      „Sie müssen uns schon überlassen, El Wing, was wir unternehmen und was wir unterlassen, öffnen Sie jetzt bitte die Tür. Sonst müssen wir Gewalt anwenden."  
      El Wing lachte vielsagend vor sich hin. „Ich könnte Sie jetzt beide hier spurlos verschwinden lassen, meine Herren. Ich wollte Ihnen aber heute nur zeigen, daß es mir möglich sein wird Sie in meine Gewalt zu bringen. Ich verlange von Ihnen, daß Sie mir Tuin Kolo schicken, und zwar erwarte ich ihn morgen vormittag in — der Klosterruine."  
      „Und wir?" fragte Rolf in El Wings Rede hinein.  
      „Sie selbst dürfen die Räume der Ruine nicht aufsuchen. Das verbiete ich Ihnen hiermit. Wenn Sie gegen meinen — Befehl handeln, haben Sie sich alle unliebsamen Folgen selbst zuzuschreiben." Rolf lachte El Wing ins Gesicht und sagte: „Glauben Sie wirklich, daß wir Ihnen ohne die nötigen Vorsichtsmaßnahmen in dies Haus gefolgt sind? Überzeugen Sie sich bitte, daß draußen auf der Straße unser Begleiter, ein riesiger Neger, wartet und Ihr Haus beobachtet"  
      El Wing zuckte zusammen; ich konnte es deutlich bemerken.  
      Aber war uns Pongo wirklich gefolgt? Oder wollte Rolf den Chinesen nur irreführen?  
      El Wing sah sinnend vor sich nieder. Einen Augenblick lang hatte er nicht auf uns geachtet. Der Augenblick genügte Rolf, um mit einem einzigen Satz vorzuschnellen und — El Wings Pistole an sich zu reißen, ehe der Chinese es verhindern konnte.  
      Rolf legte sie sofort auf El Wing an und sagte in einem keinen Widerspruch duldenden Tone:  
      „Sofort öffnen Sie die Tür, El Wing, und lassen uns hinaus! Wir verlachen Ihre Drohungen! Wagen Sie es nicht, uns noch einmal unfreundlich entgegenzutreten!"  
      El Wing machte eine kurze Handbewegung nach der Tür, die sofort aufsprang. Wir traten vorsichtig auf den Gang hinaus. Da er nicht erhellt war, schaltete ich rasch meine Taschenlampe ein und ließ ihren Schein umherwandern.  
      Das Haus mußte sehr alt sein; eine ausgetretene Treppe führte in das obere Stockwerk, hinauf, wo wahrscheinlich ein Helfer El Wings saß, der den Raum unten übersehen und hören konnte, was gesprochen wurde, denn von selbst konnte sich ja die Tür nicht öffnen.  
      Die Haustür stand einen Spalt offen. Als ich sie ganz aufzog, sah ich in — Pongos Gesicht. Der schwarze Riese war uns tatsächlich gefolgt.  
      Am liebsten hätte ich jetzt das Haus gründlich untersucht, um zu wissen, mit wem wir es eigentlich zu tun hatten Wer war El Wing? Was wußte er von uns? Wollte er uns daran hindern, nach dem „Rätselgott" zu suchen?  
      Rolf zog mich schnell fort, wir verschwanden in einer dunklen Gasse an der Peripherie der Stadt.  
      Pongo hatte noch kein Wort gesagt. Da es stockdunkel war, übernahm er natürlich die Führung. Wir mußten vorsichtig sein, denn El Wing war es zuzutrauen, daß er uns einen Helfer nachschickte, der uns entweder überwältigen sollte oder herausfinden, wohin wir gingen.  
      Ohne Zwischenfall erreichten wir die Stadtgrenze und befanden uns kurze Zeit später zwischen Feldern, die auch zur Höhe hinaufführten.  
      „Aus welchem Grunde bist du uns eigentlich gefolgt?" fragte Rolf erst jetzt Pongo. „Ich sah

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