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Rolf Torring 122 - Tibetanische Geheimnisse

Rolf Torring 122 - Tibetanische Geheimnisse

Titel: Rolf Torring 122 - Tibetanische Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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verfügen bestimmt noch über andere Verteidigungsmittel. Sie haben es ja erlebt, daß nicht einmal Ihr Gepard zu bewegen war, die Gestalt anzugreifen."  
      „Gestalt wieder kommen!" flüsterte in dem Augenblick Pongo.  
      Rolf stand rasch auf.  
      „Bleibt hier! Ich werde meine ganze Willenskraft zusammennehmen und den Kerl stellen."  
      Rolf war rechts an den Eingang der Höhle getreten. Da tauchte die Gestalt schon wieder auf; sie kam immer von rechts. Wenn Rolf jetzt Herr seines Willens blieb, mußte er die Gestalt fassen können.  
      Ich hob die Pistole und konzentrierte meine Gedanken; diesmal erlahmte mein Arm nicht.  
      Da stürzte Rolf vor und warf sich auf die Gestalt, die erschrocken auswich und einen Schritt auf den Abgrund zu trat. Dann war sie verschwunden. In den Abgrund gestürzt? Wir konnten es nicht entscheiden. Es war gewesen, als wenn ein Nebel die Gestalt verschluckt hätte.  
      Wir waren aufgesprungen, um an den Abgrund heranzutreten, um uns zu überzeugen, ob die Gestalt in die Tiefe gerutscht war, weil sie das Gleichgewicht verloren hatte, ober ob sie im letzten Augenblick noch hatte zur Seite ausweichen können.  
      „In die Höhle!" rief Professor Kennt.  
      Er zog mich, der ich am nächsten stand, in den Eingang hinein. Rolf und Pongo hatten den Rat rasch befolgt. Keinen Augenblick zu früh, denn eine Teilsekunde später sauste ein schwerer Felsblock von der Höhe herab, prallte auf den Pfad auf und sprang von da in die grausige Tiefe.  
      Rolf blickte in die Richtung des Höhleneingangs.  
      „Jetzt werden wir einen schweren Stand haben," meinte er leise. „Die Leute sind wütend, daß die Hypnose keine Wirkung mehr auf uns ausübt."  
      „Da können wir uns auf allerhand gefaßt machen!" fügte ich flüsternd hinzu.  
      „Die Herrschaften da oben aber auch!" sagte Professor Kennt und deutete mit dem Daumen der linken Hand nach oben, wo sich unsere Gegner aufhielten. „Schade, Herr Torring, daß es Ihnen nicht gelungen ist, die Gestalt zu fassen."  
     
     
     
      2. Kapitel  
      Unsichtbare Gegner  
     
      Pongo hatte unseren Pferden reichlich Futter gegeben, damit sie am nächsten Tage wieder frisch und kräftig wären.  
      Nach Aussagen Professor Hunters sollte der Pfad von der Höhle ab, in der wir uns befanden, breiter werden, so daß wir gefahrloser und damit schneller reiten konnten.  
      Da sich bis Mitternacht nichts weiter vor unserer Höhle ereignete, losten wir die Wachen aus und legten uns nieder. Die Nacht verlief denn auch ohne weiteren Zwischenfall. Am Morgen frühstückten wir ausgiebig und ritten zeitig weiter.  
      Der Pfad wurde wirklich breiter, so daß wir die Höhe ständig im Auge behalten konnten. Unseren unsichtbaren Gegnern trauten wir nicht, deshalb führten wir mit der linken Hand die Zügel und hielten in der rechten Hand die Pistole schußbereit, um uns sofort wehren und verteidigen zu können, falls wir angegriffen würden.  
      Da sich bis zum Mittag nichts Unerwartetes ereignete, schlief unsere Wachsamkeit allmählich ein. Um so erschrockener zuckten wir zusammen, als Pongo plötzlich rief;  
      »Achtung, Masser! Feinde!"  
      Unsere Blicke flogen zur Höhe. Da kam auch schon ein Felsbrocken angesaust. Ich fand kaum noch Zeit auszuweichen. Mein Pferd sprang zur Seite und kam dem Abgrund zu nahe. Im Nu war ich aus den Steigbügeln und stand haarscharf neben dem senkrechten Abfall der Felswand. Ich versuchte, mein Tier zu halten, aber es war nicht mehr möglich: es rutschte und rutschte, ohne sich an den glatten Felsen halten zu können. Steine begannen zu poltern. Die Hufe fanden keinen Widerstand. Ich mußte die Zügel loslassen. Das arme Tier sauste in den Abgrund hinunter. Traurig blickte ich ihm nach.  
      In diesen Augenblicken hatte ich nicht mehr auf die Höhe geachtet. Ich wäre verloren gewesen, wenn mir Professor Kennt nicht zu Hilfe geeilt wäre, denn immer neue Steinbrocken kamen von der Höhe herab. Es schien, als ob sich die Gegner gerade mich als Zielscheibe ausgesucht hätten.  
      Mit einem Ruck zog mich der Professor, der mit der freien Hand — die Pistole hatte er in den Gürtel zurückgesteckt — meinen Arm ergriffen hatte, der Felswand entgegen, die uns einigen Schutz bot.  
      Als ich ein wenig zu mir kam, bemerkte ich, daß ich die Pistole, die ich in der Hand gehalten hatte, verloren hatte.  
      Rolf hatte sich geschickt eine Deckung hinter einem

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