Rolf Torring 124 - Die Ratten von Peking
verhaftet worden. Lu Mahong wurde vorerst nicht gefunden. Professor Kennt und Pongo mit Maha stießen zu uns. Sie freuten sich, daß wir alles so weit ohne tiefere Schäden überstanden hatten.
Rolf schlug vor, im Gerichtssaal nach Mahong zu suchen. Mit dem Polizeichef und zehn Polizisten drangen wir durch den langen Gang vor. Die Tür zum Sitzungssaal war verschlossen.
Ehe wir sie gewaltsam öffnen lassen konnten, hörten wir innen zwei Schüsse fallen. Gleich darauf noch zwei und einen Schmerzensschrei. Dann war es still. Die Tür wurde Sekunden später von innen geöffnet, und — Margolo trat uns entgegen.
„Lu Mahong, der Schang Ti, ist im ehrlichen Duell gefallen. Ich habe Ihre Waffen, meine Herren, im Arbeitszimmer Mahongs gefunden und mir zwei Pistolen ausgeliehen. Auch Ihr Eigentum liegt noch oben. Wir sehen uns später noch."
Rolf nahm die Pistolen zurück.
Schnell entfernte sich Margolo. Wir blickten ihm nach, Rolf gab mir eine Pistole, wir betraten den Gerichtssaal. In einer Ecke sahen wir den im Zweikampf gefallenen Mahong liegen.
Der Polizeipräsident mußte wohl oder übel die Anweisung geben, Margolo verhaften zu lassen. Er schickte zwei Polizisten, die die Verhaftung vornehmen sollten. Wir vermuteten, daß der junge Fürst möglichst schnell die Stadt verlassen würde.
Im Arbeitszimmer Mahongs nahmen wir unser Eigentum an uns. Der Präsident bat uns, mit auf das Präsidium zu kommen, um alle Ereignisse in einem Protokoll festzuhalten. Erst gegen Abend waren wir wieder im Astor-Hotel, wo sich schon die Kunde verbreitet hatte, daß die „Ratten von Peking" aufgeflogen und verhaftet seien.
Margolo fanden wir in unseren Zimmern. Er nickte uns lächelnd zu.
„Wir hofften, daß Sie längst über alle Berge seien," lachte Rolf. „Sie sollen verhaftet werden."
„Ich konnte die Stadt nicht verlassen, ohne Ihnen, meine Herren, noch einmal dankbar die Hand gedrückt zu haben. Ich freue mich so, daß wir gute Kameraden geworden sind."
Er zog einen Ring vom Finger, den er Rolf überreichte.
„Wenn Sie einmal in großer Gefahr sind, zeigen Sie ihn vor und rufen Sie dabei meinen Namen"
Jetzt war es an uns, uns zu bedanken.
„Wenn Sie noch etwas besonders Abenteuerliches erleben wollen, rate ich Ihnen, nach Kirin zu fahren. Dort soll ein Wesen hausen, das man den 'Unheimlichen' nennt. Näheres weiß ich leider auch nicht."
Wir versprachen, nach Kirin zu fahren. Margolo sprach die Hoffnung aus. daß wir uns irgendwo noch einmal wiedersehen würden. Es würde für ihn stets eine große Freude bedeuten.
„Für uns auch!" bekräftigte ich.
Unser Weg führte uns nach Kirin, das Margolo als Raum genannt hatte, wo das Wesen hausen sollte.
Was wir dort erlebten, habe ich erzählt in
Band 12 5:
„Der Unheimliche".
Weitere Kostenlose Bücher