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Rolf Torring 125 - Der Unheimliche

Rolf Torring 125 - Der Unheimliche

Titel: Rolf Torring 125 - Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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stand hinten am Herd und bereitete dort das Essen.  
      Rolf stieß mich leise an, was mir andeuten sollte, daß wir jetzt vielleicht etwas Wichtiges entdecken würden. In geduckter Haltung warteten wir deshalb am Fenster, aber die Zeit verging, ohne daß sich ein Chinese sehen ließ. Schon wollte ich Rolf ein Zeichen machen, doch erst die dritte dunkle Hütte zu untersuchen, als die Frau am Herd laut etwas in den Keller rief. Sie hatte anscheinend das Essen fertig und wartete nun auf die beiden Chinesen.  
      Nach einigen Minuten erschienen sie auch. Der eine von ihnen trug ein kleines Paket im Arm und legte es, als der Tisch wieder zur Mitte gerückt war, darauf. Inzwischen hatte die Frau drei Näpfe mit Essen gefüllt und brachte sie an den Tisch. Leider wurde das Paket jetzt nicht geöffnet, sondern die Chinesen widmeten sich erst ihren Näpfen. Sie aßen, ohne ein Wort zu sprechen, schoben schließlich der Frau die Näpfe wieder zu, und nun erst griff der jüngere von ihnen zum Paket, das er langsam zu öffnen begann. Die Augen des anderen Chinesen hingen habgierig an den Händen des jüngeren, der anscheinend mit Absicht so langsam das Paket öffnete. Endlich hatte er es aber doch geschafft und stellte nun eine Figur auf den Tisch, die aus purem Golde war.  
      Hastig griff der ältere Chinese zu und betrachtete sie mit Augen, die ich nie vergessen werde. Die tollste Freude, Habgier und gleichzeitig Mißtrauen funkelten in seinem Blick. Mehrmals untersuchte er das Metall und nickte schließlich zustimmend mit dem Kopf. Dann begann er in seiner Sprache auf den jüngeren einzusprechen.  
      Wieder sah es aus, als ob sich die beiden zankten, aber jetzt wußte ich, daß sie nur feilschten, daß der jüngere dem anderen die Figur verkaufen wollte. Demnach mußte der ältere Chinese nicht hier auf der Insel wohnen.  
      Rolf zog mich leise fort, wir hatten genug gesehen und wußten, daß diese Auseinandersetzung noch sehr lange dauern würde. Nichts tut ein Chinese lieber als handeln und feilschen.  
      Wir schlichen jetzt zur dritten Hütte, die vollkommen im Dunkeln lag. Es wäre für uns zu unvorsichtig gewesen, einen Blick durch das Fenster zu werfen, da es inzwischen hier draußen schon heller geworden war und wir deshalb von innen leicht gesehen werden konnten. Deshalb nahm Rolf einen kleinen Stein und warf ihn gegen das einzige Fenster. Aber wir warteten vergeblich, daß sich jemand zeigen würde. Alles blieb im Hause ruhig, und als Rolf dann vorsichtig die Tür öffnen wollte, bemerkte er, daß sie gar nicht verschlossen war.  
      Seine Taschenlampe flammte für einige Sekunden auf. Der Schein genügte aber, um Rolf zu zeigen, daß niemand sich hier in dieser Hütte aufhielt, wir konnten also ruhig eintreten.  
      Nochmals ließ Rolf seine Taschenlampe aufflammen, bedeckte sie aber so mit der Hand, daß der Schein von außen nicht gesehen werden konnte. Wir schauten uns schnell um, sahen sofort, daß hier sicher der Anführer der Bande, also der „Unheimliche", leben mußte, denn alles war besser und bequemer eingerichtet. Auch hier war nur ein Raum, den wir schnell besichtigt hatten. Ein großer Schrank an der Wand fiel uns am meisten auf, doch er war fest verschlossen, und wir wollten ihn erst zum Schluss unserer Besichtigung zu öffnen versuchen. Sicher enthielt er die Beute mehrerer Raubzüge, die auf das Konto des „Unheimlichen" fielen.  
      Rolf untersuchte auch das einzige Lager in diesem Raum, hob es in die Höhe und faßte plötzlich mit der Hand in eine Vertiefung, die sich unter dem Lager befand. Zu meinem Erstaunen holte er --- seine und meine Brieftasche hervor, ebenso die unseres Kameraden Kennt.  
      Jetzt wußten wir bestimmt, daß er in die Hände des „Unheimlichen" geraten war, und wir waren überzeugt, daß wir ihn und Pongo sicher drüben im alten Bergwerk finden würden, wo sie wahrscheinlich ebenso verzweifelt wie wir nach einem Ausweg suchten.  
      Erst jetzt gingen wir auf den Schrank zu, um ihn mit Gewalt zu öffnen. Rolf klemmte sein großes Messer in die Spalte und bog es langsam seitwärts. Mit einem Krach sprang die Tür des Schrankes auf, doch ehe wir einen Blick in das Innere werfen konnten, gab plötzlich der Boden unter uns nach, und wir stürzten in die Tiefe. Zum Glück fielen wir nicht tief, höchstens drei Meter, so daß wir mit einigen Hautabschürfungen davonkamen.  
      Leider war es uns unmöglich, allein wieder nach oben zu gelangen, da die

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