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Rolf Torring 125 - Der Unheimliche

Rolf Torring 125 - Der Unheimliche

Titel: Rolf Torring 125 - Der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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meine Armbanduhr geschaut. Als ich erwachte, stellte ich fest, daß ich volle drei Stunden geschlafen hatte. Erschrocken fuhr ich hoch.  
      Mein erster Griff galt den Pistolen. Gott sei Dank! Sie waren noch da. Auch die Taschenlampe, die ich gleich einschaltete.  
      Ich blickte mich um. Wer beschreibt mein Erstaunen, als ich an untrüglichen Zeichen feststellen mußte, daß ich mich in — einer ganz anderen Grotte befand als in der, in der ich eingeschlafen war?! In einer Ecke sah ich Rolf sitzen, er schien zu schlafen.  
      Ich ging auf ihn zu und wollte ihn wachrütteln, er schlief aber so fest, daß ich ihn nicht munter bekam. Auch Rolf trug seine Waffen noch bei sich. Ich untersuchte erst meine, dann seine Pistolen, um festzustellen, daß sie noch in Ordnung seien und die Munition vorhanden wäre. Das war der Fall.  
      Die einzige Erklärung, die ich fand, war, daß wir beide im Zustande einer Art von Betäubung fortgetragen worden waren. War das das Werk des „Unheimlichen" gewesen? Hatte er so wenig Angst vor uns, daß er es nicht einmal für nötig gehalten hatte, uns die Waffen fortzunehmen?  
      Ich setzte mich neben Rolf und knipste die Taschenlampe aus, um die Batterie zu schonen. Als Rolf endlich erwacht war, schlug ich vor, daß wir uns erst einmal auf dem Spirituskocher, dessen Flamme genügend Licht verbreiten würde, ein paar Konserven als Mittagessen heiß machten.  
      Rolf war sofort einverstanden und half mir bei den Vorbereitungen. Bald zog durch die Grotte ein lieblicher Duft nach Schmorfleisch, daß wir uns, als es warm genug geworden war, gut schmecken ließen.  
      Wir waren noch beim Essen, als in einiger Entfernung ein tiefes Brummen erklang. Wir hatten beide gleichzeitig die Taschenlampen eingeschaltet und leuchteten in den Gang hinein, aus dem der Brummton gekommen war.  
      Durch den Gang kam in sehr schnellem Tempo ein Bär angelaufen, der vielleicht durch unsere Kocherei angelockt worden war. Blinzelnd blieb er jedoch in einiger Entfernung vor uns stehen, durch den grellen Schein unserer Taschenlampen geblendet.  
      Rolf und ich hatten die Pistolen erhoben, um sie dem Meister Petz zu schmecken zu geben, wenn er uns angreifen würde, Aber er schien dazu keine Lust zu haben, ihm war es vielleicht ungewohnt, in einen so hellen Schein zu sehen, denn er machte plötzlich kehrt und verschwand wieder.  
      „Das kann für uns unangenehm werden," meinte ich. „Wir müssen jeden Augenblick seine Rückkehr erwarten. Er ist kein zu verachtender Gegner."  
      „Und doch habe ich mich über sein Erscheinen gefreut," erwiderte Rolf, „denn dieser Bär hat uns vielleicht den richtigen Ausgang gezeigt. Ich hoffe, daß es kein zahmes Tier war, sondern von draußen gekommen ist. Hier in dieser Gegend gibt es ja noch Bären."  
      „Dann wollen wir doch sofort diesen Gang benutzen, Rolf," meinte ich erfreut.  
      „Langsam, langsam, Hans, komm, wir wollen erst unsere Mahlzeit beenden, denn mit leerem Magen kann man nicht so viel unternehmen, und wer weiß, wann wir wieder etwas zu essen bekommen."  
      Rolf hatte wirklich recht. Mein Hunger war auch noch nicht gestillt, und nur das Erscheinen des Bären hatte meine Nerven etwas erregt. Jetzt fiel ich wieder mit großem Appetit über das Essen her, und bald war auch der letzte Rest vertilgt.  
      „So, nun wollen wir versuchen, ob wir hier den richtigen Ausgang finden, Hans," meinte Rolf, indem er seine Sachen zusammenpackte und den Rucksack umschnallte. „Wir sind hierher verschleppt worden, also muß es auch einen Ausgang geben, und es wäre ja noch schöner, wenn wir beide ihn nicht finden würden."  
      „Du bist jetzt sehr zuversichtlich, Rolf, aber wie ich dir schon sagte, bin ich beunruhigt, daß man uns die Waffen gelassen hat. Demnach muß der Ausgang sehr schwer zu finden sein."  
      „Na, probieren wir es nur, Hans, wir haben immer Glück gehabt. Vielleicht hat der ,Unheimliche' mit dem Erscheinen des Bären hier nicht gerechnet."  
      „Vielleicht hat er ihn auch hierher geschickt, um zu sehen, was wir machen," erwiderte ich.  
      „Du scheinst keine Hoffnung mehr zu haben, hier herauszukommen, Hans," lachte Rolf. „Aber nun vorwärts, wir wollen keine Zeit verlieren, denn nach meiner Uhr ist der Abend nicht mehr fern, wenn wir auch soeben erst zu Mittag gegessen haben."  
      Er schritt mir voran. Der Gang stieg etwas an, mußte also sicher zum See zurückführen. Aber ich wollte mir

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