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Rolf Torring 130 - Der unsichtbare Gast

Rolf Torring 130 - Der unsichtbare Gast

Titel: Rolf Torring 130 - Der unsichtbare Gast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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konnte, doch, obwohl es noch immer keine gerade Fahrtlinie hielt.  
      Rolf trat etwas resigniert zu Berger ans Steuer. Das Motorengeräusch des anderen Bootes war verstummt.  
      Ich schlug vor anzuhalten. Rolf war einverstanden und meinte, noch besser wäre es wohl, wenn wir zum Ufer führen und uns dort verbergen würden.  
      Berger lenkte das Boot zum Ufer hin und stellte bald schon die Motoren ab Er wollte nicht, daß der Schall verriet, wohin wir gefahren waren. Durch das Steuer drückte Berger das Boot ans Ufer heran, wir fuhren ins Schilfdickicht hinein, wo wir uns sicher glaubten.  
      Soweit die matte Helligkeit der Nacht es gestattete, konnten wir den Strom von unserem Versteck aus übersehen.  
      „Wie muß der "Schwarze" erfahren haben, daß wir mit einem Motorboot weitergefahren waren?" fragte Rolf vor ich hin.  
      „Vielleicht steckt junge Frau dahinter," mischte sich Pongo ein.  
      Er hatte mit der Vermutung wohl nicht ganz unrecht. Aber woher sollte sie gewußt haben, wenn es schon sicher war, daß sie mit dem "Schwarzen" in Verbindung stand, daß wir uns ein Motorboot bei Berger gemietet hatten? Darauf wußte Pongo auch keine Antwort.  
      Noch zweimal hörten wir das Motorengeräusch des Rennbootes, das uns zu suchen schien, aber wir konnten es nicht sehen.  
      Abwechselnd schliefen wir bis zum Morgen und verließen das schützende Schilf erst, als der Tag angebrochen war. Dann fuhren wir in flottem Tempo weiter.  
      „Glauben Sie, Herr Berger, daß wir heute den Red River noch erreichen?" fragte Rolf gegen Mittag.  
      „Wenn die Motoren durchhalten, auf jeden Fall, meine Herren!"  
      „Können wir das Motorboot dort irgendwo verstecken? Wir müssen ja landen und das Boot ohne Aufsicht lassen."  
      „So genau kenne ich die Gegend nicht, ich war nur kurze Zeit dort," antwortete Berger.  
      „Masser, Tommy wissen gutes V erstec k für Boot," warf Pongos Freund ein, der unserem Gespräch zugehört hatte. „Bucht dort, von Zweigen verdeckt. Vom Wasser aus niemand sehen, daß da Bucht."  
      „Großartig, Tommy!" sagte ich. „Findest du die Bucht auch bei Nacht?" fragte Rolf.  
      „Tommy gut Bescheid wissen," nickte der Neger.  
      Ich zog Rolf beiseite und unterhielt mich mit ihm über den „Schwarzen", der ja sicher der „unsichtbare Gast" war. Mir war so manches aufgefallen, was nicht zusammenstimmte. Hatte der Mann es nötig, mit Hilfe von Flusspiraten Passagiere der Mississippidampfer ausrauben zu lassen, wenn er es sich leisten konnte, eine reiche Goldader zu verschenken, die ihm viel mehr eingebracht hätte. Da mußte ein Geheimnis dahinterstecken!  
      „Nimmst du an, daß der 'Schwarze' die Blockhütte bewohnt, Rolf?"  
      „Zeitweilig! Wir müssen durch ihn oder seine Helfer schon in Kansas City oder später in St. Louis beobachtet worden sein, so daß er genau weiß, daß wir uns die Blockhütte ansehen wollen."  
      „Wie mag er sich unsichtbar machen können?" fragte ich.  
      Rolf zuckte die Schultern. Irgendwie damit konnte das Geheimnis nur zusammenhängen.  
      Am Nachmittag ereignete sich nichts, was des Erzählens wert wäre. Als es dunkelte, waren wir nach Bergers Angabe nicht mehr weit von der Mündung des Red River in den Mississippi entfernt.  
      Wir mußten jetzt langsamer fahren, auch die Laternen zündeten wir nicht an. Wie ein Schatten glitt unser Boot der Mündung des Red River entgegen.  
      Endlich sahen wir sie vor uns liegen und steuerten sofort in sie hinein. Tommy stand an der Spitze des Bootes und suchte mit den Augen das rechte Ufer ab. Schon nach einer halben Stunde gab er Berger ein Zeichen, der daraufhin den Motor abstellte und das Fahrzeug ans Ufer lenkte. Tommy deutete auf eine Barriere von Zweigen, die am Ufer bis aufs Wasser nieder hingen.  
      Als die Spitze des Bootes die Zweige erreicht hatte, ließ sich das Blättergewirr bequem beiseite schieben. Wenig später befanden wir uns in der versteckten Bucht, die durch den natürlichen Vorhang vom Flusse getrennt wurde.  
      Wir suchten uns eine passende Landungsstelle aus und beratschlagten, was wir jetzt unternehmen wollten. Berger wollte uns begleiten, Rolf aber schlug ihm das ab und machte ihm klar, daß ein zuverlässiger Mann im Motorboot bleiben müsse, damit es nicht zusammen mit unseren Gewehren und all unserer Habe gestohlen würde. Auch Tommy mußte zurückbleiben; wir ließen uns nur die Richtung angeben, wo die

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