Romana Exklusiv 0172
Bedingungen zu erfüllen, doch sie ließ sich nicht umstimmen.“
Maxie hielt den Atem an und ließ den Blick zu den anderen schweifen. Polly wirkte erschöpft und Darcy zutiefst besorgt.
Anschließend begann der Anwalt, das Testament zu verlesen. Nancy Leeward hatte ihren gesamten Besitz zu gleichen Teilen ihren drei Patentöchtern hinterlassen, unter der Bedingung, dass sie alle innerhalb eines Jahres heirateten und mindestens sechs Monate verheiratet blieben. Erst dann würden sie ihren Anteil bekommen. Erfüllte eine von ihnen die Bedingungen nicht, würde ihr Anteil an die Krone fallen.
Maxie war entsetzt. Sie hatte gehofft, dass sie von der Schuldenlast befreit sein würde, die fast ihr Leben zerstört hatte. Doch nun hatte sie erfahren, dass es nicht so einfach sein würde – wie alles andere in ihrem Leben, denn bereits als Kleinkind hatte sie ihre Mutter verloren, und ihr Vater war ein notorischer Spieler.
Darcy lachte auf. „Sie machen wohl Witze.“
„Ich kann diese Bedingungen nicht erfüllen.“ Polly betrachtete ihren runden Bauch und wandte den Blick beschämt ab.
„Ich auch nicht“, gestand Maxie ausdruckslos, während sie Polly betrachtete. Der Vater des Kindes hatte die gutgläubige Polly offenbar verführt und dann sitzen lassen.
Darcy warf Maxie einen ärgerlichen Blick zu. „Die Männer werden bei dir Schlange stehen …“
„Bei meinem Ruf?“
Darcy errötete. „Alles, was jede von uns braucht, sind ein Mann und ein Ehering. Ich werde nur einen finden, wenn ich ihm einen Anteil meines Erbes biete.“
„Ich muss Sie darauf hinweisen, dass Sie den Anspruch auf Ihr Erbe damit automatisch verwirken würden“, verkündete Edward Hartley ernst.
Maxie war klar, was ihre verstorbene Patentante mit ihrem Testament bezweckt hatte. Sie hatte Polly, Darcy und sie vor einigen Monaten besucht und musste von ihnen zutiefst enttäuscht gewesen sein.
Sie hatte erfahren, dass sie, Maxie, vermeintlich mit einem älteren Mann zusammenlebte. Sie hatte herausgefunden, dass Polly ein uneheliches Kind zur Welt bringen würde. Und Darcy? Maxie verspürte heftige Schuldgefühle, und ihr Magen krampfte sich zusammen. Wenige Monate nachdem ihr Bräutigam sie so gedemütigt hatte, hatte Darcy ein Kind zur Welt gebracht. War es daher ein Wunder, dass sie die Männer seitdem hasste?
„Es ist wirklich schade, dass deine Patentante diese Bedingungen an das Erbe geknüpft hat“, beschwerte sich Maxies Freundin Liz am darauffolgenden Nachmittag, während sie über den Brief des Anwalts sprachen, in dem dieser die sofortige Rückzahlung des Darlehens forderte. „Sonst wären deine Probleme gelöst gewesen.“
„Vielleicht hätte ich Nancy sagen sollen, warum ich wirklich in Lelands Haus lebe … Ich wollte ihr nur nicht den Eindruck vermitteln, dass ich von ihr erwarte, dass sie meine Schulden bezahlt, zumal sie meinen Vater immer verachtet hat.“ Schicksalsergeben zuckte Maxie die Schultern.
„Du brauchst jetzt unbedingt rechtlichen Beistand. Schließlich warst du erst neunzehn, als du den Vertrag unterzeichnet hast, und standest unter enormem Druck. Du hattest Angst um das Leben deines Vaters.“
Maxie, die auf der anderen Seite des Küchentisches saß und eine weite Bluse sowie verwaschene Jeans trug, betrachtete das sommersprossige, von rotblondem, bereits ergrauendem Haar umrahmte Gesicht ihrer Freundin. Liz Blake hatte ihr angeboten, so lange bei ihr zu wohnen, wie sie wollte. Sie war der einzige Mensch, dem sie ihre Geheimnisse anvertraute. Da sie von Geburt an blind war, hatte sie sich nie von ihrem Aussehen beeinflussen lassen, das bei vielen Leuten Ablehnung oder Unsicherheit hervorrief. Sie war sehr unabhängig, hatte als Töpferin ein sehr gutes Auskommen und einen großen Bekanntenkreis.
„Immerhin habe ich Daddy damit gerettet“, erinnerte Maxie sie. „Und seitdem hat er mich nie mehr um Geld gebeten …“
„Weil du ihn seit drei Jahren nicht mehr gesehen hast“, erklärte Liz grimmig.
Maxie verspannte sich. „Weil er sich schämt, Liz.“
Liz runzelte die Stirn, als ihr Blindenhund Bounce, ein schwarzer Labrador, aufsprang und sie anstupste. „Da kommt jemand … Aber ich erwarte niemanden.“
Als es klingelte, war Liz bereits im Flur, um zu öffnen. Kurz darauf erschien sie wieder auf der Schwelle. „Du hast Besuch. Er ist Ausländer, sehr groß und hat eine tolle Stimme. Er sagt, er sei ein guter Freund von dir …“
„Von mir?“, wiederholte Maxie
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